Acht verschiedene Anstoßzeiten für neun Spiele gab es am vergangenen Wochenende zum Punktspielauftakt in der Fußball-Landesliga Südwest. Der TSV 1860 Weißenburg war erst am Sonntagnachmittag ab 16 Uhr an der Reihe und startete in der für ihn völlig neuen Gruppe mit einer 1:3-Heimniederlage gegen den letztjährigen Vizemeister 1. FC Sonthofen. Von der hohen Qualität der Gäste konnten sich die rund 130 Zuschauer im Dotlux-Fußballpark von Beginn an überzeugen. Den Allgäuern war nicht anzumerken, dass ihnen eine 220 Kilometer lange Anreise in den Knochen steckte. Vielmehr wirkten sie physisch und spielerisch enorm präsent, machten vom Anpfiff weg mächtig Druck und hatten die ersten Möglichkeiten. Tobias Schmölz köpfte nach einer Ecke drüber (7. Minute), einen Schuss von Markus Notz drehte TSV-1860-Keeper (und Kapitän) Johannes Uhl herrlich um den Pfosten (10.) und vier Minuten später rettete der Pfosten bei einem Knaller von Patrick Littig. Zudem klärte Uhl per Fußabwehr erneut gegen Notz (19.). Weißenburg hatte nur dezente Tor-Annäherungen, etwa durch Daniel Hofrichter, dessen Fernschuss links vorbeistrich. Umso überraschender fiel dann in der 30. Minute das 1:0: Max Pfann erkämpfte sich den Ball am Mittelkreis und spielte blitzschnell in den Lauf von Tom Vierke. Der 19-jährige Youngster stürmte in Richtung Tor, zog aus etwa 16 Metern und traf ins rechte Eck. Mit der umjubelten Führung stellte der TSV 1860 den Spielverlauf zwar ziemlich auf den Kopf, er verteidigte diesen Vorsprung aber bis zur Halbzeit. Nach der Pause waren die Spielanteile ausgeglichener. Nun aber machte Sonthofen die Tore, zeigte seine Abgezocktheit und konterte die Weißenburger clever und klassisch aus. Während Jonas Koller gleich nach Wiederbeginn noch vorbeizielte, gelang Markus Notz in der 60. Minute bei einem direkten Gegenstoß nach einer Weißenburger Ecke der 1:1-Ausgleich. Notz lupfte den Ball über den herauseilenden Uhl hinweg ins Tor. Die Gastgeber wankten nun und kassierten kurz darauf das 1:2, als sie erneut in einen Konter liefen, den der kurz vorher eingewechselte Marc Penz vollendete. Das Spiel war gedreht und wurde nun immer hektischer. Nach einem Foul an Andreas Hindelang musste der gelb-verwarnte Weißenburger Neuzugang Johannes Meyer mit einer Zehn-Minuten-Zeitstrafe vom Feld. Er war noch nicht ganz zurück, als auch seine Teamkollegen Neo Stengel (Foul) und Philipp Meier (Reklamieren) für zehn Minuten runter mussten. Die Hektik übertrug sich obendrein nach außen, wo Weißenburgs Trainer Markus Vierke Gelb-Rot bekam. Er hatte bereits im ersten Durchgang eine etwas überzogene „Gelbe“ hinnehmen müssen. In all den Turbulenzen blieb das Spiel spannend. Der TSV 1860 versuchte noch zum Ausgleich zu kommen und brachte mehrere frische Offensivkräfte. Die Gäste aus dem Allgäu ließen aber keine klaren Chancen mehr zu und machten in der 86. Minute schließlich den Deckel drauf. Wieder starteten sie einen Konter und diesmal war es Jonas Koller, der den 1:3-Endstand besorgte. Unterm Strich war der Sieg für Sonthofen verdient. Der Vorjahreszweite war die reifere Mannschaft, die in Weißenburg auch gleich ihre Aufstiegsambitionen unter Beweis stellte und die sich tatsächlich als der von Trainer Vierke erwartete „sehr große Brocken“ erwies.

Für den TSV 1860 geht die neue Saison gleich am Mittwoch, 20. Juli, um 19 Uhr weiter. Dann ist die SpVgg Unterhaching II in der Rezataue zu Gast. Sie spielt ohne Wertung in der Südwest-Gruppe mit. Um Punkte geht es für die Weißenburger dann wieder am Samstag, 23. Juli, um 17 Uhr mit dem dritten Heimspiel binnen einer Woche gegen den FC Memmingen II.

TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Philipp Meier, Schnitzlein (46. Jäger), Leibhard, Johannes Meyer, Hofrichter, Eco, Wnendt (70. Auernhammer), Renner (58. Stengel), Tom Vierke (62. Nitaj), Pfann (70. Ochsenkiel).

1. FC Sonthofen: Zettler, Odaci (84. Lorenz), Bär, Schmölz, Wiedemann, Notz (78. Schäffler), Haug (83. Schuller), Koller, Littig, Faller (55. Penz), Hindelang (70. Haase).

Schiedsrichter: Joshua Roloff (FC Bosna Nürnberg); Zuschauer: 130 .

Tore: 1:0 Tom Vierke (30. Minute), 1:1 Markus Notz (60.); 1:2 Marc Penz (61.), 1:3 Jonas Koller (86.).