Was könnte besser belegen, dass der Fußballkreis Neumarkt/Jura in Sachen Ehrenamt die Nase ganz weit vorne hat in Bayern? Zum zweiten Mal hintereinander ist ein Funktionär aus dem hiesigen Gebiet Landessieger beim DFB-Ehrenamtspreis im Bayerischen Fußball-Verband (BFV) geworden. Nun ist Markus Beyer vom SC Pollanten dafür beim Kreis-Ehrenamtsabend in Roth von der heimischen Basis gefeiert worden. Der mittlerweile 20. Festabend zur Auszeichnung besonders einsatzfreudiger Ehrenamtlicher aus den Fußballvereinen im Raum Schwabach, Neumarkt, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen war wie immer ein würdiger Rahmen für zahlreiche Ehrungen. Am 10. November war der 48-jährige Beyer in München als Bayernsieger ausgezeichnet worden. Nun hat er Urkunde und Emblem als Vorzeige-Ehrenamtlicher im Kreis erhalten. Es war das erste Mal in 23 Jahren BFV-Ehrenamtspreis, dass der Landes­sieger zum zweiten Mal in Folge aus demselben Kreis kommt. 2017 war Walter Sigl vom TSV Röthenbach/St. Wolfgang als herausragender ehrenamtlicher Mitarbeiter in einem bay­erischen Fußballverein ausgezeichnet worden. Auch diesmal sind auf Kreisebene wieder einige Ehrenamtliche aus der Region Weißenburg-Gunzenhausen für ihre Arbeit ausgezeichnet worden. Die DFB-Uhr für langjährige ehrenamtliche Arbeit in einem Fußballverein haben Karl Herzner vom TSV Dietfurt, Thomas Kratz vom SV Unterwurmbach, Beate Schlicker vom SC Cronheim und Nina Selz vom FC Kalbensteinberg erhalten. Ein DFB-Dankschreiben für besondere ehrenamtliche Leistungen in den jüngst vergangenen drei Jahren überreichte BFV-Kreischef Thomas Jäger zudem an Jonathan Lange von der SpVgg Eintracht Kattenhochstatt.  Die Silberne Raute als Emblem für die verbandliche Zertifizierung der Ehrenamtsarbeit im Verein ging an den TSV 1860 Weißenburg (vertreten durch Roland Mayer) und die DJK Fiegenstall (vertreten durch Britt Heß). Der zweite BFV-Ehrenamtspreis auf Kreisebene ging in den Landkreis Roth. Sebastian Chill vom SV Pfaffenhofen ist Kreissieger der Sparte „Junges Ehrenamt“. Der 23-Jährige engagiert sich seit 2016 als Trainer und Jugendleiter der Damenabteilung des Vereins. Mittlerweile hat er sogar bereits die C-Lizenz erworben. Die DFB-Uhr als Auszeichnung für ein Lebenswerk im Ehrenamt wird jährlich in jedem Kreis auch an einen besonders verdienten Verbandsmitarbeiter verliehen. Diesmal ging sie an den 63-jährigen Schwabacher Harald Bahr. „Er ist der Dauerläufer beim Verband“, sagte Kreischef Thomas Jä­ger. Bahr war seit 1997 bis vor Kurzem Mitglied der Kreisjugendleitung. 1973 hat er beim TV 48 Schwabach sein erstes Traineramt im Jugendfußball übernommen und war seither bei verschiedenen Vereinen als Nachwuchscoach im Einsatz. Der Ehrenamtsabend wird nicht nur wegen des zweiten Bayernsiegers in Folge in die Geschichte eingehen. Er war auch Schauplatz des ersten of­fiziellen Auftritts der neuen Ehrenamtsbeauftragten der Staatsregierung. Die Eichstätter Landtagsabgeordnete Eva Gottwald (Freie Wähler) bekleidet das Amt erst seit wenigen Tagen. Sie erklärte, sich als Ansprechpartnerin aller Ehrenamtlichen zu verstehen. Zugleich wolle sie sich für mehr Wertschätzung der Ehrenamtlichen einsetzen und die Bürokratie für Vereinsverantwortliche eindämmen, sagte Gottwald. Roths Erster Bürgermeister Ralph Edelhäußer hob die vorbildli­chen Strukturen der Ehrenamtsarbeit im bayerischen Fußball hervor. „Da­rauf können andere Verbände mit Bewunderung schauen“, so Edelhäußer, der sich selbst in der Leichathletik engagiert Gerd Distler, Sportbeauftragter im Schwabacher Stadtrat, erklärte, man könne diesen Einsatz gar nicht hoch genug loben. „Solche Abende sind deshalb ganz wichtig“, war er überzeugt. Brigitte Brand, BLSV-Vorsitzende im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, vertrat dieselbe Auffassung. „Denn ohne Euch würden die Vereine zugrunde gehen“, rief sie den Fußball-Ehrenamtlichen zu, die sich an diesem Abend versammelt hatten. BFV-Bezirksvorsitzender Dieter Habermann appellierte an die Ehrenamtlichen, ihre Leistungen sichtbar zu machen, um damit für das Ehrenamt zu werben. „Ihr seid der Fußball“, meinte Stefan Merkel in Richtung Ehrenamt und machte die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit an der Basis mit einem Blick in die Zukunft deutlich. „Wir wollen auch 2034 eine Fußball-Nationalmannschaft haben“, so der Landes­ehrenamtsbeauftragte des BFV, „und einer von deren Mitgliedern trainiert vielleicht heute in Eurem Verein. Und wenn Ihr Euch nicht um ihn kümmert, dann ist er 2034 nicht dabei“, so Merkel.