Vorgeschaltet wird der Ligapokal, der je nach Erlaubnis und Auflagen in regionalen Vierergruppen zwei Wochen vorher beginnt: Die hiesigen Fußball-Bezirksligisten TSV 1860 Weißenburg, FV Dittenheim und SV Marienstein starten Anfang September wieder mit dem Spielbetrieb – allerdings nicht mit der Fortsetzung der unterbrochenen Saison 2019/2020, sondern mit dem Ligapokal. Zunächst werden am 6. und 13. September die Spiele der ersten Vorrunde im Ligapokal ausgetragen. Zeitgleich steht im September auch das Finale im Totopokal 2019/2020 an. Da dort Bezirksligist FC Wendelstein am 12. September gegen die SpVgg Roth antritt (und auch die anderen Kreisfinals anstehen), ist der Wiederstart in den Bezirksligen Süd und Nord auf den 20. September terminiert. Bezirksspielleiter Thomas Jäger stellte in einem Webinar den Vereinen und der Sportpresse den in Zusammenarbeit mit den mittelfränkischen Bezirksligisten festgezurrten Fahrplan für die Saison-Fortsetzung vor und stellte klar: „Die Bezirksliga hat absolute Priorität!“ Hier stehen noch elf komplette Spieltage auf dem Programm, dazu kommen insgesamt 16 Nachholspiele, die im September und Oktober ausgetragen werden sollen. Ein weiterer Nachholspieltag ist im April angesetzt – mit der Option noch weitere unter der Woche einschieben zu können. „Wir bringen die Saison 19/21 auf jeden Fall durch“, sagte Jäger mit Blick auf den Terminkalender.


Allerdings nur wenn es die Corona-Pandemie zulässt. Sollte der Spielbetrieb ab September wieder erlaubt sein und es keine neuen Einschränkungen geben, wird der zusätzliche zeitliche Freiraum wie auch in den Ligen des Fußballkreises Neumarkt/Jura mit einem Ligapokal gefüllt. Dieser muss aber zwingend vor der Liga beendet sein: In jeder Bezirksliga wird es in der Ligapokal-Vorrunde jeweils vier nach regionalen Gesichtspunkten eingeteilte Vierergruppen geben. Der TSV 1860 Weißenburg hat in der Süd-Gruppe 3 den FV Dittenheim, den SV Marienstein und den SC Aufkirchen als Gegner.
Die jeweiligen Gruppenersten und -zweiten kommen in die Aufstiegsrunde, die im „Hammes-Modell“ (die Teams tragen vier Spiele gegen den jeweiligen Tabellennachbarn aus) gespielt wird. Die Zwischenrunde mit Halbfinalspielen (Hin- und Rückspiel) zwischen den beiden Gruppen wird dann im Frühjahr 2021 ausgespielt. Der spätere Finalsieger des Ligapokals steigt in die Landesliga auf. Das, so Jäger, „soll einen gewissen Anreiz für die Vereine bieten“. Der Ligapokal solle zumindest auf Totopokal-Niveau gespielt werden.
Sollte der Ligapokal-Gewinner schon als Tabellenerster der Bezirksliga Nord oder Süd aufgestiegen sein, wird auch der unterlegene Finalgegner in die Landesliga dürfen. Wenn der Ligapokalsieger Zweiter in seiner Bezirksliga wird, dann darf der Tabellendritte die Relegation spielen.

Ligapokal ist ein Muss

Steht der Ligapokalsieger in der Bezirksliga letztlich auf einem Abstiegsplatz, würde er die Klasse halten. Steht der Ligapokalsieger am Saisonende auf Relegationsplatz 13, würde er die Klasse halten und der 14. darf sich via Relegation doch noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. So gesehen könnte der SV Marienstein als (aktueller) Tabellenletzter der Bezirksliga über den Ligapokal den Klassenerhalt sichern.
Theoretisch wäre das möglich, die Chancen sind aber eher gering. Denn alle Bezirksligisten müssen am Ligapokal teilnehmen. „Wer den Ligapokal als Bezirksligist nicht spielt, spielt auch nicht mit seiner zweiten oder dritten Mannschaft im Ligapokal.“ Sprich in den Kreisen würden dann die zweiten Teams von vorneherein keine Chance auf Aufstieg oder den Klassenerhalt via Ligapokal haben. Im Jura Süden betrifft das die U23 des TSV 1860 Weißenburg sowie die Teams des FV Dittenheim II und des SV Marienstein II.
Die Gruppendritten und -vierten der Ligapokal-Vorrunde qualifizieren sich Jäger zufolge für eine „Trostrunde“, bei der es um die Qualifikation für das Totopokal-Viertelfinale geht. Wie viele Teilnehmer sich konkret für das Viertelfinale qualifizieren, konnte Jäger nicht sagen, da diese Frage im Zuständigkeitsbereich der Kreisspielleiter liegt. In der Trostrunde wird auch nach dem „Hammes-Modell“ gespielt. Vorgesehen sind hier drei Spieltage.
Vom 20. September bis zum 25. Oktober stehen die regulären Bezirksliga-Spieltage inklusive drei möglichen Nachholterminen an. Sollten Letztere nicht ausreichen, kann auch nach den Ligapokalspielen der Vorrunde noch Ende November und Anfang Dezember in der Bezirksliga gekickt werden.
Ziel ist es, die Punkterunde am 15. Mai zu beenden, ehe die Relegation beginnt, so Jäger. Sollte Corona aber noch mal richtig zuschlagen, könnte die Saison theoretisch auch bis 30. Juni ausgedehnt werden, deutete der Bezirksspielleiter an.
An diesem Samstag wird Jäger an der Sitzung des Verbandsspielausschusses teilnehmen, denn noch sind einige Detailfragen offen. Dabei geht es um einfache Dinge wie den Eintrittspreis bei Ligapokalspielen oder ob bei K.-o.-Spielen im Ligapokal eine Verlängerung oder gleich ein Elfmeterschießen zur Entscheidung führen soll. Zudem muss der zusätzliche Aufstiegsplatz für die Bezirksliga formal noch beschlossen werden, was nach Jägers Einschätzung allerdings kein Problem darstellen sollte.
Sollten Bezirksligisten ihre Spiele verlegen wollen (Samstag auf Sonntag oder umgekehrt), kann das bis zum 23. August beantragt werden, so Jäger. Das gelte sowohl für den Ligapokal als auch die regulären Bezirksliga-Spiele. Am 24. August hat Jäger dann eine Präsenzsitzung der Bezirksliga-Vereine beim ASV Zirndorf angesetzt.
Im Winter werden sich zudem die Bezirksligisten zusammensetzen und eventuelle Änderungen am Ligapokal-Modus beschließen. Diese hängen stark davon ab, wie das jetzt geplante Programm aufgrund Corona und der Witterungsverhältnisse durchgezogen werden kann. Die Sitzung hat Jäger auf den 1. März terminiert.