Der TSV 1860 Weißenburg hat beim Pflichtspielauftakt im neuen Jahr gleich einen Sieg gelandet. Die junge Mannschaft um Kapitän Jonas Ochsenkiel gewann im Fußball-Verbandspokal auf bayerischer Ebene in der ersten Runde das Duell der Landesligisten beim FSV Erlangen-Bruck mit 2:1. Das Siegtor erzielte Daniel Hofrichter. Damit stehen die Weißenburger in der zweiten Runde, die für Ostermontag, 18. April, geplant ist. Es handelt sich bereits um die Qualifikation des Verbandspokals der Saison 2022/ 2023, wobei aktuell die Mannschaften aus den Landesligen Nordost und Nordwest im K.-o.-Modus gegeneinander antreten. Dabei schieden unter anderem die Jura-Teams des SC 04 Schwabach (1:2 bei den Kickers Selb) und des SC Großschwarzenlohe (8:9 im Elfmeterschießen beim ASV Vach) frühzeitig aus.
„Sehr besonderer Sieg“
Im TSV-1860-Lager freute man sich hingegen über das Weiterkommen, zugleich aber auch über einen „super Start“ in die Pflichtspielserie, wie Trainer Markus Vierke unterstrich. „Wir freuen uns wahnsinnig über diesen sehr besonderen Sieg“ sagte Vierke mit Blick auf einen „großen Gegner“, der viele Jahre erfolgreich in der Bayernliga gespielt hat. Auch vor diesem Hintergrund empfand der Gästecoach den 2:1-Erfolg als „kleine Sensation“ gegen einen Verein, „den ich wahnsinnig hoch einschätze“, wie Vierke betonte.
Nach der Unzufriedenheit über die Ergebnisse der vorangegangenen Testspiele (sechs Niederlagen, ein Sieg), waren die Weißenburger nun voll da, als es erstmals im neuen Jahr um etwas ging. „Vom Niveau her war das sehr ordentlich, was wir gezeigt haben“, fand Vierke und lobte besonders den guten Zusammenhalt seiner Mannschaft vor 100 Zuschauern auf dem Platz im Erlanger Stadtteil Bruck. Dort gab es eine erste Hälfte mit relativ wenigen Höhepunkten und Torszenen. Die erste echte Möglichkeit ließ bis zur 35. Minute auf sich warten: Bei einem Konter spielte Weißenburgs Robin Renner zur Mitte, wo der mitgelaufene Ferat Nitaj in aussichtsreicher Position jedoch deutlich vorbeizielte.
Auf der Gegenseite konnte Marco Jäger den einschussbereiten Ahmed Slama noch entscheidend stören, sodass dessen Schuss über das Tor flog (43.). Eine Minute später folgte dann die TSV-1860-Führung unter Mithilfe des FSV: Leon Schleußinger brachte einen Eckball nach innen, wo Brucks Kapitän Johannes Winkelmann den Ball ins eigene Tor lenkte. „Das war für uns natürlich ein glückliches 1:0, noch dazu zu einem super Zeitpunkt kurz vor der Pause“, so Vierke.
Nach Wiederbeginn folgte eine deutlich lebhaftere zweite Hälfte, in der die Gäste erneut die erste Möglichkeit hatten, doch Jonas Ochsenkiel traf bei seinem Abschluss den Ball nicht richtig und im zweiten Versuch scheiterte Max Pfann an Brucks Keeper Thorben Hochmuth (53). Nach genau einer Stunde gelang den Gastgebern der Ausgleich. Dabei bestraften sie einen Weißenburger Ballverlust und Hakim Graine vollendete zum 1:1. Der TSV 1860 ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen und hatte die nächste Chance, als Maik Wnendt in der 69. Minute mit einem Volleyschuss nach verlängertem Einwurf hauchdünn am linken Torwinkel vorbeizielte. In der 81. Minute durften die Weißenburger dann jedoch jubeln: Ochsenkiel erkämpfte sich in Höhe der Mittellinie den Ball und schickte Pfann auf die Reise. Dessen Querpass kam nach innen zu Daniel Hofrichter, der zum 1:2 einschoss. Damit krönte der 21-jährige Hofrichter seine starke Leistung im Mittelfeld, von wo er immer wieder mit viel Dynamik die Spitzen in Szene setzte.
Insgesamt war es aber die geschlossene Mannschaftsleistung, die den Sieg bescherte. Ein Sieg, der aus Sicht von Trainer Vierke letztlich „verdient war und der uns megastolz macht“. An die Leistung gilt es nun am kommenden Wochenende anzuknüpfen, wenn für die Weißenburger die Aufstiegsrunde der Landesliga Nordost beginnt und zwar mit einem Auswärtsspiel beim FSV Stadeln (Samstag, 19. März, 16 Uhr).

FSV Erlangen-Bruck: Hochmuth, Lala, Zillig, Graine, Winkelmann (54. Milovski), Hummel, List (87. Colak), Wolf (78. Restrepo), Pankey (73. Dittmar), Slama, Gnerlich.
TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Jäger (73. Weglöhner), Schwarz, Siol, Schneider, Eco, Hofrichter, Nitaj (46. Pfann), Schleußinger (46. Weichselbaum), Renner (65. Wnendt), Ochsenkiel (88. Auernhammer).
Schiedsrichter: Abieba (Hajduk Nürnberg); Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Johannes Winkelmann (44. Minute, Eigentor), 1:1 Hakim Graine (60.), 1:2 Daniel Hofrichter (81.).