Der TSV 1860 Weißenburg ist im Nachholspiel beim SC Aufkirchen mit einer 1:5-Niederlage gewaltig unter die Räder gekommen. Dadurch dürfte im Normalfall auch der Zug in Richtung der Topplätze der Fußball-Bezirksliga Süd abgefahren sein. Während Aufkirchen durch den klaren Heimsieg die Tabellenspitze vor dem punktgleichen SC Großschwarzenlohe (je 47) zurückeroberte, haben die Weißenburger als Tabellenvierter acht Punkte Rückstand auf das Führungsduo. Dazwischen steht auf Platz drei zudem noch der SV Ornbau (45), der nach der Winterpause einen starken Lauf hat und zudem ein Spiel weniger als die Konkurrenz ausgetragen hat. Es soll natürlich keine Ausrede sein, aber die Witterungsverhältnisse beim Match in Aufkirchen waren am Mittwochabend für den TSV 1860 ein echter Nachteil. „Letztlich haben wir das Spiel schon mit der Seitenwahl halb verloren“, stellte Trainer Markus Vierke fest. Im ersten Durchgang hatten die Gäste am Fuße des Hesselbergs nämlich mit heftigem Gegenwind und Sturmböen zu kämpfen. Nach dem Seitenwechsel hätten die Weißenburger dann eigentlich den Wind im Rü¬cken gehabt, doch plötzlich wehte nur noch ein laues Lüftchen.


Kurioses Führungstor
Das 1:0 für Aufkirchen kam gleich in der dritten Minute letztlich durch die äußeren Bedingungen zustande. Ein Abwurf von Torhüter Johannes Uhl fiel durch eine Böe frühzeitig he¬runter und landete vor den Füßen von Tobias Babel, der den Weißenburger Keeper mit Windunterstützung zum 1:0 überwand. Von den Spielanteilen war es in der Folgezeit recht aus¬geglichen, Aufkirchen war aber vor dem Tor gefährlicher und nutzte den böigen Wind clever aus. Gleich in der sechsten Minute schoss Jochen Egner an die Latte. Der gleiche Spieler traf dann auch in der 38. Minute mit einem satten Linksschuss zum 2:0-Pausenstand. Auf Weißenburger Seite hatte Kapitän Markus Lehner Pech, dass er in der 20. Minute nur die Latte traf (nach einem geblockten Schuss von Max Pfann) – das hätte durchaus der Ausgleich sein können. Mit dem Pausenpfiff versäumte es dann zudem Jonas Ochsenkiel, auf 2:1 zu verkürzen, denn sein Schuss nach Pass von Lehner war zu schwach.
Nach der Pause hatte der Wind dann plötzlich abgeflaut. Der TSV 1860 hatte sich zwar viel vorgenommen, bekam nach einem Fehlpass im Spiel¬aufbau aber den nächsten Rückschlag mit dem 3:0 durch Steffen Schöllhammer. Die klare Führung verteidigte Aufkirchen mit einer starken Defensive und spielte gleichzeitig immer wieder gefährliche Konter. So kamen in der 81. und 89. Minute die Treffer Nummer vier und fünf für den neuen Tabellenführer durch Felix Oechslein und Simon Babel zustande. Dazwischen gelang Christian Leibhard bei einer verwirrenden Strafraumszene der Ehrentreffer zum zwischenzeitli¬chen 4:1 (84.). Mehr Ergebniskosmetik war trotz Möglichkeiten für Ochsenkiel, Weichselbaum und den eingewechselten Mario Swierkot aber nicht mehr drin.
Vierke zollte Aufkirchen Respekt
„Wir waren heute einfach nicht in der Lage, mehr als ein Tor zu erzielen“, räumte Weißenburgs Trainer Markus Vierke ein. Der Sieg für Aufkirchen war aus seiner Sicht am Ende auf jeden Fall verdient, fiel allerdings etwas zu hoch aus. Insgesamt zollte Vierke dem SC nach dessen vierten Spiel in sieben Tagen großen Respekt: „Aufkirchen hat sehr gute Einzelspieler, die den Gegner extrem beschäftigen.“ Im Vergleich dazu fehle seiner eigenen Truppe die nötige Konstanz und ein Stück weit auch die Qualität. Weiter geht es für den TSV 1860 Weißenburg am morgigen Samstagnachmittag um 16 Uhr mit dem Juraderby beim abstiegsbedrohten TV Büchenbach (16 Uhr).
SC Aufkirchen: Friedrich, Sauter, Lechler, Tobias Babel, Herzog (73. Weigl), Jochen Egner, Schöllhammer (76. Oechslein), Was¬tensteiner (67. Belzner), Kolb, Simon Babel, Lechler.
TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Siol (60. Strobel), Lehner, Weglöhner, Leibhard, Eco, Blob, Weichselbaum, Ochsenkiel, Pfann (51. Swierkot), Hofer (67. Böhm).
Schiedsrichter: Johannes Lorenz (DJK Allersberg); Zuschauer: 180; Tore: 1:0 Tobias Babel (3. Minute), 2:0 Jochen Egner (38.), 3:0 Steffen Schöllhammer (47.), 4:0 Felix Oechslein (81.), 4:1 Christian Leibhard (84.), 5:1 Simon Babel (89.).