Noch nie in der Vereinsgeschichte des TSV 1860 Weißenburg hat eine Fußball-Nachwuchs-Mannschaft (U19, U17,U15) in einer eingleisigen Bayernliga gespielt. Die U17 des Jahrgangs 2002 hat dafür nun die Voraussetzungen geschafft, das die überwiegend 2003 geborenen Jugendlichen des Landkreises und darüber hinaus in der „2.Liga“ Fußball spielen können und nur die bayerischen Profinachwuchsteams des FC Bayern München (mit dem Ex-Weißenburger Luca Denk), FC Augsburg, SpVgg Greuther Fürth und SpVgg Unterhaching darüber in der Bundesliga antreten werden. Am Sonntagmorgen um 06:30 Uhr begann das Abenteuer Bayernliga, als der 16-köpfige Kader des Aufsteigers aus der vermeintlich kleinsten Stadt der Liga zum 220 km entfernten zweitkleinsten Ort nach Deggendorf (Niederbayern) anreiste. Beide Vereine spielen mit Ihren Herrenteams in der Bezirksliga, während alle anderen Bayernligakonkurrenten höherklassig bis zur Bundesliga vertreten sind. Zu früheren Herren-Landesligazeiten standen sich beide Vereine, die jetzt jeweils fusioniert sind, bereits einmal gegenüber. Im Juniorenbereich gab es noch keinen Vergleich.

Die „Rot-Weißen-Bomber“ dominierten unter dem Trainer-Duo Robert Eigner und Dragischa Lukic weitgehend das Geschehen, die entscheidenden Tore im großen Donau-Wald-Stadion schossen aber unter gütlicher Mithilfe der Linienrichterin und des Schiedsrichters die Gastgeber der SpVgg Grün-Weiß Deggendorf. Wie beim Bundesligaspiel Bremen-Augsburg (Tor zum 2:1 für Bremen) war der Ball vor dem 1:0 durch Reiner (20.Min.) hier aber noch viel eindeutiger mehr als zwei Handbreiten im Seitenaus. Unglaublich aber was der Fußball sonst in der nachfolgenden Szene zum 2:0 (32.Min.) durch Co-Trainer-Sohn Gwinner zu bieten hat, als er im Fünfer am Boden liegend den Ball mit den Händen blockierend auf einen 11-Meterpfiff wartete – dieser aber ausblieb – die Weißenburger sich sicher waren einen Freistoß wegen Handspiels zu bekommen, der Spieler Gwinner aber blitzschnell aufstand und den Ball ins Tor schoss. So waren die Gäste aus dem „Häuschen“ und fühlten sich vom Schiedsrichterteam aus dem Bayerischen Wald stark benachteiligt und wirkten nach der Pause mit „Wut im Bauch“ und einigen Einwechslungen bis zur 70. Minute noch präsenter und das Spiel schien zu kippen. Die Chancen zum möglichen Ausgleich wurden aber durch Heber und Latte vergeben. Selbst nach Notbremse wurden die Gastgeber nur mit „Gelb“ bestraft. So blieb es beim völlig unverdienten 2:0 Endstand. Die sogenannte „Cleverness“, wenn man das so bezeichnen will, hatte beim Fußball wieder einmal gesiegt.

Nun gilt es den Blick nach vorne zu richten, denn es geht am kommenden Sonntag, 8.9., zum Derby nach Ansbach, die Ihr Auftaktspiel mit 1:3 bei den Würzburger Kickers verlor. Im Fokus steht natürlich auch das erste Heimspiel am Samstag, 14.9., 17 Uhr, wenn der Bundesliga-Nachwuchs des FC Bayern München mit seinem jüngeren Jahrgang zum ersten Mal zu einen Pflichtspiel an der Rezataue erwartet wird und der Kartenvorverkauf hierzu bei der Buchhandlung Meyer und Wüstenrot bereits begonnen hat.