Knapper und spannender geht’s kaum: Am gest-rigen letzten Spieltag haben sich die U17-Fußballjunioren des TSV 1860 Weißenburg in einem wahren Herzschlagfinale den Last-Minute-Klassenerhalt in der mittelfränkischen Bezirksoberliga gesichert. Nach einer langen Zittersaison kam gestern Mittag endlich die erlösende Nachricht aus Wendelstein: Die dortige JFG hatte als direkter Konkurrent der TSV-Sechziger nur 3:3 gegen die DJK Schwabach gespielt, sodass die Weißenburger Jungs den Klassenerhalt geschafft haben. Für Wendelstein war das Remis gleichbedeutend mit einer Niederlage, denn sie stehen damit als dritter Absteiger nach Neustadt und Katzwang fest. Die Weißenburger selbst mussten gestern nicht mehr ran, weil Schlusslicht Katzwang sein Gastspiel an der Rezataue mangels Personal absagte (Hinspiel: 9:0 für die Sechziger). Mit den drei Punkten aus der x:0-Wertung kommen die TSV-1860-Jungs nun auf 26 Zähler – genauso viele wie die JFG Wendelstein. Deshalb muss im Jugendbereich der direkte Vergleich entscheiden und der lag auf Weißenburger Seite (2:0 und 1:1).

"Hut ab vor der Einstellung und Fairness der Schwabacher, die sich noch mal voll reinhängten, obwohl für sie die Saison bereits gelaufen war".

Besonders erleichtert waren auch Trainer Jürgen Bauer und dessen „Co“ Jürgen Bürlein. Beide waren in Wendelstein als Zuschauer vor Ort und erlebten einen nervenaufreibenden Fußball-Krimi. Zur Halbzeit führte die JFG mit 2:0, dann drehten die Schwabacher das Spiel auf 2:3. Dann glichen die Gastgeber nochmals aus und hatten in den Schlussminuten mehrere Topchancen, die zum Teil noch am Torrahmen landeten. Letztlich blieb es beim Unentschieden, und die Zaungäste aus Weißenburg durften aufatmen.

Nicht nur wegen des dramatischen Finales sprach Jürgen Bauer letztlich von einem „glücklichen Klassenerhalt für uns“. Aus Sicht des Trainers war es unnötig, dass man im TSV-1860-Lager so lange bangen musste, denn während der Saison ließen die B-Junioren der „Rot-Weißen Bomber“ zu viele Punkte unnötig liegen und belohnten sich oft nicht für ihre guten Leistungen. Andererseits gaben sie auch nie auf, wie das vorletzte Saisonspiel in Baiersdorf gezeigt hat: Dort holte die Truppe um Torjäger Julian Dürnberger nach einem 0:3-Rück-stand noch ein 4:4 und wahrte damit ihre Chance. Gestern folgte nun das Happy End.

Der Klassenerhalt der U17 setzte das i-Tüpfelchen auf eine überaus erfolgreiche Saison des TSV 1860: Beide Herrenmannschaften schafften als Meister den Aufstieg in die Bezirksliga bzw. in die A-Klasse. Alle vier BOL-Teams (U19, U17, U15 und U13) haben sich im Nachwuchsbereich in der mittelfränkischen Eliteliga gehalten. Die U15 (Platz sechs) und U13 (Platz 4) schlossen am Samstag mit Siegen die Runde positiv ab. Zudem mischten die U14 und die U12 in den Kreisligen bestens mit. Nach dem glücklichen Finale lässt sich nun auch im U17/U16-Bereich endgültig für die neue Runde planen.

TSV 1860, U17: Halit Aga, Jakob Möhl, Sven Rausch, Jan-Mirko Loy, Jonathan Landwehr, Tim Lotter, Bastian Mühling, Henrik Simon, Simon Bittner, Julian Dürnberger, Zhan Nenov, Lucas Bürlein, Simon Wittmann, Marcel Kowald, Timo Eitel, Johannes Hörmann, Edin Cemal, Enes Karaca, Benedikt Auernhammer; Trainer: Jürgen Bauer und Jürgen Bürlein.