EndrundeHerren17.1.09-800x600Der Topfavorit hat das Rennen gemacht: Der ASV Neumarkt ist neuer Hallenfußball-Kreismeister der Herren im Gebiet Neumarkt/Jura.
Der Landesligist setzte sich in einem "Mitternachts-Finale" mit 3:2 gegen den Bezirksligisten TSV Winkelhaid durch. Der TSV 1860 Weißenburg landete bei der Endrunde in der Schwabacher Hocheder-Halle auf dem undankbaren vierten Rang und verpasste damit denkbar knapp die Qualifikation für die Bezirksmeisterschaft.

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TSV 1860 sorgte für Dramatik pur

vom Uwe Mühling, Weißenburger Tagblatt

Wie im vergangenen Jahr bei der ersten gemeinsamen Endrunde um den "VGN-Lotto-Hallencup" des Fusionskreises Neumarkt/Jura waren die Weißenburger (Bezirksoberliga) auch bei der zweiten Auflage wieder der einzige Jura-Club, der im Halbfinale das Fähnlein des Altkreises Jura gegen drei Neumarkter Konkurrenten hochhielt. In einem dramatischen Match verloren die TSV-Sechziger ihr Halb­finalspiel jedoch nach Verlängerung und Siebenmeterschießen mit 6:8 (3:3) gegen Winkelhaid. Im "kleinen Finale"

um Platz drei gegen den BSC Woffenbach kassierten die Weißenburger wenige Sekunden vor Schluss der Verlängerung das 3:4.

Als Dritter dürfen nun die Woffenbacher den Kreismeister ASV Neumarkt und den Vizemeister TSV Winkelhaid am kommenden Samstag, 24. Januar, zur mittelfränkischen Endrunde nach Feucht begleiten, denn hierfür waren die Neumarkter als letztjähriger Bezirksmeister (und übrigens auch Bayerischer Meister) von vorneherein qualifiziert gewesen. Trotzdem nahmen sie die Kreisendrunde nicht auf die leichte Schulter. Für den ASV ging es nicht nur um den Titel, sondern auch um 550 Euro Siegprämie, die sie am Ende kassierten.

Lange "Ball-Nacht"

Passend zur Faschingszeit war es eine lange "Ball-Nacht" -- ein mehr als sechsstündiger, samstäglicher Turnierabend mit etlichen sehenswerten Spielen, bei denen die vielen Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen.

Gegen-über dem ursprünglichen Zeitplan wurde das Finale rund eine Stunde

(!) später angepfiffen. Die Zuschauer sowie die Funktionäre um den Kreisvorsitzenden Anton Pfahler und den Bezirksvorsitzenden Uwe Kunstmann mussten also lange durchhalten. Allen voran waren aber die Spieler gefordert, zu nächtlicher Stunde die Konzentration hochzuhalten.

Auch die Weißenburger Delegation kam erst weit nach Mitternacht wieder nach Hause. Für die TSV-1860-Spieler war dies besonders hart, denn sie traten gestern Vormittag bereits wieder mit erster und zweiter Mannschaft zur Futsal-Kreismeisterschaft in der heimischen Landkreishalle an.

Doch zurück zum "normalen" Hallenfußball, der bei der Endrunde in Schwabach von den meisten Teams sehr temporeich und dynamisch gespielt wurde. Manchmal wurde der körperliche Einsatz dabei sicher übertrieben. Umgekehrt übertrieben es speziell die Neumarkter Hallenkünstler manchmal ein wenig mit ihrem aufreizend-lässigen "Ballstreicheln". Am Ende war der ASV dennoch erfolgreich. Der verdiente Turniersieg zeichnete sich schon in der Gruppenphase ab. Mit neun Punkten setzte sich Neumarkt in der Gruppe 1 durch. Zweiter wurde hier der TSV 1860. Die Weißenburger hatten mit Siegen gegen den Jura-Kreisligisten SpVgg Roth (3:1 durch Tore von Maxi Zischler, Markus Lehner und Marco Schwenke) sowie gegen den BOL-Konkurrenten Großschwarzenlohe (2:1; Tore: Zischler und Schwenke) sehr schnell das Halbfinal-Ticket gelöst. Nur gegen Neumarkt gab es ein 1:3 (TSV-Tor durch Serkan Er).

In der Gruppe B wurde am Ende der Rechenschieber benötigt, denn der letztjährige Kreismeister FC Holzheim, der TSV Winkelhaid und der BSC Woffenbach waren punktgleich (je sechs Punkte). Der direkte Vergleich kam folglich ins Spiel und hier hatte das Trio jeweils drei Zähler: Mit dem Torverhältnis waren Woffenbach und Winkelhaid (je 3:2) im Vorteil gegenüber Holzheim (2:4). Der Titel- verteidiger war somit draußen. Wer dachte, dass nun Woffenbach als 2:0-Sieger gegen Winkelhaid der Gruppensieger wäre, sah sich getäuscht.

Pfahler und Co. beratschlagten ausgiebig und entschieden, dass über Platz eins und zwei in der Gruppe das Gesamt-Torverhältnis herangezogen werden muss und kein zweites Mal der direkte Vergleich. Fußball ist halt doch Mathematik. Winkelhaid war Erster, Woffenbach Zweiter.Das schmeckte den Woffenbachern nicht besonders, denn sie mussten nun im ersten Halbfinale gegen den Lokalrivalen ASV Neumarkt antreten und verloren recht glatt mit 3:6. Dramatik pur bot dagegen das zweite Halbfinale über 2 x 10 Minuten zwischen Weißenburg und dem von Manni Drexler (Zeugwart der Deutschen Fußball-Nationalelf) trainierten TSV Winkelhaid. Der Bezirksligist ging in Führung, Maxi Zischler und Neuzugang And-reas Steingärtner wendeten das Blatt zum 2:1. Winkelhaid glich erneut aus. Andre Dietrich sorgte für das 3:2. Doch erneut musste der TSV 1860 den Ausgleich zum 3:3 hinnehmen.

Die ersten drei Minuten der Verlängerung blieben torlos, dann sorgte Marco Schwenke zum dritten Mal für eine Weißenburger Führung. Doch diese konnte erneut nicht gehalten werden und beim Stande von 4:4 ging es ins Siebenmeterschießen. Für den TSV 1860 trafen Andre Dietrich und Serkan Er. Maxi Zischler scheiterte dagegen am Torwart und Andy Steingärtner traf nur den Pfosten. Aus der Traum vom Endspiel!

Nach einer kurzen Pause mussten die Weißenburger dann erneut ran, um den dritten Platz auszuspielen. Hier war es umgekehrt und die TSV-Sechziger liefen dreimal einem Rückstand hinterher, den Zischler, Besnik Bashaj und schließlich Torhüter Hakan Doganer ausgleichen konnte. 3:3 -- erneut Verlängerung. Kurz vor Ablauf dieser sechsminütigen Zugabe traf Stefan König zum 4:3 für den Kreisligisten Woffenbach, der damit das Ticket zur Bezirksendrunde ergatterte.

Beim TSV 1860 saß der Frust tief. Co-Trainer Michael Seitz, der erneut als Vertreter von Trainer Joachim Müller die Mannschaft coachte, versuchte seine Truppe aufzurichten. Immerhin sei es gelungen, mit einem sehr jungen Team, sehr weit zu kommen. "Ich denke, wir haben eine Riesen-Hallenrunde gespielt und gute Leistungen gezeigt. Schade, dass es am Ende nicht ganz fürs Finale bzw. für die Qualifikation zur Bezirksendrunde gereicht hat", sagte er.

Die drei Plätze auf dem Treppchen gingen alle in den Altkreis Neumarkt.

Die Gratulation bei der Siegerehrung richtete sich in erster Linie an den Meister ASV Neumarkt. Kreisspielleiter Anton Pfahler nutzte die Gelegenheit aber auch sich bei den Sponsoren für die attraktiven Geld- und Ballpreise -- allen voran beim Verkehrverbund Großraum Nürnberg

(VGN) und Lotto Bayern -- beim örtlichen Ausrichter SV Unterreichenbach sowie bei den drei Schiedsrichtern Florian Kleemann (VfL Treuchtlingen), Sven Laumer (SV Penzendorf) und Andreas Rolle (SpVgg Speikern) zu bedanken. Die Schiris machten ihre Sache trotz mancher Hektik sehr gut.