Der Fußballverband muss im Frühjahr erst noch die Herbstrunde (Spielzeit 1) zu Ende bringen und will flexibel reagieren: Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat eine zentrale Entscheidung in Sachen Juniorenfußball getroffen, die auch Auswirkungen auf alle Vereine im Kreis Neumarkt/Jura hat: Die für das Frühjahr 2021 geplante, sogenannte Spielzeit 2 wird ausfallen. Bezirksjugendleiter Thomas Zankl hatte diese Option Anfang November im Gespräch mit unserer Zeitung bereits angedeutet, jetzt ist es offiziell. Hintergrund ist die jüngste Infektionswelle und die damit verbundene erneute Aussetzung des Fußballspielbetriebs in Bayern. Dadurch konnte die Spielzeit 1 im Herbst 2020 nicht zu Ende gebracht werden. Einige Ligen und Gruppen haben zwar schon ihr komplettes Programm absolviert, andere haben hingegen noch mehrere Spieltage ausstehen. Die Bandbreite geht so weit, dass zum Beispiel die U13 des TSV 1860 Weißenburg in der Bezirksoberliga alle Spiele absolviert hat, gleichzeitig aber beispielsweise in der U19-Landesliga Mitte die JFG Wendelstein erst zwei Partien absolviert hat. Generell sind vor allem in den Verbandsligen noch zu viele Spiele offen. Im Bezirk Mittelfranken sowie im Kreis Neumarkt/Jura sieht es etwas besser aus. In Oberfranken, der Oberpfalz, Niederbayern oder Schwaben stehen dagegen teilweise noch bis zu sieben Spieltage aus.


So oder so: In seiner jüngsten Sitzung mit den Bezirks-Jugendleitern hat der Verbands-Jugendausschuss um Verbandsjugendleiter Florian Weißmann auf die geänderten Rahmenbedingungen reagiert und für die laufende Spielzeit 2020/2021 beschlossen, dass die nach dem ersten Lockdown gestartete „Spielrunde 1“ (Herbst 2020) auf jeden Fall zu Ende gespielt werden soll. Die bisher geplante „Spielrunde 2“ (Frühjahr 2021) wird hingegen abgesagt.
Der Auf- und Abstieg wird dann erst Mitte 2021 (spätestens Ende Juni) anhand der Tabellen der Spielzeit 1 vollzogen. Das heißt zum Beispiel für die U15 des SSV Oberhochstatt, die in der bereits abgeschlossenen Kreisliga Süd als Meister feststeht, dass sie im neuen Jahr zum Aufstiegsspiel gegen den Nord-Meister antreten wird.
Priorität hat nach dem Start ins neue Fußballjahr – wann immer dieser erfolgen wird – der Abschluss der Spielzeit 1. Die verbleibenden Zeitfenster im Frühjahr will der Verband je nach Ende der regulären Spielzeit 1 und den dann herrschenden Rahmenbedingungen mit weiteren, vom BFV organisierten Spielen füllen. Die Gruppengrößen und Einteilungen für diese Ersatzprogramme beziehungsweise Lückenfüller sind aufgrund der unsicheren Lage derzeit noch nicht absehbar. Es dürfte aber kaum über Freundschaftsspiel-Charakter hinausgehen, zumal ja die Spielzeit 1 für Auf- und Abstieg maßgeblich ist.
Die Anpassungen waren laut BFV nötig geworden, weil durch die derzeitige Zwangspause nicht genug Zeit bleibt, um die geplanten zwei Spielrunden komplett durchzuführen. Um auf solche Änderungen der Rahmenbedingungen reagieren zu können, hatte es bereits im Sommer 2020 für den Junioren-Spielbetrieb Anpassungen gegeben. Unter anderem wurden auf Vorschlag einer Lösungsarbeitsgruppe (LAG) aus Vereins- und Verbandsvertretern die Größen der Spielgruppen angepasst und die reguläre Meisterschaftssaison in eine Saison mit möglichst viel Flexibilität sowie mit den Spielrunden 1 und 2 geteilt. „Dieses Vorgehen zahlt sich nun aus, auch wenn natürlich zum jetzigen Zeitpunkt niemand eine belastbare Prognose abgeben kann, welche Rahmenbedingungen im Frühjahr 2021 für den Junioren-Spielbetrieb herrschen werden“, heißt es von BFV-Seite.
Ungeklärt ist aktuell auch noch die Frage, ob die im Sommer kurzfristig eingeführte Meldeliga über das Spieljahr 2020/2021 hinaus fortgesetzt wird. Diese Entscheidung werden die Vereinsvertreter auf Basis ihrer Erfahrungen für jeden der 22 bayerischen Fußballkreise individuell treffen. Die Abstimmung ist für Februar 2021 geplant.
Weitere Informationen zum Thema finden sich auch online unter www.bfv.de/ag-jugend.