Durch Verlegung des Hinspiels beim TSV Altenberg war dieses grade mal zwei Wochen her. Hier hatten die Handballherren des TSV 1860 dem bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer ein 33:33 Unentschieden abgetrotzt und eine starke Mannschaftsleistung gezeigt. Nach dem darauf folgenden Heimsieg am letzten Wochenende galt es nun, die Leistungen zu bestätigen und dem weiterhin an der Tabellenspitze thronenden TSV Altenburg die nächsten Punkte abzuluchsen.
Bis auf den verhinderten Hannes Kürpik konnte Sigi Rudat alles aufbieten, was fangen und werfen kann und ein passendes Trikot fand. Beste Voraussetzungen also bei den Gastgebern, während Altenburg ersatzgeschwächt den weiten Weg nach Weißenburg am Sonntagabend antrat. Das merkte man den in Blau spielenden Gästen zu Beginn jedoch überhaupt nicht an. Recht munter legten sie ein 3:1 vor, das nach fünf Minuten durch Johannes Brechtelsbauer zum 4:4 egalisiert wurde. Den gut 100 Zuschauern bot sich eine intensive und kämpferische Partie, die zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde. Altenburg legte zwar in der Anfangsphase immer ein Tor vor, die gute Chancenverwertung der Sechziger sorgte jedoch zuverlässig für Anschluss- oder Ausgleichstreffer, so dass fast die ganze erste Hälfte ein Unentschieden auf der Anzeigentafel zu lesen war. Auch einige Balleroberungen der Abwehr bereiteten wichtige Treffer vor, wobei sich die Defensive heute nicht immer so stark präsentierte, wie in den letzten Begegnungen. Der starke Bene Sommerer erzielte wenige Minuten vor der Halbzeit die Tore 15 und 16 der Gastgeber und damit eine zwei-Tore-Führung. Die Chance auf die erste Führung mit drei Zählen Vorsprung wurde jedoch vergeben und Altenberg glich bis zur Pause noch zum 16:16 aus. Es versprach also weiterhin spannend zu bleiben.


So kam es dann auch, obwohl sich der TSV 1860 ein kleines Übergewicht erspielen konnte. Vor allem Daniel Wokon und Bene Sommerer zeigten überragende Leistungen. Während Sommerer immer wieder im Angriff wichtige Tore markierte stellte sich Daniel Wokon jedem Angriff in den Weg, gab keinen Ball verloren und erzwang einige Ballgewinne. Auch vorne war er insgesamt sieben Mal erfolgreich, was ihn zu Topscorer des Abends machte. Ein weiteres Plus war die Teamlistung kombiniert mit großer Disziplin: keine Zeitstrafe für die Sechziger, da muss man schon bis zur Erfindung der Zeitstrafe zurückgehen, dass so etwas mal vorkam. So gelang es, mit 23:20 (42. Minute) und 26:23 (52. Minute) jeweils einigermaßen sichere drei Treffer vorzulegen. Doch seltsamerweise wurde man in Folge nervös und Fehler häuften sich. Ballverluste, drei vergebene Siebenmeter – davon zwei in den letzten zwölf Minuten – und technische Fehler brachten die Gäste wieder heran. Mit 28:25 ging es in die letzten fünf Spielminuten. Vierzig Sekunden vor Ende verkürzte Altenberg auf 28:27. Statt die letzen Sekunden runterzuspielen, eine Parallele zum Hinspiel, verlor man nochmals den Ball. War es im Hinspiel Tobias Radlerhuber im Tor, der den letzten Torwurf entschärfen konnte und somit das Unentschieden rette, war es nun Basti Rudat, der den letzten Wurfversuch blockte und damit den verdienten Sieg sicherte. Der Spitzenreiter war somit erstmals diese Saison geschlagen, hat aber weiterhin zwei Punkte Vorsprung auf die Sechziger auf Platz zwei. Nun gilt es, die eigenen zwei letzten Spiele zu gewinnen und auf einen Ausrutscher Altenbergs zu hoffen. Auch der zweite Platz wäre wichtig, um im Aufstiegsrennen zur Bezirksoberliga mitreden zu dürfen.
Nächsten Sonntag steht erneut ein Heimspiel an, Gegner ist der bislang sieglose HBC Nürnberg 3. Anwurf in der Landkreishalle ist dann etwas früher, um 19:00 geht´s los. Dann hoffentlich etwas weniger nervenzerreibend.

Spielverlauf: 1:0, 1:3, 4:4, 6:8, 10:9, 13:13, 16:16 (HZ) – 18:18, 22:20, 26:23, 26:25, 28:26, 28:27 Ende

Strafminuten: TSV Weißenburg - ; TSV Altenberg 6 Minuten

Siebenmeter: TSV Weißenburg 7/3, TSV Altenberg 3/3;

Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Radlerhuber, Simon Sulk (beide Tor), Michael Butz, Sebastian Rudat 4/1, Markus Hellmich 4/2, Benedikt Sommerer 5, Johannes Baur, Daniel Wokon 7, Johannes Brechtelsbauer 3, Jakob Winkler 2, Lukas Krach 3, Tim Lukas, Alexander Symader und Lucas Schmidt.