All die Erfolge des TSV 1860 in dieser Saison hätten fast nicht auf die Meister-T-Shirts gepasst. Deshalb wählten die Weißenburger Fußballer die Kurzform: „Ein Verein, zwei Teams, vier Titel – Liga/Pokal/Halle #2017“, steht twittermäßig auf den weißen Jerseys, die eine der erfolgreichsten Spielzeiten der Kicker von der Rezataue treffend symbolisieren. Die vier Titel verteilen sich schön auf beide Herrenteams: Die „Erste“ holte in der Halle die Stadt- und die Kreismeisterschaft und schaffte obendrein noch den souveränen Klassenerhalt in der Bezirksliga, um den man zwischendrin kräftig bangen musste. Die „Zweite“ – wegen vieler junger Spieler auch U23 genannt – verbuchte die Meisterschaft in der A-Klasse Mitte samt Kreisklassen-Aufstieg und feierte mit Unterstützung einiger weniger Spieler aus der „Ersten“ den Totopokalsieg im Kreis Neumarkt/Jura, der im August einen attraktiven Gegner verspricht. Die Unruhe und die Turbulenzen, die zwischenzeitlich nach zwei Trainerwechseln an der Rezataue herrschten, scheinen fast schon wieder vergessen. Vor allem der sportliche Leiter Christoph Jäger und TSV 1860-Ur­gestein Thomas Schneider haben im letzten Drittel der Saison viel Ruhe reingebracht. Und sie haben die nö­tigen Ergebnisse abgeliefert. Zehn Spiele mit sieben Siegen und drei Re­mis standen am Ende für das ungeschlagene Trainerduo zu Buche. Das bedeutete einen Schnitt von 2,4 Punkten pro Spiel. Zum Vergleich: Die Vorgänger Jürgen Wellert (elf Spiele) und Martin Bittl (13) kamen durchschnittlich auf 0,73 beziehungsweise 1,15 Zähler pro Begegnung.


Das ist natürlich Statistik und berücksichtigt nicht die jeweiligen personellen Möglichkeiten. Es steht aber dennoch außer Frage, dass sich Jäger/ Schneider als Retter feiern lassen dürfen. Beide geben das Kompliment aber auch an die Mannschaft weiter, die „Herausragendes geleistet hat“, wie Jäger sagt. Er und Schneider zeigten sich sehr davon angetan, wie die Weißenburger Truppe im Saisonendspurt mitzog und mit der tollen Serie noch auf den achten Platz nach oben kletterte. Und sie stellen auch die Un­terstützung durch die beiden spielenden Co-Trainer Markus Lehner (zugleich Kapitän) und Mario Swierkot heraus.
Für die beiden Hallentitel zeichnete vor allem die „Erste“ verantwortlich, der Totopokalsieg und die Meisterschaft in der A-Mitte gingen auf das Konto der „Zweiten“, die ebenfalls von Christoph Jäger und „Thommy“ Schneider gecoacht wurde. Der Beiname U23 traf in der vergangenen Saison sehr gut zu, denn die Weißenburger liefen mit einer sehr jungen Truppe um die Routiniers Stefan Müller (zugleich Kapitän) und Thomas Schneider auf. Mit seinen 45 Jahren zeigte Schneider nach wie vor seine fußballerische Klasse und absolvierte obendrein ein Mammutprogramm, denn neben seinem Engagement als Spieler und Trainer im Herrenbereich coacht er auch noch die U15 des TSV 1860, die in der Bezirksoberliga gute Chancen auf die Meisterschaft hat. Die Entscheidung fällt hier nach den Pfingstferien.
40 Spieler in der Zweiten. In der „Zweiten“ stand Schneider rund die Hälfte aller Spiele am Platz. Die meisten Einsätze hatten Johannes Herrmann (22) und Benedikt Auernhammer, der mit 28 Treffern in 21 Partien zugleich der Toptorschütze war. Stefan Müller kam auf 20 Partien. Rund 40 (!) Spieler kamen im Meisterteam zum Einsatz, nicht zuletzt auch der Nachwuchs aus der U19. Alles in allem hat sich mit dem Titel und Aufstieg ein weiteres Saisonziel erfüllt: die erste und zweite Mannschaft beim TSV 1860 noch näher zusammenzubringen.


Bei Weißenburg I haben Marco Schwenke (alle 34), Patrick Weglöhner, Chris­tian Leibhard und Torwart Johannes Uhl (je 33) fast alle möglichen Bezirksliga-Spiele absolviert. Youngster Tim Lotter und Spielführer Markus Lehner kamen auf je 30 Partien. Andre Hofer – mit 18 Treffern zugleich der erfolgreichste Goalgetter – brachte es ebenso auf 28 Einsätze wie Daniel Blob, gefolgt von Michael Böhm mit 27.
Für die kommende Saison werden die TSV-Sechziger weitgehend zusam­menbleiben, Neuzugänge kommen vor allem aus dem eigenen Nachwuchs. Der neue Trainer hat ebenfalls „Stallgeruch“, denn Markus Vierke hat früher viele Jahre für den TSV 1860 Weißenburg gespielt und kehrt nun vom Bezirksliga-Konkurrenten SV Ornbau zu seinem Heimatverein zurück. Die Reserve übernimmt Thomas Schneider, der somit im Herrenbereich an Bord bleibt, während Christoph Jäger verstärkt in die Nachwuchsarbeit geht. Neben seiner Arbeit am DFB-Stützpunkt in Weißenburg wird er auch die U13-Junioren des TSV 1860 trainieren.