Der TSV 1860 Weißenburg hat es tatsächlich geschafft und schon zur Winterpause den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga Nordost perfekt gemacht. Möglich wurde das durch einen furiosen 5:0-Erfolg gegen den SC Großschwarzenlohe im letzten Spiel der Vorrundengruppe 2. Mit dem Kantersieg vor der schönen Kulisse von 315 Zuschauern im heimischen Dotlux-Fußballpark eroberten die Weißenburger zum Jahresabschluss den vierten Tabellenplatz und schafften damit die Qualifikation für die Meister-/Aufstiegsrunde, die im Frühjahr stattfindet und zugleich die zweite Saisonhälfte darstellt. Verlierer Großschwarzenlohe muss dann in der Abstiegsrunde um den Klassenerhalt kämpfen. „Wir sind überglücklich“ Klar, dass aufseiten des TSV 1860 große Freude und riesiger Jubel über den Sieg im mit Spannung erwarteten „Endspiel“ um den vierten Rang herrschten. „Wir sind überglücklich, das ist wie ein Aufstieg“, schwärmte Weißenburgs Erfolgstrainer Markus Vierke und sprach mit Blick auf den verpatzten Saisonstart mit fünf Niederlagen in Serie und der danach folgenden Aufholjagd von einer „Sensation“. „Ich denke die Mannschaft hat das auch verdient, denn zuletzt konnte uns keiner schlagen“, stellte Vierke nach drei Siegen im Endspurt fest. Nach dem vorletzten Rang nach den Hinspielen avancierten die Weißenburger zur zweitbesten Rückrunden-Mannschaft hinter „Meister“ TSV Kornburg. Das klare 5:0 gegen den direkten Konkurrenten aus Groß’lohe war dabei nochmals ein „richtiger Fingerzeig“, so Vierke.

Und das in einem von Anfang an packenden und rassigen Spiel, bei dem man deutlich spürte, dass es für beide um viel ging. Die erste Möglichkeit hatten die Gäste, doch TSV-Keeper Johannes Uhl parierte einen Kopfball von SC-Spielertrainer Florian Bauer. Danach hatte Weißenburgs Youngster Leon Schleußinger zwei gute Gelegenheiten, scheiterte aber. Dann folgte ein Foul an Jonas Ochsenkiel im Strafraum und Maik Wnendt verwandelte den fälligen Elfmeter ganz sicher zum 1:0 (21. Minute). Die Gastgeber blieben am Drücker, konnten aber weitere Chancen durch Schleußinger und Ochsenkiel nicht nutzen – Letzterer hatte einen Kopfball, den Maximlian Kunz gerade noch auf der Linie klärte. Nach der Pause machten die Gäste zehn Minuten lang mächtig Druck, doch die Weißenburger Defensive ließ keine klare Chance zu. Nach und nach befreiten sich die TSVler und kamen in der 55. Minute zum 2:0: Wieder wurde Ochsenkiel gefoult, wieder verwandelte Wnendt. In der 70. Minute folgte die Vorentscheidung, als Zijad Eco eine starke Kombination über Ochsenkiel und Ferat Nitaj zum 3:0 vollendete.

Doppel-Rot und Doppel-Pack
Vier Zeigerumdrehungen später geriet der SC in Unterzahl, als Fabio Garcia nach einem groben Foul an Lukas Siol die Rote Karte sah. Die Proteste der Gäste in dieser Szene brachten zudem die Gelb-Rote Karte für Gäste-Coach Reiner Großberger, der zusammen mit Bauer das Großschwarzenloher Trainerduo bildet und der einst unter Franz Wokon in Weißenburg in der Bayernliga-A-Jugend gespielt hat. Was folgte waren noch zwei weitere TSV-1860-Treffer durch Jonas Ochsenkiel zum 4:0 und 5:0. Der Kapitän traf in der 82. Minute nach Vorarbeit von Christian Leibhard und Benedikt Auernhammer und kam dann noch in der 90. Minute frei zum Schuss. Ochsenkiel war somit an allen fünf Weißenburger Toren beteiligt. Der Sieg war zugleich der Schlusspunkt eines super erfolgreichen Fußballjahres für den TSV 1860, der nach dem Aufstieg nun den vorzeitigen Klassenerhalt feiern kann und sicher in der Landesliga bleibt. In der Aufstiegsrunde im Frühjahr kann sich die junge Weißenburger Mannschaft ohne Druck weiter entwickeln, auch wenn sie jetzt nur einen Punkt aus der Vorrundengruppe mitnehmen kann (ein 1:1 gegen Schwabach). Neben Schwabach haben sich aus der Gruppe 2 auch Kornburg und Buch für die Meisterrunde qualifiziert. Aus der Gruppe 1 kommen Herzogenaurach, Forchheim, Neudrossenfeld, Röslau und Stadeln hinzu. Doch das ist momentan für den TSV 1860 noch weit weg. Jetzt ist erst einmal Winterpause angesagt.

TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Jäger (88. Schnitzlein), Meier, Leibhard, Siol, Eco (85. Schneider), Hofrichter, Wnendt (61. Nitaj), Schleußinger (72. Weichselbaum), Renner (80. Auernhammer), Ochsenkiel.

SC Großschwarzenlohe: Bachner, Sperber, Hettwer, Schäll, Kunz, Uluca, Pandel (77. Egerer), Bauer, Opcin (77. Nerreter), Scheuenstuhl, Garcia.

Schiedsrichter: Tim Schoch (DJK Stralsbach); Zuschauer: 315; Tore: 1:0 und 2:0 Maik Wnendt (21. und 55. Minute, jeweils durch Elfmeter); 3:0 Zijad Eco (70.); 4:0 und 5:0 Jonas Ochsenkiel (82. und 90.).

 

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