Die Fußball-Abteilung des TSV 1860 Weißenburg hat die wichtigste personelle Weiche für die nächste Spielzeit 2022/2023 gestellt: Der Landesligist hat für eine weitere Saison mit Cheftrainer Markus Vierke verlängert. Der 40-Jährige geht somit ab Sommer bereits in das sechste Jahr als Coach bei seinem Heimatverein. Zur Seite werden ihm nach wie vor die beiden Co-Trainer Michael Seitz und Markus Lehner stehen. Dieser Aspekt war Vierke sehr wichtig, denn er wollte weiter mit dem bewährten Trainerteam zusammenarbeiten. Während Vierke bereits seit 2017 im Amt ist, kam Seitz 2018 hinzu. Bei Lehner hat sich der Übergang vom Spieler und Kapitän hin zum „Co“ in den vergangenen ein, zwei Jahren fließend vollzogen. Alle drei Trainer haben im Übrigen viele Jahre für den TSV gespielt. Mit im Boot bleibt obendrein Johannes Stöhr als Physiotherapeut – eine Aufgabe, die gerade mit Blick auf die höheren körperlichen Anforderungen in der Landesliga sehr wichtig ist. Der TSV 1860 setzt also weiter auf Kontinuität und die Freude über die Fortsetzung der Zusammenarbeit ist groß: „Wir sind happy mit unserer ersten Herrenmannschaft nicht nur ligatechnisch bis mindestens Sommer 2023 Planungssicherheit zu haben, sondern auch auf dem Trainer- beziehungsweise Physioposten jetzt Klarheit zu haben“, unterstreichen die beiden Spartenleiter Roland Mayer und Jonas Herter.


Das Quartett mit Vierke, Seitz, Lehner und Stöhr mache „einen tollen Job“, betonen die beiden TSV-Fußballchefs. „Die Vertragsverlängerung war nur die logische Konsequenz, es macht einfach Spaß das Trainerteam und die Mannschaft arbeiten zu sehen. Es ist eine tolle Einheit“, schwärmen Mayer und Herter. „Etliche Spieler haben zig Jugendmannschaften durchlaufen und ernten jetzt die eigenen sportlichen Früchte – das macht uns besonders stolz und glücklich“, stellen die Spartenleiter weiter fest. In der Tat haben die Weißenburger derzeit eine Mannschaft, bei der ein Großteil der Spieler aus der eigenen Jugend gekommen ist und folglich auch eine enge Bindung an den Verein hat. Positiv bemerkbar macht sich auch das sportlich hohe Niveau im Nachwuchsbereich mit derzeit drei Bayernliga-Teams (U19, U17 und U15). Auch für Markus Vierke ist die Jugendarbeit ein wichtiger Aspekt. Er sieht ein gute Basis und ein großes Potenzial in der jungen Weißenburger Mannschaft. Im Hinblick auf die Vertragsverlängerung war für ihn auch durch die sportliche Grundlage schon frühzeitig viel entschieden: Zum einen war da im vergangenen Sommer der langersehnte Aufstieg in die Landesliga, zum anderen folgte dort durch die Qualifikation für die Meisterrunde der vorzeitige Klassenerhalt.
Für Markus Vierke ist es „etwas Besonderes in Weißenburg auch weiterhin Teil des Ganzen in der Landesliga zu sein“. Er fühlt sich beim TSV 1860 „absolut wohl“ und freut sich, dass in den vergangenen Jahren so viel bewegt und entwickelt werden konnte. Und das soll weiterhin so bleiben. „Man kann hier was aufbauen, die junge Mannschaft ist gewachsen und hält zusammen“, sagt Vierke und ist froh, dass auch der Großteil des Teams schon für die kommende Saison zugesagt hat.
Die Tendenz zur Verlängerung war bei ihm sportlich gesehen letztlich klar, organisatorisch gab es noch ein paar Fragen zu klären. Doch das ist jetzt geschehen. Gemeinsam will man beim TSV 1860 auch in diesem Bereich weiter optimieren, wobei für Markus Vierke klar ist, dass er sich als Coach in Weißenburg auch um Dinge kümmern muss, die über das reine Traineramt hinausgehen. Das macht er jedoch gerne. Für ihn – und auch für viele Spieler – ist der Fußball beim TSV 1860 zugleich mit einem „Heimatgefühl“ verbunden.
In Weißenburg hat Vierke mit dem Fußball angefangen und sowohl im Jugend- als auch im Herrenbereich höherklassig gespielt. Zu seinen Stationen gehörten der MTV Ingolstadt, die SpVgg Greuther Fürth, die SpVgg Ansbach, der FV Wendelstein, der SV Seligenporten und der VfB Eichstätt. Als Trainer war er sowohl beim TSV 1860 München als auch beim 1. FC Nürnberg im Jugendbereich tätig. Bei den Herren führte er den FC/DJK Weißenburg in die Bezirksliga (2014) und war auch für den SV Seligenporten II und den SV Ornbau tätig, ehe er 2017 zu seinem Heimatverein zurückkehrte.
Dort gab es seither ein kontinuierliches Auf: Dritter, Zweiter und dann Erster in der Bezirksliga Süd. Der Meistertitel in der abgebrochenen Corona-Saison bescherte 2021 zugleich die Landesliga-Rückkehr nach fast 30 Jahren. Dort will sich der TSV 1860 in den kommenden Jahren etablieren – bis mindestens 2023 mit Vierke am Ruder.
Aktuell stecken der Coach und seine Truppe in der Vorbereitung auf die Aufstiegsrunde des Landesliga Nordost (Start ist am 19. März in Stadeln). Aufgrund der Witterung und der Platzverhältnisse gestaltet sich das Training recht schwierig. Bei den Testspielen sieht es besser aus, weil die Weißenburger zumeist bei Gegnern mit Kunstrasen antreten. So auch am heutigen Samstag um 16 Uhr bei den U19-Junioren des TSV 1860 München an der Grünwalderstraße. Ein besonderes Match unter „Sechzigern“ und für Markus Vierke die Rückkehr an eine frühere Wirkungsstätte.