Anfang November spielte man das letzte Mal, bevor die Saison zwischenzeitlich unterbrochen wurde. Gegner damals, die HG Ansbach 2. Und auch sonst bot das Spiel einige Parallelen zum Hinspiel, doch dazu später mehr. Der TSV konnte nahezu komplett antreten, Bene Sommerer kehrte rechtzeitig aus der Quarantäne zurück, einzig der längerfristig verletzte Simon Sulk musste ersetzt werden. Für ihn saß Oldie Fritz Rudat für den Notfall auf der Bank. Den Spielbeginn verschliefen die Hausherren total, bevor Markus Hellmich das erste Weißenburger Tor erzielen konnte hatten die Ansbacher bereits drei Mal getroffen, so dass es nach acht Minuten schon 1:3 stand. Die Gäste legten weiter nach und trafen meist über außen, 1:6 das Zwischenergebnis nach 12 Minuten. Das lag einerseits an mangelnden Absprachen in der Abwehr, wo allzu oft zu früh ausgeholfen und den Außen somit zu viel Raum gewährt wurde. Vor allem war es aber das uninspirierte Angriffsspiel, wo man die kompakte Abwehr der HG Ansbach vor keine großen Probleme stellte. Ohne Druck in die Nahtstellen und aus dem Rückraum eher harmlos, war das einzige Tor nach zwölf Minuten ein deutliches Zeichen, woran es hakte. Mit einer umgestellten Mannschaft wurde der Angriff etwas agiler, Basti Rudat zwang die gegnerische Abwehr wiederholt in eins gegen eins Situationen und Torgelegenheiten konnten konsequenter genutzt werden. Allerdings lief man dem Rückstand aus der Anfangsphase weiter hinterher, so dass der Rückstand immer mindestens drei Tore betrug. Quasi mit dem Pausenpfiff erzielten die Gäste ihren 13. Treffer, bezeichnenderweise über Rechtsaußen.
Spielerisch war der TSV deutlich schlechter als im Hinspiel, wo man trotz immer wieder knapper Führung am Ende mit einem 25:25 Unentschieden glücklich nach Hause fuhr. Allerdings stimmte im zweiten Durchgang nun die Einstellung und vor allem die Abwehr konnte nun immer öfter den routinierten Angriff der HG Ansbach stoppen. Zudem wechselte Fritz Rudat in den Kasten und konnte die Leistung auf der Torwartposition verbessern, nachdem der im bisherigen Saisonverlauf starke Tobias Radlerhuber nur wenig zu fassen bekam. Gestützt auf Paraden Rudats arbeitete man sich nach und nach an die Gäste heran und verkürzte den Rückstand auf zwei Treffer. Leider verletzte sich Abwehrtitan Lucas Schmidt ohne gegnerische Einwirkung schwerer und wird – ebenso wie Torwart Sulk nach Verletzung im Hinspiel – längerfristig ausfallen. Nach anfänglichem Schock motivierte die Verletzung die verbliebenen Sechziger nochmals und sie trieben Angriff um Angriff vor. Nach dem Ausgleich durch Tim Lukas nach 56 Minuten folgten die nächsten Parallelen zum Hinspiel: Kurz vor Schluss hielt Rudat einen Siebenmeter der HG, der vielleicht eine Vorentscheidung bedeutet hätte. Bene Sommerer konnte sogar die erste Führung (24:23) der Sechziger erzielen, nicht ganz zwei Minuten waren noch zu spielen. Die Möglichkeit, auf 25:23 zu stellen und damit den Sieg einzutüten wurde aufgrund von Zeitspiel jedoch vergeben, so dass die letzte Aktion, wie schon im Hinspiel, den Ansbachern gehörte. Mit den letzten Sekunden wurde der Ball auf den Außen gebracht, der, im Gegensatz zur letzten Begegnung, jedoch den Weg ins Tor zum 24:24 und damit neuerlichen Unentschieden fand.


Nach nervenaufreibenden Schlusssekunden bleibt festzuhalten, dass der TSV mit dem einen Punkt mehr als zufrieden sein darf, aufgrund der Möglichkeit zum Sieg sich jedoch ganz kurz über sich selbst ärgern durfte. Ein doppelter Punktgewinn wäre allerdings in diesem Fall unverdient gewesen. So steht man mit zwei Punkten aus den zwei Begegnungen gegen die Bezirkshauptstädter gut da, zudem bleiben die Sechziger weiterhin ungeschlagen.
Weiter geht es am kommenden Sonntag um 18:00 Uhr beim HBC Nürnberg 2.

Spielverlauf: 0:3, 1:6, 3:7, 6:11, 9:13 HZ – 11:14, 14:19, 18:20, 23:23, 24:23, 24:24 Ende.

Zeitstrafen: TSV 1860 Weißenburg 10 Minuten; HG Ansbach 2 Minuten.

Siebenmeter: TSV 1860 Weißenburg 4/4; HG Ansbach 5/3.

Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Radlerhuber, Fritz Rudat (beide Tor), Florian Wein 1, Michael Butz, Sebastian Rudat 3, Johannes Baur 2, Markus Hellmich 1, Lucas Schmidt, Tim Lukas 1, Hannes Kürpik, Benedikt Sommerer 4, Daniel Wokon 2, Johannes Brechtelsbauer 8/4, Lukas Krach 2.