Freystadt war das Ziel aller Teams bei der Hallenfußball-Kreismeisterschaft 2009/ 2010 bei den Herren. Acht Mannschaften haben dieses Ziel erreicht und spielen am heutigen Samstag ab 16.00 Uhr in der dortigen Mehrzweckhalle die Endrunde um den «VGN-Lotto-Hallencup» des Kreises Neumarkt/Jura aus.

 

Zum dritten Mal gibt es eine gemeinsame Endrunde in dem Großkreis und zum dritten Mal ist der TSV 1860 Weißenburg dabei. Als einziger Jura-Verein haben die TSV-Sechziger diesen «Hattrick» geschafft. Mehr noch: sie waren in den vergangenen beiden Jahren auch der einzige Jura-Club, der beide Male den Sprung ins Halbfinale schaffte und sich dort mit der starken Neumarkter Hallenkonkurrenz messen konnte. 2008 scheiterten die Weißenburg in Neumarkt im Halbfinale am späteren Sieger FC Holzheim, 2009 mussten sie in einem denkwürdigen Halbfinale nach Verlängerung und Siebenmeterschießen gegen den TSV Winkelhaid die Segel streichen.
Und heuer? «Unser Ziel ist erneut das Halbfinale», sagt Weißenburgs Trainer Winfried Zischler. Mit Blick auf die Gruppeneinteilung ist dieses Vorhaben durchaus realistisch, denn vom Papier her hat der Bezirksligist bei der Auslosung die einfachere Gruppe A erwischt – sofern man bei einer Endrunde überhaupt von «einfach» sprechen kann: TSV Kornburg (Bezirksoberliga), BSC Woffenbach (ebenfalls Bezirksliga Süd) und FV Dittenheim (Kreisliga Jura) heißen die Weißenburger Gegner. In der Gruppe B treffen hingegen die beiden Topfavoriten SV Seligenporten (Bayernliga) und ASV Neumarkt (Landesliga und Titelverteidiger) auf den Bezirksoberligisten SC 04 Schwabach und den Bezirksligisten FV Wendelstein.

Alles in allem spricht Zischler (wie übrigens auch Fußball-Kreisspielleiter Anton Pfahler) von einem «topbesetzten Turnier», das für die junge Weißenburger Truppe mit ihrem Durchschnittsalter von 20 Jahren eine reizvolle Aufgabe und Herausforderung darstellt. «Das ist eine gute Erfahrung für unsere Jungs, dass sie sich mit höherklassigen Mannschaften in einem solchen Turnier messen können.» Der TSV 1860 freut sich jedenfalls auf die Endrunde in Freystadt und der Coach fordert von seiner Truppe ein erneut sehr diszipliniertes, ruhiges und gutes Auftreten wie zuletzt bei der Vorschlussrunde daheim in der Landkreishalle.

Der TSV 1860 startet gleich im 16.00 Uhr mit dem Spiel gegen den TSV Kornburg. Der Weißenburger Neuzugang und Torjäger Mario Swierkot wird hier ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein feiern. Um 17.30 Uhr folgt der Vergleich mit Woffenbach und um 18.24 Uhr das Duell der Südvereine gegen Dittenheim. Spätestens danach wird die Zischler-Elf wissen, ob sie noch im Rennen ist. Neben Swierkot werden auch Böhm, Seitz, Struller, Schön, Bashaj, Aga, Maxi Zischler, Bajramaj, Schwenke und McCuiston zum Team gehören. Hinter Maxi Zischler stand aufgrund eine Grippe bis gestern noch ein Fragezeichen.

In Freystadt es einen regelrechtes großes Meistertreffen. Sieben der acht Teams, die sich am vergangenen Wochenende bei den Vorschlussrunden qualifiziert haben, waren in ihren Altkreisen schon mindestens einmal Hallenmeister – viele davon auch schon mehrfach. Die Weißenburger konnten 2007 – also bei der letzten getrennt durchgeführten Kreisendrunde – gewinnen und ihren einzigen Hallentitel bei den Herren holen. Einen ersten Platz hat bislang auch der SV Seligenporten in seiner Chronik stehen. Kornburg, Dittenheim und der ASV Neumarkt (einmal im Altkreis Neumarkt, einmal im Fusionskreis NM/Jura) haben je zwei Meisterschaften gewonnen, der FV Wendelstein vier und der SC 04 Schwabach sogar fünf. Nur der BSC Woffenbach saß bislang noch nie auf dem Hallenthron.
Gespielt wird in Freystadt mit Rundumbande, was der Weißenburger Trainer als Nachteil für sein Team sieht, das mehr auf Technik setzt. Für alle Jura-Vereine ist die komplette Bande zudem eher ungewohnt – zumindest konnten die TSV-Sechziger vor zwei Wochen bei der Zwischenrunde, zu der sie ebenfalls nach Freystadt mussten, aber schon etwas Erfahrung sammeln, die ihnen heute vielleicht zugute kommt. Die Spieldauer beträgt zwei mal acht Minuten (ab dem Halbfinale zwei Mal zehn).
Für die Bezirksendrunde am 23. Januar in Erlangen qualifizieren sich der Meister und der Vizemeister des Kreises Neumarkt/Jura. Falls der ASV Neumarkt das Endspiel erreicht, wäre auch der heutige Drittplatzierte dabei, denn der ASV ist im Fußballbezirk Mittelfranken amtierender Hallenchampion. In diesem Fall würde folglich vor dem Finale auch der dritte Rang ausgespielt.
Zur heutigen Endrunde werden zahlreiche Zuschauer erwartet, die sich auf Spannung und (hoffentlich) auch gute Spiele freuen dürfen. Im Kreis Neumarkt/Jura wird der Hallenfußball von den höherklassigen Vereinen sehr ernst genommen – so auch vom Bayernligisten Seligenporten mit Trainer-Legende Karsten Wettberg.