Seit dem 23. Oktober 2021 und dem damaligen 1:4 gegen den TSV Buch hatte der TSV 1860 Weißenburg in der Fußball-Landesliga Nordost kein Spiel mehr verloren. Fünf Siege und ein Remis standen seither jahresübergreifend in der Vorrunde sowie in der Aufstiegsrunde zu Buche. Nun ging diese Serie zu Ende. Die junge Mannschaft von Trainer Markus Vierke unterlag am Freitagabend knapp mit 0:1 gegen den FSV Stadeln. Vier Tage nach dem Pokal-Aus im Elfmeterschießen gegen den ASV Vach wäre zumindest ein Remis für die Weißenburger aufgrund der Spielanteile und Chancen drin gewesen. „Uns fehlt derzeit aber einfach die Effektivität vor dem Tor“, stellte Vierke fest. Zugleich attestierte er den Gästen aus dem Fürther Stadteil: „Stadeln hat super verteidigt, sich zurückgezogen und gekontert“. Mit Erfolg, denn just bei einem Konter fiel in der 39. Minute das 0:1 durch Yasin Kamal. Der FSV-Angreifer ging auf und davon, als die TSV-Deckung viel zu offen war, und vollendete schließlich eiskalt. Es war zugleich das Tor des Abends. Kaya sowie Eren Karatas hatten in Hälfte eins weitere gute Chancen für die Gäste-Elf von Trainer Manfred Dedaj, verfehlten aber jeweils ihr Ziel. Die Anfangsphase hatte den Gastgebern gehört. Klare Möglichkeiten fehlten zwar, doch immer wieder ergaben sich durch die Feldüberlegenheit Schuss- und Kopfballchancen für Max Pfann, Benedikt Auernhammer, Zijad Eco, Daniel Hofrichter, Robin Renner und Leon Schleußinger. Pech hatte Auernhammer kurz vor der Pause, als er nach einer Flanke von Schleußinger an die Latte köpfte (41.) - das war die beste Gelegenheit zum Ausgleich. In der Halbzeit musste Hofrichter mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden. Er hatte gegen Ende der ersten Hälfte eine Kollision mit Stadelns Torwart Rene Ebersberger gehabt, spielte nach kurzer Behandlungspause zunächst aber noch ein paar Minuten weiter. In der Pause wurde dann jedoch der Krankenwagen gerufen, der Hofrichter vorsorglich ins Weißenburger Klinikum brachte. Am Platz in der Rezataue versuchten derweil seine Teamkollegen vor 120 Zuschauern (Minusrekord seit dem Landesliga-Aufstieg) den Spielstand auszugleichen oder gar zu drehen, allerdings köpfte der für Hofrichter gekommene Ferat Nitaj drüber, einen 22-Meter-Schuss des ebenfalls eingewechselten Markus Lehner parierte der FSV-Keeper mit Mühe und nach einer Attacke gegen Maik Wnendt im Strafraum ließ der Schiedsrichter weiterspielen. Kurz vor Schluss hätte Stadeln bei einem Konter alles klar machen können, doch Jan Mazanec zielte in aussichtsreicher Position daneben. In der Nachspielzeit köpfte schließlich noch TSV-Spieler Benjamin Weichselbaum nach einer Ecke knapp am kurzen Eck vorbei und verpasste bei dieser sehr guten Chance den späten Ausgleich. Somit war die Revanche aus Sicht des FSV Stadeln perfekt, denn das Hinspiel hatte der TSV 1860 vor fünf Wochen noch mit 2:0 auswärts gewonnen. Nun versäumten die Weißenburger durch die Niederlage die große Gelegenheit, die Rote Laterne des Schlusslichts der Aufstiegsrunde abzugeben. Für Trainer Markus Vierke war das Spiel der Beleg, „dass wir in manchen Situationen einfach noch cleverer und effektiver werden müssen“. Gelegenheit dazu besteht gleich wieder am morgigen Dienstagabend im schwierigen Auswärts- und Nachholspiel bei der SpVgg Jahn Forchheim.

TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Jäger, Schwarz, Siol, Weglehner, Hofrichter (46. Nitaj), Eco (84. Lehner), Renner (58. Wnendt), Schleußinger (63. Weichselbaum), Auernhammer (63. Häßler), Pfann.

FSV Stadeln: Ebersberger, Abudo, Kreuzer, Schnierstein, Karatas (84. Lange), Müller, Floros, Mielack, Prenzler (75. Mazanec), Kaya (88. Kohl), Asani (91. Schöning).

Schiedsrichter: Matthias Zahn (FC Großalbersdorf, Oberpfalz) .

Zuschauer: 120; Tor: 0:1 Yasin Kaya (39. Minute).