So gut die Bilanz für den TSV 1860 Weißenburg bislang in der Aufstiegsrunde der Fußball-Landesliga Nordost auch ausfällt, einen Makel hat das Ganze: Es fehlt weiterhin ein Heimsieg im neuen Jahr. Nach dem 1:1 gegen Neudrossenfeld, dem Pokal-Aus im Elfmeterschießen gegen Vach und dem 0:1 gegen den FSV Stadeln musste sich das Team von Trainer Markus Vierke nun auch im Nachholspiel gegen den FC Herzogenaurach zu Hause knapp mit 0:1 geschlagen geben. Das entscheidende Tor für den Aufstiegsanwärter erzielte Christoph Fichtel unmittelbar nach der Pause. „Wir sind natürlich ein bisschen enttäuscht, weil wir viel investiert und alles gegeben haben“, stellte Vierke nach dem Schlusspfiff im Dotlux-Fußballpark fest. „Aber wir haben ein ordentliches Spiel gemacht und ein Punkt wäre drin gewesen.“ Auch wenn es am Ende nicht reichte, habe seine junge Mannschaft, so der Coach, einmal mehr gezeigt, „dass sie auf dem hohen Niveau mega mithalten kann“. Unter anderem haben es, so Vierke, die beiden Youngster Tobias Schnitzlein und Leon Schleußinger bei ihrem Startelf-Einsatz „sehr gut gemacht“. Rund 120 Zuschauer bekamen ein intensives Spiel auf Augenhöhe zu sehen. Es war ein Stück weit ein Abnützungskampf, bei dem die Tor-szenen auf beiden Seiten Mangelware darstellten. Der erste Torschuss ließ bis zur 26. Minute auf sich warten, doch FC-Keeper Bendikt Lösch hatte keine Mühe gegen Max Pfann, der kurz darauf noch danebenzielte. In der 43. Minute versuchte es Gästespieler Philipp Fleischmann mit einem Heber aus 30 Metern, verfehlte aber sein Ziel.
Kalte Dusche nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel hatte der Tabellenzweite aus Herzogenaurach seine stärkste Phase und kam prompt zum 0:1, als der gerade eingewechselte Christoph Fichtel eine Hereingabe ins Tor drückte. Die Weißenburger hatten in der Szene nicht energisch genug verteidigt und gerieten auch anschließend ins Schwimmen: Robin Renner rettete bei einem Gäste-Konter gerade noch gegen Fleischmann, zudem parierte Torhüter Johannes Uhl gegen Michael Thomann mit dem Fuß und lenkte dann noch einen 16-Meter-Knaller mit den Fingerspitzen an die Unterkante der Latte – ganz stark vom TSV-1860-Keeper! In der 61. Minute schien die Wende noch einmal möglich zu werden, denn nach einem Foul von Philipp Denk an Marco Jäger zückte der Schiedsrichter die Rote Karte gegen den Herzogenauracher. In Unterzahl zogen sich die Gäste zurück, verteidigten sehr clever und lauerten auf Konter. Klare Torchancen waren in der letzten halben Stunde auf beiden Seiten aber nicht mehr zu notieren.
So blieb es beim knappen und letztlich verdienten Erfolg der „Pumas“, die im Kleinbus mit der schönen Aufschrift „Raubkatzen on Tour“ angereist waren. In Weißenburg raubten sie tatsächlich die Punkte und untermauerten Rang zwei mit 25 Punkten hinter Kornburg (29) und vor Schwabach (22). Weißenburg bleibt auf dem achten Platz der Tabelle und hat schon das nächste Match zu Hause vor Augen, denn am Samstag, 7. Mai, um 16 Uhr kommt Jahn Forchheim zum Rückspiel. Vielleicht klappt des ja dann mit dem ersten Heimsieg 2022.

 

TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Jäger, Schwarz (72. Eco), Leibhard (60. Weglöhner), Nitaj, Wnendt (72. Häßler), Schneider, Schnitzlein (49. Renner), Pfann, Auernhammer, Schleußinger (60. Weichselbaum).
FC Herzogenaurach: Lösch, Rahe (46. Fichtel), Karches, Hafenbrädl, Schmitt, Bergner (26. Heller), Thomann (89. Nierlich), Rockwell, Stübing (90. Haas), Denk, Fleischmann (55. Staniszewski)
Schiedsrichter: Sebastian Stadlmayr (SV Donaumünster); Zuschauer: 120; Tor: 0:1 Christoph Fichtel (47. Minute).
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Philipp Denk (Herzogenaurach, Foulspiel, 61. Minute).