Auf ein Wort

Die Palette der Ehrungen war breit gefächert. Sie reichte von Erfolgen auf Bezirksebene bis hin zu Topleistungen auf internationalem Sektor. Herausragend hierbei waren Andreas Kübler als Welt- und Europameister der Triathleten mit Handicap, Motorsport-Profi Simo Kirssi als Europameister sowie John Degenkolb als WM-Dritter im Radrennsport. Auch die Altersspanne bei den Geehrten war recht groß: von sieben (Ringer David Hilpert) bis 58 Jahren (Tischtennis-Routinier Ludwig Meyer). Und ferner waren auch die Sportarten an sich enorm vielfältig. Boxen, Taekwondo, Leichtahtletik, ja sogar Skifahren und einiges mehr tauchten auf der Liste auf.

Wie OB Schröppel in seiner Rede deutlich machte, erfüllt der Sport vor allem zwei wichtige Funktionen: zum einen sei er eine «wesentliche Form der Charakterbildung». Man lerne sich durchzubeißen und nicht aufzugeben. Die Disziplin aus dem Sport präge einen Menschen auch in anderen Lebensbereichen. Man lerne obendrein, sich in eine Mannschaft einzufügen und Niederlagen zu verdauen. Und man leiste natürlich auch einen Beitrag zum Mannschaftserfolg.

Zum anderen verwies das Stadtoberhaupt auf die gesellschaftliche Bedeutung des Sports. Er stellte die «hohe Integrationsleistung» heraus und meinte damit nicht zuletzt die Behindertensportler. Passend zu diesen Aussagen: auf der Ehrungsliste stand heuer erstmals das Läuferteam der Lebenshilfe Weißenburg, das bei vielen Veranstaltungen vertreten und insbesondere beim Landkreislauf nicht mehr wegzudenken ist.

«Leute die ihre Freizeit opfern»

Die Aufgaben des Sports lassen sich freilich nur erfüllen, so der Oberbürgermeister, «wenn Ehrenamtliche da sind, die das tragen, wenn sich Leute finden, die ihre Freizeit opfern». Schröppel gratulierte deshalb nicht nur den Sportlern zu ihren Leistungen – die Ehrungen nahm er gemeinsam mit den zuständigen städtischen Mitarbeitern Thomas Felber und Sabrina Lihr vor – sondern dankte auch den Ehrenamtlichen, die viele Erfolge durch ihr Engagement erst möglich machen. Dass es immer weniger Ehrenamtliche gibt, hat für Schröppel zur Folge, dass künftig wohl größere Einheiten gebildet werden müssen. «Man sollte über weitere Fusionen nachdenken,» regte der OB an. Aus seiner Sicht macht es für die Zukunft keinen Sinn, «alte Animositäten zu pflegen». Vielmehr müsse es um die Sache gehen, um das Optimale herauszuholen.

Stellvertretend für viele Ehrenamtliche zeichnete Schröppel in diesem Jahr Rainer Lehner vom SSV Oberhochstatt aus. Er engagiert sich seit über 25 Jahren bei seinem Verein, war dort erster Vorsitzender (1982 bis 1987), war langjähriges Vorstandsmitglied, betreute die Reservemannschaft und ist seit vielen Jahren für das Sportheim zuständig.

Unter den Gästen im Wildbadsaal begrüßte der Oberbürgermeister u.a. den Landtagsabgeordneten Gerhard Wägemann, dem er zugleich zu dessen Wahl zum Vorsitzenden des Landessportbeirates gratulierte, die Fraktionsvorsitzenden sowie Stadtratsmitglieder, Sparkassen-Vorstandsmitglied Rita Smischek und schließlich die Kreisvorsitzende des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV), Brigitte Brand. Musikalisch hervorragend umrahmt wurde die Veranstaltung von der Stadtjugendkapelle Weißenburg unter der Leitung von Alfred Maderer. Sie bewies einmal mehr ihr Können – u. a. mit dem Klassiker «New York, New York».

Bei den Ehrungen für insgesamt 58 Sportlerinnen und Sportler mussten einige Urkunden von Eltern oder Vereinsvorsitzenden entgegengenommen werden, denn etliche Athleten konnten nicht zu der Veranstaltung kommen: sie befanden sich im Trainingslager oder auf Wettkämpfen, um sich die nächsten Lorbeeeren zu verdienen. Nachstehend die Namen der Ausgezeichneten, die Weißenburger Vereinen angehören bzw. in der Stadt oder ihren Ortsteilen wohnen: Internationale Erfolge: Simo Kirssi (Enduroclub Weißenburg; Deutscher Meister und Europameister im Cross-Country); John Degenkolb (RC Germania Weißenburg; 3. Platz bei der U23-Straßenweltmeisterschaft sowie Sieger der U23-Bundesliga); Andreas Kübler (Eintracht Kattenhochstatt; Welt- und Europameister der Triathleten mit Handicap). Besondere Leistungen: Stefan Zäh und Andreas Helfenberger (beide Geh-Punkt Weißenburg; erfolgreiche Teilnehmer am «Transalpin-Run» mit acht Tagesetappen über insgesamt 300 Kilometer und 15 000 Höhenmeter).

Erfolge auf nationaler Ebene: Kathrin Herrmann (TSV 1860 Weißenburg, Leichtahtletik), Stefan Eggmayer (Weißenburger Tennisclub), Karl-Heinz Oberhuber (RC Germania Weißenburg, Triathlon), Andreas Hemmeter (RC Germania Weißenburg, Einradsport), Antonia Katheder, Isabel Batinic (beide TSV 1860 Weißenburg, Taekwondo), Tatjana Batinic (ESV Treuchtlingen, Taekwondo), Jessica Lory, Melanie Milles (Boxclub Weißenburg). Erfolge bei Bayerischen Meisterschaften: Florian Wirth (TSV 1860 Weißenburg, Leichtathletik), Monika Dinkelmeyer, Klaus Sörgel (beide TSG 08 Roth, Laufsport), Lars Nicolai (RC Germania Weißenburg, Radsport), Philip Lang, Johannes Winter, Venharrt Prekazi (alle Boxclub Weißenburg), Jana Böckler, Andrea Landgraf, Sabrina Struller, Laura Platvoet, Luisa Möller, Bianca Fischer, Susanne Lunz, Nina Lechner, Laura Schollwerk, Hannah Jarisch, Annika Böckler, Martina Kamm (alle TSV 1860 Weißenburg, Sportakrobatik).

Erfolge bei Bezirksmeisterschaften: Ludwig Meyer (TSV 1860 Weißenburg, Tischtennis), Jens Roßmeisl, Daniel Sowa (beide Boxclub Weißenburg), Julian Felleiter, David Hilpert, Simon Will, Jonathan Hilpert, Jonas Stengel, Florian Riegauf (alle TSV 1860 Weißenburg, Ringen).