Die Handballer des TSV 1860 Weißenburg standen an diesem Wochenende vor den wichtigsten Spielen der jüngeren Vereinsgeschichte. Als Tabellenzweiter der Bezirksligastaffel 2 ging es gegen den Zweiten der anderen Staffel. Dass es sich dabei um den Landkreisrivalen vom TV Gunzenhausen handelte machte die Sache doppelt spannend. Am Samstagabend ging es also für die Weißenburger Ballkünstler nach Gunzenhausen zum Aufstiegsderby Teil 1. Es fehlten die langzeitverletzten Schmidt und Sulk, zudem waren Markus Hellmich und Michael Butz, die privat verhindert waren. Mit Holger Würth, Florian Wein und Markus Brunnenmeier nahmen dafür drei aus der alten Garde auf der Bank Platz.
Gunzenhausen war in Bestbesetzung und mit dem klaren Ziel Bezirksoberliga angetreten. So legten die Männer um Spielertrainer Benni Franz auch los und stellten nach sieben Minuten auf 3:0 aus Hausherrensicht. Weißenburg kam schwer ins Spiel, die Nervosität war allen anzumerken. Zwei frühe Zeitstrafen gegen Daniel Wokon machten die Sache nicht einfacher, schließlich war damit der Fixpunkt in der Abwehr angezählt. Aufgrund der nötigen Umstellung in der Defensive fand man dann aber doch besser ins Spiel und konnte über ein Tor von Basti Rudat und einen Siebenmeter von Johannes Brechtelsbauer verkürzten. Es folgte die stärkste Phase der von Sigi Rudat gecoachten Sechziger: mit sicherem Angriffsspiel und stabiler Abwehr ging es von 4:4 auf 5:9 und 6:10 in Front. Die Gunners waren sichtlich überrascht von der Leistung des TSV und brauchten einige Zeit, um wieder zu ihrem Spiel zu finden. Erst beim 10:10, 90 Sekunden vor Pausenpfiff, war der Spielstand wieder ausgeglichen. Den konnten die Sechziger noch um einen Zähler erhöhen, mit 11:10 für die Gäste ging es in die Kabine. Dort war man durchaus zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Partie und nahm sich vor, die Chancen noch besser zu nutzen.
Die zweite Hälfte versprach weiterhin Spannung und auch die Fanlager auf der mit etwa 250 Zuschauern nicht ganz gefüllten Tribüne waren voll im Spiel und sorgten für gute Stimmung. Weißenburg konnte nochmals auf 15:13 vorlegen, nach 40 Minuten hatte Gunzenhausen aber wieder ausgeglichen und man ging Kopf-an-Kopf in die Endphase. Bis zum 19:18 aus Hausherrensicht ging es ständig hin und her, die Führung wechselte mehrmals. Am Ende hatte Gunzenhausen dann aber doch einen kleinen Vorteil. Spielertrainer Franz verteilte die Bälle geschickt an seine Nebenleute, die entweder direkt einen Torerfolg erzielten oder einen Strafwurf herausholten. Hier waren die ansonsten sehr guten Schiedsrichter etwas zu schnell an der Pfeife, wodurch Gunzenhausen immer wieder dranbleiben beziehungsweise vorlegen konnte. Aber auch die häufigen Pfosten- und Lattentreffer der Sechziger waren ein Grund, dass man am Ende mit 20:22 in einem engen Spiel unterlag und lediglich Zwanzig Treffer markieren konnte. Mit nur 22 Gegentoren stand die Defensive aber durchaus stabil. Beim Rückspiel heute Nachmittag um 17:00 in der Landkreishalle ist somit noch alles drin und der Aufstieg in die Bezirksoberliga weiterhin möglich.



Spielverlauf: 3:0, 3:2, 4:4, 5:9, 10:11 HZ – 13:13, 16:16, 20:18, 22:18, 22:20 Ende

Zeitstrafen: TV Gunzenhausen10 Minuten; TSV 1860 Weißenburg 10 Minuten

Siebenmeter: TV Gunzenhausen 8/6; TSV 1860 Weißenburg 5/4

Für den TSV 1860 Weißenburg spielten:
Tobias Radlerhuber, Fritz Rudat (beide Tor), Sebastian Rudat 3, Johannes Baur 2, Hannes Kürpik 1, Daniel Wokon 2, Johannes Brechtelsbauer 6/3, Tim Lukas, Benedikt Sommerer 3, Lukas Krach 2, Florian Wein, Holger Würth, Markus Brunnenmeier und Jakob Winkler 1.