Was zunächst nach Murmeltiertag klang, war bei genauerer Betrachtung keiner: Zum Auftakt in die Bezirksliga Mittelfranken wartete zwar der TV Gunzenhausen auf die Sechziger aus Weißenburg, es war allerdings die Zweite Mannschaft der Gunners, die in die gleiche Staffel wie der TSV Weißenburg gelost wurden. Die Erste hatte ja im Mai nach zwei denkwürdigen Relegationsspielen gegen den TSV ganz knapp den Aufstieg in die Bezirksoberliga geschafft. Geänderte Vorzeichen also zum Saisonauftakt. Dennoch waren beim Gegner einige bekannte Gesichter auf der Platte versammelt, so dass man die Reserve sicher nicht unterschätzte.
Für beide war es das erste Saisonspiel, doch von vorsichtigem Abtasten war zunächst nichts zu sehen. Die Weißenburger starteten standesgemäß und legten nach acht Minuten ein 4:1 aus Gästesicht vor. Basti Rudat und Johannes Brechtelsbauer waren erfolgreich und drückten der Anfangsphase ihrem Stempel auf. Doch die Reserve-Gunners stellten sich schnell auf die Gästeoffensive ein und glichen nur zwei Minuten später zum 4:4 aus. Bis zur Mitte der ersten Hälfte legten die Sechziger immer ein oder zwei Treffer vor, konnten sich jedoch aufgrund von vergebenen Großchancen und ungewohnten Abstimmungsproblemen im Angriff nicht wirklich absetzen. Im Gegenteil, zur mangelnden Durchschlagskraft in der Offensive kamen immer wieder Fehler in der Abwehr dazu, die den Gastgebern leichte Treffer ermöglichte. Weißenburg gab das Heft aus der Hand und das Spiel kippte zu Gunsten der Gastgeber. Von einem 8:9 nach 16 Minuten änderte sich der Spielstand zu einem 15:11 zur Halbzeit. Die TSVler waren völlig von der Rolle und hatten keinen Zugriff mehr auf das Spiel. Reset war in der Halbzeitpause angesagt, Angriff und Abwehr mussten dringend verbessert werden, um einen erfolgreichen Rundenauftakt feiern zu können. So langsam aber sicher schien das auch zu funktionieren: Mit der Hereinnahme von Jakob Winkler wurde die Abwehr stabiler und hatte mehr Zugriff. Zudem kam Winkler auch im Angriff, gemeinsam mit Bene Sommerer, immer wieder zum Torerfolg, so dass beide dafür sorgten, dass die Sechziger zehn Minuten vor Spielende 21:22 beziehungsweise 22:23 führten. Allerdings blieb es dabei, dass der Aufwand zum Torerfolg viel zu hoch war und reihenweise beste Chancen vergeben wurden. Da Gunzenhausen nicht lockerließ und jeden einzelnen Fehler in der TSV-Abwehr zu nutzen wusste, drehte das Spiel erneut. Am Ende verloren die Sechziger ein Spiel, was nicht hätte verloren werden müssen. Mit der schlechten Chancenverwertung und vor allem den Abstimmungsproblemen in Angriff und Abwehr geht die 28:30 Niederlage gegen die Reserve des TV Gunzenhausen jedoch absolut in Ordnung und ist völlig verdient.
Bis zum nächsten Spiel muss sich die Mannschaft von Trainerin Sigrid Rudat wieder zusammenfinden und die Stärke der mannschaftlichen Geschlossenheit, die sie in der letzten Saison auszeichnete, wieder aktivieren.

Spielverlauf: 0:1, 1:4, 5:5, 6:8, 10:9, 15:11 (HZ) – 17:12, 19:17, 20:20, 22:23, 26:25, 29:26, 30:28 Ende

Strafminuten: TV Gunzenhausen II 10 Minuten; TSV Weißenburg 14 Minuten

Siebenmeter: TV Gunzenhausen II 5/4; TSV Weißenburg 5/3

Für den TSV 1860 Weißenburg spielten:
Tobias Radlerhuber, Simon Sulk (beide Tor), Michael Butz, Sebastian Rudat 3, Markus Hellmich, Hannes Kürpik 3, Benedikt Sommerer 5, Daniel Wokon 6, Johannes Brechtelsbauer 7/2, Jakob Winkler 4/1, Lukas Krach und Tim Lukas.