Der TSV 1860 Weißenburg war nah dran an der Titelverteidigung, schaffte erneut den Sprung ins Finale der Hallenfußball-Kreismeisterschaft der Herren, unterlag dann aber dem TSV Wolfstein mit 2:3. Die „Siedler“ aus dem Neumarkter Stadtteil holten damit erstmals den „VGN-Lotto-Hallencup“ und feierten ausgelassen.  Enttäuschung hingegen zunächst im Weißenburger Lager, wo sich aber nach und nach auch Stolz über die Vize- meisterschaft breit machte, denn Platz zwei bedeutete ebenfalls die Qualifikation für die Bezirksmeisterschaft am kommenden Samstag in Nürnberg. „Ein schöner Erfolg“, wie TSV-Trainer Markus Vierke betonte. Ähnlich die Gemütslage bei der SG Ramsberg/St. Veit: Nach dem bitteren Halbfinale-Aus im Sechsmeterschießen des Derbys gegen Weißenburg war der Kreisligist ebenfalls enttäuscht, schaffte dann aber noch Rang drei und durfte hochzufrieden sein mit seinem Auftritt. „Wir haben ein richtig ordentliches Turnier gespielt“, befand SG-Trainer Stefan Birngruber, und es klang fast ein bisschen untertrieben, denn immerhin hatten die Ramsberg-Veiter bei dem Turnier in der gut gefüllten Hilpoltsteiner Stadthalle zwei furiose Siege gegen die Bayernligisten Neumarkt und Kornburg gefeiert und sich glänzend präsentiert. Alles in allem hat der Jura Süden mit „Silber“ für den TSV und „Bronze“ für die SG sein bislang sein bestes Ergebnis beim Hallen-Championat des Großkreises Neumarkt/Jura erzielt. Gruppe A: Die vielen „engen und spannenden Spiele“, die Kreisspielleiter Thomas Jäger am Ende bei der Siegerehrung herausstellte, waren hier von Anfang an zu sehen. Ebenso die sehr guten Leistungen des recht jungen Schiedsrichter-Sextetts. Der Bezirksligist aus Weißenburg startete im Duell mit den drei Kreisligisten mit einem 2:2 gegen den SV Rednitzhembach (nach 0:2-Rückstand) und einem 3:0-Sieg gegen den TSV Heideck. Wolfstein verlor gegen Heideck, gewann aber gegen Hembach. So kam es auf die abschließenden Spiele an: Wolfstein um seinen herausragenden Spielertrainer holte sich mit einem 2:0 gegen den TSV 1860 den Gruppensieg, Weißenburg kam als Zweiter ins Halbfinale dank des gewonnenen direkten Vergleichs gegen Heideck. Beide hatten vier Punkte.

Gruppe B: Die große Enttäuschung war der punktlose ASV Neumarkt, die große Überraschung die SG Ramsberg/St. Veit, welche die höherklassige Konkurrenz düpierte und den Gruppensieg holte. Der Kreisligist erwischte einen Traumstart, fertigte den Bayernligisten Neumarkt mit 4:1 ab und bejubelte mit seinem großen Anhang lauter herrliche Treffer. Gegen den TSV Kornburg (ebenfalls Bayernliga, aber vorwiegend mit der Reserve am Ball) schaffte die SG das gleiche Resultat und ihr Fanblock tobte. Im letzten Match konnte sich Rams­berg/Veit gegen Großschwarzenlohe eine knappe Niederlage erlauben. Die kam dann auch (0:1), und es musste der direkte Vergleich der drei punktgleichen Teams herhalten. Die SG (4:2 Tore) lag vor Groß’lohe (2:2) und Kornburg (3:5) – alle sechs Zähler.
Halbfinale: Hier setzte sich zunächst Wolfstein gegen Großschwarzenlohe mit 2:1 durch. Dann kam das „heiße“ aber sehr faire Südderby zwischen Ramsberg/Veit und Weißenburg. Die SG legte durch Marco Böhm gleich in der ersten Minute das 1:0 vor. Dabei blieb es bis zur Schlussminute. 17 Sekunden (!) vor Schluss erhielt der TSV 1860 einen umstrittenen Sechsmeter nach einem Foul am aufgerückten (und starken) Torhüter Johannes Uhl. Andre Hofer verwandelte zum 1:1. Auch die beiden Schiedsrichter hatten längere Zeit über die Entscheidung diskutiert. „Kann man geben“, räumte SG-Coach Birngruber ein, nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten. Im Sechsmeterschießen hatte dann Weißenburg das bessere Ende für sich und gewann nach einem Ramsberger Fehlschuss mit 4:3.

Platzierungsspiele: Hier war stets Nervenstärke (und Schussgewalt) vom Sechsmeterpunkt gefordert. Rednitzhembach wurde durch ein 3:2 gegen Neumarkt Siebter, Kornburg gewann ebenfalls 3:2 gegen Heideck und belegte Rang fünf. Der dritte Platz ging an die SG Ramsberg/St. Veit durch ein 2:1 gegen Großschwarzenlohe.
Finale: Das Glück, das den Weißenburgern im Halbfinale zur Seite stand, war offenbar aufgebraucht. Denn trotz zweier toller Treffer von Mario Swierkot zum 1:0 und 2:2 verloren die TSV-Sechziger durch zu viele Eigenfehler und am Ende auch durch zwei unglückliche Eigentore mit 2:3 gegen Wolfstein. „Schade! Wir waren zwar keineswegs besser, hätten aber dennoch gewinnen können“, fand Trainer Vierke. Er vermisste bei seiner Truppe die letzte Konsequenz und das nötige „giftige Verteidigen“, freut sich aber auch als Vizemeister wieder bei der Bezirksendrunde dabei zu sein und attestierte Wolfstein einen „verdienten Turniersieg“. Als fairer Verlierer erwies sich auch der Ramsberg-Veiter Coach Birngruber, der den beiden Finalisten „alles Gute“ für die Bezirksmeisterschaft mit auf den Weg gab.
Siegerehrung: Als Trostpreis blieb der SG die Torjägerkrone, denn Marco Böhm war mit elf Treffern der erfolgreichste Goalgetter der gesamten Kreismeisterschaft. Bei der Endrunde waren Mario Swierkot (Weißenburg), Marcel Seitz (Wolfstein) und Daniel Roth (Kornburg) mit je drei Toren am erfolgreichsten. Der Dank von Kreisfußballchef Jäger ging an den Ausrichter TV Hilpoltstein und an die Sponsoren (VGN und Lotto), die beachtliche Geld- und Sachpreise in Höhe von fast 6000 Euro möglich gemacht hatten. Der größte Batzen ging an Sieger Wolfstein (1750 Euro plus Pokal) gefolgt von Weißenburg (1300), Ramsberg (1000) und Groß’lohe (800). Alle anderen bekamen je 500 Euro, wobei Neumarkt bei der Siegerehrung fehlte und den Preis liegen ließ.
TSV 1860 Weißenburg: Johannes Uhl (Torwart), Tim Lotter, Christian Leibhard, Markus Lehner (1 Tor), Patrick Weglöhner (1), Bastian Mühling, Yannik Strobel, Maik Wnendt, Mario Swierkot (3), Andre Hofer (2), Jonas Ochsenkiel (1); Trainer: Markus Vierke.
Schiedsrichter: Marie-Theres Mühlbauer (SV Pölling), Magdalena Noderer (TSV Eysölden), Florian Kleemann (VfL Treuchtlingen), Julian Müller (TSV 1860 Weißenburg), Patrick Höfer (SC Feucht), Julian Leykamm (JFG Schwarzachtal).