Fußball-Herz was willst du mehr: Beim ersten Relegationsspiel um den Aufstieg in die Landesliga herrschte bestes Wetter und eine große Kulisse von rund 750 Zuschauern umsäumte den A-Platz im Sportpark Rezataue; der TSV 1860 Weißenburg und der FSV Stadeln boten einen umkämpften, spannenden und mitunter auch emotionalen Vergleich, der dann auch noch das zum Spielverlauf passende Ergebnis brachte, nämlich ein knappes aber verdientes 2:1 für Weißenburg. Das Ergebnis lässt für das Rückspiel der beiden Vizemeister aus den mittelfränkischen Bezirksligen am morgigen Sonntag um 16 Uhr in Stadeln alle Möglichkeiten offen. „Der Sieg war wichtig für unsere Moral“, unterstreicht TSV-1860- Trainer Markus Vierke. „Wie wir heute gesehen haben, ist es auf jeden Fall ein Spiel, in dem wir eine Chance haben.“ Weil es beim Weiterkommen nach dem Europapokal-Modus geht, könnte das Auswärtstor des FSV noch eine wichtige Rolle spielen. „Stimmt schon“, findet Markus Vierke, „aber wir führen“. Und das war unterm Strich in Ordnung so, denn in der ersten Stunde ließen die Weißenburger vor heimischer Kulisse so gut wie nichts zu. Die offensivstarken FSVler (92 Saisontore) hatten zwar optische Vorteile kamen gegen die gut gestaffelte TSV-1860-Defensive aber nicht gefährlich vors Tor. Anders die Platzherren. Zunächst lenkte Marcel Lenhart einen Freistoß von Maik Wnendt mit Mühe zur Ecke, dann eilte Max Pfann auf Stadelns Keeper zu, brachte den Ball aber nicht richtig unter Kontrolle und die erste Topchance des Spiels war verpufft (12.).


Vier Minuten später dann das 1:0: Benjamin Weichselbaum brachte vom rechten Flügel einen Freistoß nach innen, dort lauerte Jonas Ochsenkiel und setzte den Ball in die Maschen. Kurz vor der Pause dann erneut Alarm vor dem FSV-Tor: Nach herrlichem Pass von Zijad Eco stand wiederum Pfann frei und versuchte einen Heber, mit dem er jedoch am Torwart scheiterte. Statt mit einem 2:0 ging es „nur“ mit 1:0 in die Kabinen. In der zweiten Halbzeit war es dann allerdings so weit: Nach einem Einwurf kam der Ball in der 57. Minute zu Patrick Weglöhner und der aufgerückte Abwehrspieler traf aus 14 Metern in den linken Torwinkel – ein Super-Tor, das allerdings auch die Gäste wachrüttelte. Sie taten nun mehr für die Offensive, wobei Johannes Uhl im TSV-1860-Kasten die erste Möglichkeit vereitelte und eine Hereingabe von Markus Bauer entschärfte. In der 68. Minute war er dann allerdings machtlos, als Yannik Loos nach einer Kopfballablage zur Stelle war. Er traf das Leder zwar nicht richtig, aber genau das sorgte wohl dafür, das sich der Ball über Uhl hinweg in die Maschen senkte. Plötzlich stand es nur noch 2:1 und Stadeln machte nun gehörig Druck. Vor allem Tim Reischl sorgte über den Flügel immer wieder für Gefahr, doch mit Glück und Geschick verteidigte Weißenburg die Führung und hatte auch noch Johannes Uhl, der just gegen Reischl den Ball zur Ecke lenkte (73.). In der Schlussphase wurde es zum Teil etwas hitzig, was dann nach einem harten Zweikampf sowie den folgenden Diskussionen zwischen Max Hering (FSV) und Zijad Eco (TSV) eine Gelb-Rote Karte für beide Akteure nach sich zog. Bayernliga-Schiedsrichter Christopher Knauer (SpVgg Isling) legte noch ein paar Nachspielminuten drauf, in denen sich am Spielstand aber nichts mehr änderte. Nach der intensiven Partie war Trainer Markus Vierke vor allem froh über den Sieg. Außerdem sei es seiner Mannschaft gelungen, „den erwartet starken und spielerisch sehr guten Gegner mit Landesliga-Niveau zu egalisieren“. Nachdem die Weißenburger schon im Hinspiel viel investieren mussten, erwartet der Coach nun auch ein „sehr, sehr anstrengendes Rückspiel“. In Stadeln hofft man beim TSV 1860 erneut auf große Zuschauer-Unterstützung. Nicht einsatzfähig sein dürfte morgen Max Pfann, der sich erneut verletzt hat. Für ihn wird Tobias Reile zusätzlich in den Weißenburger Kader rücken. „Es steht auf jeden Fall spitz auf Knopf. Ob es für uns reicht, wird sich zeigen“, sagt Trainer Vierke. Der Sieger aus Weißenburg gegen Stadeln trifft in der zweiten Relegationsrunde auf den Gewinner der Oberpfalz-Duells SV Haushahn gegen SV Etzenricht, das im ersten Durchgang 3:3 ausging.

TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Weglöhner, Lotter, Leibhard, Schwenke, Eco, Lehner, Ochsenkiel (59. Herrmann), Weichselbaum (75. Jäger), Wnendt, Pfann (68. Pfann).

FSV Stadeln: Lenhart, Abudo (78. Sven Reischl), Worst, Kreuzer, Tim Reischl, Schnierstein, Angelo Walthier, Loos, Schüßler, Hering, Bauer.

Schiedsrichter: Knauer (SpVgg Isling)
Zuschauer: 750 im Sportpark Rezataue
Tore: 1:0 Jonas Ochsenkiel (16. Minute), 2:0 Patrick Weglöhner (57.), 2:1 Yannick Loos (68.).