Der erste „Claus-Wagner-Gedächtniscup“ des TSV 1860 Weißenburg hat eine vollauf gelungene Premiere gefeiert und soll künftig mit einem guten Zweck zur festen Einrichtung rund um den Jahreswechsel herum werden. Mehrere Hundert Zuschauer in der Landkreishalle erlebten ein Turnier mit sehenswertem und spannendem Hallenfußball. Acht Mannschaften waren fast sechs Stunden lang am Ball und erzielten 64 Tore. Sportlicher Sieger war am Ende der Bayernligist SpVgg Ansbach durch ein knappes 3:2 im Finale gegen die „U23“ des gastgebenden TSV 1860. Ideeller Sieger war der Verein „ZNM – Zusammen stark“, der sich über eine Spende von insgesamt 1500 Euro freuen konnte. „Ein solcher Betrag ist für uns eine Wucht“, erklärte Dr. Holger Fischer bei der Scheckübergabe. Er ist der Vorsitzende des „Vereins für zentronukleäre Myopathien“ und war zusammen mit seiner Frau Jen extra aus Stuttgart angereist. Beide haben im Mai 2016 – fast zeitgleich mit dem Tod von Claus Wagner – ihren zweieinhalbjährigen Sohn Emil durch die Krankheit verloren und widmen sich in dem noch jungen Verein dem Kampf gegen ZNM. „Zentronukleäre Myopathien“ ist ein Überbegriff für mehrere angeborene und äußerst seltene Muskelerkrankungen. Auch Claus Wagners Enkelsohn Julian leidet von Geburt an unter der Krankheit. Julian war bei dem Turnier ebenso dabei wie Maria Wagner, die Ehefrau der verstorbenen langjährigen TSV-1860-Vorsitzenden, die zugleich als Schirmherrin der Veranstaltung fungierte. Beide freuten sich zusammen mit Holger Fischer über zwei Schecks, die Turnier-Initiator Roland Mayer vom TSV 1860 (1000 Euro) und Toni Dittmann von der Weißenburger Discothek Soho (500 Euro) überreichten. An die Verdienste erinnert: Die Summe stammte zum einen aus den Eintrittsgeldern und zum anderen aus der monatlichen Soho-Spende für gemeinnützige Einrichtungen in der Region. Bei der Übergabe im Vorfeld der beiden Halbfinalspiele erinnerte Hallensprecher Dieter Siol an die großen Verdienste Claus Wagners, der sich über Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Funktionen in herausragender Weise für seinen Verein engagiert hat. Seit 1994 stand er als Vorsitzender an der Spitze. Maria Wagner, die ihren Mann wegen des Sports vielfach entbehren musste, zeigte sich sehr erfreut über den Gedächtnis-Cup und dessen guten Zweck. Schon als Roland Mayer und Günther Forster erstmals mit der Idee auf sie zukamen, war sie sehr angetan – ebenso wie nun von der großen Resonanz. Ähnlich ging es Holger Fischer, der in der voll besetzten Landkreishalle die Ziele seines eingetragenen Vereins erläuterte. „ZNM – Zusammen stark“ geht es vor allem darum, Betroffenen und Angehörigen eine Stimme zu geben, Informationen zu teilen, die Forschung zu unterstützen und internationale Familienkonferenzen zu organisieren. Besonders wichtig sei es, dass die Betroffenen spüren, dass sie nicht alleine gelassen werden mit der Krankheit und ihren Folgen. Das hat sich durch das Hallenfußballturnier eindrucksvoll gezeigt. Nähere Informationen über den Verein finden sich auch unter der Adresse www.znm-zusammenstark.org.