Der TSV 1860 hat die dritte Heimniederlage der laufenden Saison einstecken müssen. Durch das 0:1 gegen den SV Ornbau sind die Weißenburger erst einmal raus aus der absoluten Spitzengruppe der Fußball-Bezirksliga Süd. Aus Ornbauer Sicht war es ein nicht nur wichtiger „Dreier“ im Verfolgerduell, sondern auch die Revanche für die im Frühjahr erlittene 0:5-Klatsche im Sportpark Rezataue. Damals stand noch Markus Vierke an der Seitenlinie des SVO, inzwischen ist er jedoch zu seinem Heimatverein nach Weißenburg zurückgekehrt und zeigte sich nun „sehr enttäuscht“ von der Niederlage. Nach Vierkes Worten war es „ein Spiel auf gutem Niveau, in dem Kleinigkeiten entscheiden“. In diesem Fall war es eine Standardsituation, die Ornbau das goldene Tor bescherte. „Das war der kleine Unterschied. Ein Remis wäre für uns verdient gewesen“, fand Vierke. Denn: „Die Chancen waren eigentlich für zwei Spiele da, die Moral stimmt.“ Allerdings mussten sich die Weißenburger den Vorwurf gefallen lassen, dass sie erst nach dem Rückstand und damit letztlich zu spät richtig aufgewacht waren. „Ich denke, wir hatten in der ersten Hälfte die besseren Chancen, stellte denn auch Ornbaus Trainer Reiner „Russi“ Eisenberger nach Spielschluss fest. Hinten raus habe vor allem Torwart Julian Bischof den Sieg gerettet. „Und wir haben auch das Glück, dass wir im Moment keins reinkriegen“, sagte Eisenberger auch mit Blick auf den 1:0-Erfolg der Vorwoche gegen Wettelsheim.


In Weißenburg entwickelte sich nun von Beginn an ein intensives Spiel zweier guter Mannschaften. In der fünften Minute prüfte Mario Swierkot erstmals Torhüter Bischof, der den Ball zur Ecke faustete. Auf der Gegenseite setzte Andreas Engelhardt einen Drehschuss am rechten Pfosten vorbei. Die Gäste erspielten sich zunehmend Feldvorteile, es fehlte aber der letzte Pass. Richtig gefährlich wurde es in der 34. und 37. Minute: Zunächst hatte TSV-Keeper Johannes Uhl Mühe bei einem Schuss von Aaron Lederer, im Nachsetzen konnte die Weißenburger Defensive aber klären. Kurz darauf brachte Florian Sellinger einen Ball nach innen, und die Hausherren konnten durchatmen, dass die Situation verpuffte. Nach dem Seitenwechsel blieb es ein enges und umkämpftes Match. Die erste nennenswerte Situation war eine Flanke von Marco Schwenke, Bischof ließ den Ball durch die Hände rutschen, doch den Nachschuss von Swierkot parierte der SV-Torwart per Reflex (69.). Das Tor des Tages fiel kurz darauf: Nach einer Ecke brachte der TSV 1860 den Ball nicht weg und Sebastian Kocher versenkte ihn zum 0:1 (72.). Gleich darauf verhinderte Uhl gegen Marco Dölfel die Vorentscheidung. Bis auf eine Konterchance von Andreas Engelhardt spielte anschließend nur noch Weißenburg, drängte auf den Ausgleich und hatte etliche Chancen. Vor allem Mario Swierkot drehte nun auf, scheiterte aber am Torwart (75.), zielte knapp vorbei (76.) und kam nach Vorarbeit Schwenke und Daniel Blob nicht ganz zum Abschluss (78.). Dann ein starker TSV-Angriff über rechts: Patrick Weglöhner passte nach innen, doch erneut scheiterte Swierkot am Keeper (82.). In der 89. Minute war es wiederum Swierkot, der abzog, Bischof ließ abprallen, doch auch Jonas Ochsenkiel scheiterte im Nachschuss – das hätte eigentlich das 1:1 sein müssen. So aber blieb es beim knappen Sieg für den SV Ornbau, der mit nunmehr 27 Punkten am TSV 1860 (26) vorbeigezogen ist.
TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Lehner (61. Lotter), Weglöhner, Leibhard, Schwenke, Blob, Strobel (79. Wnendt), Eco (69. Böhm), Swierkot, Ochsenkiel, Hofer.
SV Ornbau: Bischof, Kandler, Kocher, Strempfl, Dölfel (90. Sand), Rudel, Engelhardt (88. Lederle), Neuner, Lederer, Schuler, Sellinger.
Schiedsrichter: Böck (TSV Ochenbruck); Zuschauer: 150; Tor: 0:1 Sebastian Kocher (72. Minute).