Der TSV 1860 Weißenburg hat am 14. Spieltag der Fußball-Bezirksliga Süd mächtig für Furore gesorgt: Mit sage und schreibe 8:0 gewann die junge Mannschaft um Trainer Markus Vierke und Co-Trainer Michael Seitz am Samstag zu Hause gegen den SV Raitersaich und setzte sich damit für eine Nacht an die Tabellenspitze – gestern holte sich der FV Dittenheim Rang eins zurück. Mit dem Kantersieg bauten die Weißenburger ihre blitzsaubere Monatsbilanz auf vier Siege und 18:0 Tore aus. Man kann also wirklich von einem „goldenen Oktober“ sprechen. Geht man noch etwas weiter zurück, dann kommt der TSV 1860 aus den letzten sieben Spielen auf sechs Siege (bei einer 0:1-Niederlage in Hilpoltstein) und 24:1 Treffer. Insofern fasste auch Coach Vierke kurz und bündig zusammen: „Es läuft einfach seit Wochen super.“ Gegen Aufsteiger Raitersaich attestierte Markus Vierke seinem Team ein „wahnsinnig starkes Spiel“. Wie das im Fußball oft so ist, hätte es vielleicht auch anders laufen können, wenn Gäste-Torjäger Florian Müller in der neunten Minute mit seinem Volleyschuss getroffen hätte. Allerdings war TSV-1860-Keeper Johannes Uhl auf seinem Posten und klärte mit einer sensationellen Parade zur Ecke. Kurz darauf verfehlte Müller bei einer weiteren Chance das Ziel. Dann kamen die Weißenburger ins Rollen. Jonas Ochsenkiel (vorbei) und Maik Wnendt (sein Freistoß touchierte die Latte) näherten sich der Führung an, in der 22. Minute war es so weit: Nach einer Hereingabe von Benjamin Weichselbaum konnte der SVR nicht klären, das Leder kam zu Maik Wnendt, der sich den Ball zurechtlegte und aus 16 Metern mit einem wunderbaren Schlenzer zum 1:0 in den Winkel traf. In der 29. Minute dann die nächste Schlüsselszene: Weißenburgs Robin Renner lief Richtung Tor und wurde von Thomas Bauersachs kurz vor dem Sechzehner gehalten. Schiedsrichter Holger Hofmann zückte die Rote Karte und Raitersaich war ab sofort in Unterzahl. Der TSV 1860 nutzte diesen Umstand noch vor der Pause mit einem Doppelschlag. Zunächst traf Ochsenkiel nach eleganter Annahme aus der Drehung zum 2:0 (42. Minute), dann legte der Kapitän quer zum mitgelaufenen Renner, der zum 3:0 einschob (43.).


Damit war das Spiel im Prinzip schon nach 45 Minuten entschieden, und wer noch Zweifel daran hatte, den belehrte Robin Renner in der 49. Minute eines Besseren, denn nach Zuspiel von Yannik Strobel erhöhte der Außenstürmer mit seinem zweiten Treffer auf 4:0. Wieder nur drei Zeigerumdrehungen später durfte auch Jonas Ochsenkiel sein zweites Tor an diesem Tag bejubeln, als er eine Hereingabe von Weichselbaum zum 5:0 über die Linie drückte.
Der Torhunger der Gastgeber war aber noch längst nicht gestillt. In der 61. Minute ließ Weichselbaum mit einem 30-Meter-Freistoß unter die Latte den gegnerischen Keeper Jürgen Singer schlecht aussehen, und es stand 6:0. Für den siebten Streich sorgte Maik Wnendt, der in der 67. Minute einen an Renner verursachten Foulelfmeter zum 7:0 verwandelte und damit ebenfalls einen Doppelpack schnürte. Schließlich trug sich auch noch der eingewechselte Trainer in die Torschützenliste ein. Markus Vierke staubte nach einem Wnendt-Freistoß, den Singer abprallen ließ, zum 8:0-Endstand ab. Wenn’s läuft, dann läuft’s – bei weiteren Chancen hätte es sogar zweistellig werden können.
TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Weglöhner, Lotter, Leibhard, Meier (55. Löffler), Hofrichter, Strobel, Wnendt, Weichselbaum, Renner (43. Vierke), Ochsenkiel (60. Lehner).
Schiedsrichter:Hofmann (TSV Langenfeld);
Zuschauer:100;
Tore:1:0 Maik Wnendt (22.), 2:0 Jonas Ochsenkiel (42.), 3:0, 4:0 Robin Renner (43. und 49.), 5:0 Jonas Ochsenkiel (52.), 6:0 Benjamin Weichselbaum (61.), 7:0 Maik Wnendt (67. Elfmeter), 8:0 Markus Vierke (88.);
Besonderes Vorkommnis:Rote Karte für Thomas Bauersachs (Raitersaich) nach einer Notbremse gegen Robin Renner.