Als der 1. Vorsitzende des TSV 1860 Weißenburg die Jahreshauptversammlung  2012 eröffnete, musste er feststellen, dass nur knapp 2% der Mitglieder anwesend waren. Diese aber grüßte er ganz besonders herzlich, zumal unerwartet viele Damen den Weg ins Sportheim an der Rezataue gefunden hatten. Nach der Abwicklung der Formalien erinnerte Claus Wagner daran, dass man wie jedes Jahr den Verlust einiger langjähriger engagierter Mitarbeiter zu beklagen hatte. Er nannte dabei vor allem den langjährigen Schriftführer Horst Flick, den früheren Handballabteilungsleiter Gerhard Würth und Ehrenmitglied Paula Herold, ließ aber auch nicht unerwähnt, dass für den unvergesslichen Adi Scharrer, der im Mai 2011 verstarb, noch kein Nachfolger gefunden sei.

In seinem Jahresbericht ging der 1. Vorsitzende vor allem darauf ein, dass man dem Hauptziel von 2011, der Konsolidierung der Finanzen, einen großen Schritt näher gekommen sei. Dies war nur möglich, weil die Abteilung Finanzen unter fachkundiger Mithilfe der Revision eine ständige Kontrolle der Ausgaben vornahm, weil man Investitionen stoppte, Tilgungen aussetzte und Darlehen umschuldete und weil die Sparten in vollem Umfang mitzogen. So hatte man zu keiner Zeit Liquiditätsprobleme, obwohl ein Schuldenberg des Vorjahres ins neue Haushaltsjahr mitgeschleppt worden war. Er wies darauf hin, wie wichtig die Mitgliedergewinnung für die Haushaltssicherheit sei und verwies in diesem Zusammenhang auf die vielen Aktivitäten, die der Verein unternommen hatte, die aber leider noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt hätten. Er informierte  dabei über die positiven Erfahrungen, die der TSV 1860 in den letzten Jahren aufgrund der Einstellung von Bewerbern, die das freiwillige soziale Jahr ableisten wollten, gemacht hatte. Insbesondere erwies sich FSJ'lerin Lena Hüttinger in der Saison 2011/12 als großer Gewinn für den Verein, denn für ihre Zusammenarbeit mit den Schulen im Bereich der Ganztagsbetreuung und mit den Kindergärten der Stadt Weißenburg bekam der Verein von vielen Seiten ein positives Echo und auch finanzielle Unterstützung, so dass sich dieses Kostenrisiko erneut als echte Chance für die Zukunft erwies. Fachverbände wie der Volleyballverband und der Fußballverband unterstützten die Sportarbeitsgemeinschaften Schule-Verein mit großzügigen Materialpaketen.

Sorgenvoll blickte Wagner auf die zur Verfügung stehenden Sportstätten. Bei den enormen Hallenbenutzungskosten, die sich trotz der Kostenfreiheit der städtischen Hallen immer noch auf mehr als 20.000 € belaufen, konnte ein bisschen eingespart werden, was aber eine Einschränkung der Benutzung bedeutete. Der größte Posten auf der Ausgabenseite aber sind die Unterhaltungskosten der vereinseigenen Sportanlagen an der Rezataue - mit Sportheim - und am Lehenwiesenweg. Dies kann nur verringert werden, wenn es gelingt das Gelände am Lehenwiesenweg zu verkaufen. Der Erlös muss es jedoch ermöglichen, neben einer Schulden-rückzahlung und einigen Investionen an der Rezataue dort auch einen dritten Sportplatz zu bauen, da sonst die Jugendarbeit der Fußballabteilung - 12 Jugendmannschaften, vier davon in der Bezirksoberliga - erheblich eingeschränkt werden muss.

Wagner blickte zurück auf viele hochkarätige Veranstaltungen, den Altstadtlauf der Weißenburger Leichtathleten, der inzwischen zu einem großen Festival geworden ist, den Römer-Cup der Sportakrobaten und das Rotter-Turnier der Ringer, bei denen jeweils zahlreiche Teilnehmer aus allen Teilen Bayerns und darüber hinaus in Weißenburg starteten, die Stadtmeisterschaft im Hallenfußball, die zum neunten Mal vom TSV 1860 organisiert wurde. Er nannte aber auch die Teilnahme am Kirchweihfestzug und den Ehrungsabend mit Ehrungen für langjährige treue Mitglieder, für engagierte Mitarbeiter und für erfolgreiche Sportler. In diesem Zusammenhang übergab der 1. Vorsitzende an seinen Stellvertreter Finanzen, Thomas Strobl, die Ehrennadel des BLSV in Silber, die nachgereicht worden war, weil nun auch dessen Aktivitäten in früheren Vereinen berücksichtigt wurden.

Er streifte kurz die Erfolge der Taekwondoka, der Sportakrobaten, der Ringer, der Fußballer, der Stockschützen, zuletzt der Tischtennis-Damen und der Volleyballjugend, über die im WT und im Sechzger schon ausgiebig berichtet worden war. Dabei ging er auch auf die Sportlerehrung ein, bei der viele Aktive des Vereins gewürdigt wurden.

Nach Informationen über die Vorstandstätigkeit, die Öffentlichkeitsarbeit und die Probleme bei der Findung ehrenamtlicher Mitarbeiter sowie den Planungen für die Zukunft, mit denen Lösungen gefunden werden sollen, bedankte sich Wagner ganz herzlich bei allen Mitarbeitern, die den Verein auch im letzten Jahr mit ihrer Einsatzbereitschaft und ihrem Engagement voran gebracht haben. Neben den Vorstandsmitgliedern und Abteilungsleitern nannte er Markus Scharrer, der den Sechzger gestaltet, Roland Mayer, der für die homepage verantwortlich zeichnet und Roland Heinze, der den Arbeitseinsatz auf dem Vereinsgelände organisiert. Er sagte Dankeschön zu allen Freunden, Gönnern und Sponsoren, die mit ihrer Unterstützung dem Verein das positive Gesamtergebnis erst ermöglicht hatten, und nannte dabei die Sparkasse als wichtigsten Gönner, aber auch die Raiffeisenbank, die sich vor allem für einzelne Aktivitäten engagierte. Dabei sprach er auch die Bandenwerbung an, die mit Hilfe eines professionellen Partners erheblich ausgeweitet werden konnte. Alle Partner sollen zum großen Sommer(nachts)fest des TSV 1860 an der Rezataue am 14. Juli 2012 eingeladen werden. Der herzliche Dank des Vorsitzenden galt aber auch der Unterstützung durch OB Schröppel und jetzt auch Landrat Wägemann sowie dem Weißenburger Tagblatt für die intensive Berichterstattung.

Finanzchef Thomas Strobl stellte in einer Power-Point-Präsentation die Bilanz 2011 sowie die Gewinn- und Verlustrechnung des letzten Jahres sehr ausführlich vor und analysierte auch die Ausgaben der Sparten, die sich an die Vorgaben gehalten, teilweise mit eigenen Zusatzeinnahmen (Spartenbeiträge, Veranstaltungen, Spenden...) ihren Etat erhöht hatten.

Erfreulich war der Überschuss von ca. 17.000 € im Jahr 2011, den der Verein verbuchen kann,  der aber nun für Investitionen und Tilgungsleistungen verwendet werden muss. Viel wichtiger aber war die Erkenntnis, dass die solide und zurückhaltende Ausgabenpolitik dazu geführt hatte, dass niemals Liquiditätsprobleme entstanden waren. Strobl bedankte sich bei Buchhalter Thomas Stöhr für die vorzügliche buchhalterische Aufarbeitung und bei den Revisoren für ihre engagiert eingebrachte Kompetenz bei allen Entscheidungen im Finanzbereich.

Der Haushalt des Jahres 2012 wurde auf der Basis des Jahres 2011 aufgestellt; eine Auswertung für das 1. Quartal 2012 lag bereits vor. Die Abteilungen  erhielten die gleichen Haushaltsansätze wie im Vorjahr, obwohl mit geringeren Mitgliedereinnahmen gerechnet werden muss. Deswegen wurde auch in allen Beiträgen als wichtigste Aufgabe genannt, alles zu tun, um die Mitgliederzahl wieder zu erhöhen.