Der TSV 1860 Weißenburg hat die wichtigste personelle Weiche gestellt: Markus Vierke als Cheftrainer und Michael Seitz als Co- und Torwarttrainer gehen bei dem Fußball-Landesligisten in ihr siebtes Jahr. Beide haben diese Woche für die kommende Saison verlängert. „Wir sind sehr stolz darauf, mit unserem Erfolgstrainer-Duo auch in die Saison 2023/2024 gehen zu können. Mit dem dann siebten Jahr ist somit auch die Kontinuität gegeben, die uns bis 2017 gefehlt hatte“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Roland Mayer zur Vertragsverlängerung. Im nächsten Schritt sei es jetzt wichtig, auch die Mannschaft für die nächste Spielzeit zusammenzuhalten. „Aktuell sind wir hier auf einem guten Weg“, so Mayer. Auch Vierke (41 Jahre alt) und Seitz (45) freuen sich, dass sie weiterhin beim TSV 1860 die sportlichen Geschicke leiten dürfen. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagen beide unisono. Für Vierke war es wichtig, dass auch Seitz weitermacht (und umgekehrt), er spricht von einer „optimalen Lösung“. Klar habe man nach der langen Zeit ein Stück weit hin und her überlegt, ob man weitermachen soll, erklärte Markus Vierke. Doch letztlich sei es „etwas Besonderes und keineswegs selbstverständlich“ so lange für einen Verein zu arbeiten.
Pluspunkt „Heimatverein“
Der „Charakter des Heimatvereins“ spielt dabei eine wichtige Rolle. Vierke als Feldspieler und Seitz als Torwart waren viele Jahre selbst für den früheren TSV beziehungsweise den heutigen TSV 1860 im Einsatz. Hier nun für einen längeren Zeitraum als Trainer tätig zu sein, bedeutet beiden sehr viel. „Es hat einen echten Mehrwert, vor Ort etwas aufzubauen. Wir haben hier in der Mannschaft eine super Einheit und haben auch einen super Draht zu den Spielern“, betont Vierke. Der Chefcoach ist überzeugt, dass er und Seitz auch nach sechs Jahren noch immer etwas bewegen und auch etwas Neues machen können. Das Potenzial sich weiterzuentwickeln, sei auf jeden Fall vorhanden, wobei die Weißenburger auch weiterhin vor allem auf die eigene Nachwuchsarbeit und Spieler aus der Region setzen. Wichtig ist für beide auch, dass seit Sommer 2021 das Prädikat „Landesliga“ drüber steht. Hier stecken die Weißenburger in dieser Saison im Abstiegskampf. Aktuell überwintern sie auf Rang 14 (zugleich der erste Relegationsplatz), sind aber optimistisch in der Liga zu bleiben. „Wir wissen, dass der Kampf um den Klassenerhalt hart wird“, betont Vierke, der momentan mit seinem Team in der Wintervorbereitung an den entsprechenden Grundlagen für eine erfolgreiche Restsaison arbeitet. Sollte es am Ende doch nicht reichen, würden die Vereinbarung und die Vertragsverlängerung auch im Fall eines Abstiegs in die Bezirksliga gelten. Doch diese Situation will man beim TSV 1860 mit allen Mitteln vermeiden und dafür will nicht zuletzt Markus Vierke in den kommenden Wochen alles einsetzen. Er hat zusammen mit seinem Assistenzcoach und der Mannschaft seit seiner Amtsübernahme im Juli 2017 für die erhoffte Kontinuität gesorgt und eine echte Erfolgsgeschichte beim TSV 1860 geschrieben. Zunächst formte er eine Bezirksliga-Spitzenmannschaft, dann folgte am Ende der Corona-Doppelsaison 2019/2021 der Aufstieg in die Landesliga. Dort gelang in der Spielzeit 2021/2022 der souveräne und frühzeitige Klassenerhalt. Für das zweite Landesliga-Jahr wurden die Weißenburger aufgrund ihrer geografischen Lage in die Südwest-Gruppe umgesiedelt, wo aktuell der erwähnte 14. Tabellenrang zu Buche steht. Bis zum Saisonende will man über den Strich kommen und dann ab Sommer ins dritte Landesliga-Jahr gehen.
Die Basis dafür wird wie gesagt momentan in der Vorbereitung gelegt, wo an diesem Wochenende vom heutigen Freitag bis zum Sonntag ein Trainingslager in Österreich am Plan steht. Auf dem Sportgelände des Zweitligisten Kapfenberger SV (mit Kunstrasen) sind vier Einheiten geplant. Hier will der TSV 1860 laut seinem Coach vor allem „taktische Dinge intensivieren und optimieren“. Die Weißenburger müssen zwar eine relativ weite Anreise in Kauf nehmen, doch Kapfenberg sei ein „super Standort“, unterstreicht Vierke. Und außerdem ist ein solches Trainingslager ja auch für den Teamgeist ein wichtiger Faktor.
In diesem Punkt setzt Spartenleiter Roland Mayer auch noch auf einen anderen Aspekt: „Die Zusammenarbeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Herren I und U23 soll noch mehr intensiviert werden.“ Bei der U23, sprich der „Zweiten“, hat Philipp Ersfeld wieder als Trainer übernommen (wir berichteten) – auch das eine wichtige personelle Weiche bei den TSV-1860-Fußballern.