Eberle_Eberle1-800Bei der Deutschen Meisterschaft in Ulm erreichte die Startgemeinschaft des TSV 1860 Weißenburg und des TV Gunzenhausen einen sehr guten siebten Platz mit der 4x400 Meter Staffel und belegt zugleich aktuell den dritten Platz in der Deutschen Bestenliste der Jugend. Insgesamt verfolgten mehr als 30.000 Zuschauer an diesem Wochenende die Meisterschaft live vor Ort.

Bei den am vergangenen Wochenende im Ulmer Donau-Stadion ausgetragenen nationalen Titelwettkämpfen bot die 4x400m Staffel der StG Weißenburg/Gunzenhausen Eberle_Srechhammer_Hermann_Eberle1-800eine sensationelle Leistung und erreichte eine Finalteilnahme und Platzierung unter den besten acht Jugendstaffeln Deutschlands. Die Vorlaufzeit reicht sogar aktuell zur Positionierung auf Platz drei der Deutschen Jugendbestenliste.

Unter dem Motto „Ulm macht die Weltmeister“ wurde die 109. Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen beworben. Hintergrund des Slogans ist die von 15. bis 23. August stattfindende Weltmeisterschaft der Leichtathletik in der deutschen Hauptstadt, Berlin. Für viele Teilnahmeaspiranten galt es daher in Ulm die Chance zu nutzen und das Ticket für die WM im eigenen Land zu lösen.

Für die Startgemeinschaft (StG) der beiden Vereine TSV 1860 Weißenburg und TV Gunzenhausen startete an dieser Meisterschaft die bereits auf bayerischer Ebene erfolgreiche 4x400 Meter Staffel der Jugend. Diese Staffeltitelkämpfe finden traditionell im Rahmen der DM der Männer und Frauen statt. Nachdem man bereits im Mai zusammen in der Besetzung Theresa Stechhammer, Marleen und Rebekka Eberle und Kathrin Herrmann bei Bayerischen Meisterschaft mit dem Vizetitel belohnt wurde und die Qualifikation zur Deutschen leicht schaffte war die Zielstellung nun eine andere. Mit 3:57,23 auf Position sechs der Meldeliste platziert wollte man den Endlauf bei der Deutschen zu erreichen.

Samstagvormittags war es dann soweit und die Staffel startete mit der Startläuferin Rebekka Eberle in den vierten von vier Vorläufen. Insgesamt konnten 25 Staffeln in Deutschland die geforderte Norm von 4:10,20 Minuten erfüllen und an den Start gehen. Gleich in dieser Vorentscheidung traf man auf die am schnellsten gemeldete Staffel der LG Neckar-Enz. Rebekka lies sich davon allerdings nicht beeindrucken und begann ihr Rennen mutig. Die Sprinterin, die eigentlich auf der Kurzdistanz zuhause ist spielte ihre Qualitäten aus und ging schnell an. So konnte sie auch später als Führende an ihre Schwester, Marleen Eberle nach 400 Metern den Staffelstab übergeben. Auch sie behauptete nach dem Wechsel die Führungsposition und zeigte eine sehr gute Leistung. Nach ihrer Stadionrunde konnte sie weiterhin in Front liegend übergeben und schickte Theresa Stechhammer ins Rennen. Sie war es, die erstmals die Konkurrenz hinter sich spürte, als diese zum Überholen ansetzte. Geschickt konnte Theresa diesen Angriff allerdings abwehren und bis zur Übergabe an die Weißenburger Schlussläuferin knapp behaupten. Kathrin Herrmann bekam es dann mit der stärksten Läuferin der LG Neckar-Enz Staffel zu tun und heftete sich gleich zu Beginn ihrer Runde an deren Fersen. Geschickt versuchte sie das Tempo mitzugehen und legte damit die Grundlage für eine 400 Meter Runde in sehr starken 56,5 Sekunden. Nach ihren 57,48 Sekunden und zugleich persönliche Bestleistung aus der Vorwoche (Göttingen) deutete die Gymnasiastin nun wiederholt ihre ansteigende Formkurve in Hinblick auf die Deutschen Jugendmeisterschaften in Rhede (07. - 09. August) an. Nach 3:49,94 Minuten sprintete Kathrin als Schlussläuferin dann über die Ziellinie und komplettierte eine durchweg herausragende Leistung der Staffelkolleginnen. Mit dieser Zeit qualifizierte sich die Weißenburg/Gunzenhausener Staffel dann nicht nur für den Endlauf und damit die besten acht sondern lief zugleich die drittschnellste Zeit an diesem Tag. Die eigene Bestleistung verbesserten sie damit um fast acht Sekunden.

Dass diese Zeit nun Hoffnung auf mehr, nämlich eine Medaille machte, wollten die beiden verantwortlichen Trainer aus Weißenburg und Gunzenhausen, Christian Weber und Karl Bauer nicht recht aufkommen lassen und bremsten die Euphorie etwas. Als Bonusziel nahm man sich für das Finale vor, nicht als letzter des Endlaufs ins Ziel einzulaufen und vor der ebenfalls qualifizierten bayerischen Konkurrenz (LG Festina Rupertiwinkel, 3:55,97 Minuten) zu bleiben. Diese hatten bei der Bayerischen im Mai die Nase noch knapp vorne.

Für Sonntag 12:30 Uhr war dann der Finallauf angesetzt. Durch die direkte Anwesenheit von Kameras der verschiedenen Fernsehanstalten sowie einigen internationalen Größen der Leichtathletik stieg die Anspannung der Staffelathletinnen deutlich. Erneut ging Rebekka Eberle vor mehr als 15.500 Zuschauern als erste für das Team des Landkreises ins Rennen. Ihr, wie auch ihren Kolleginnen merkte man dann allerdings die Leistung des Vortages an und sie mussten Federn lassen. Im Gegensatz zu einigen Staffeln der Konkurrenz schonte die StG Weißenburg/Gunzenhausen im Vorlauf keine Athletin und startete damit in gleicher Besetzung in den Finallauf. Diese fehlende Frische war wohl mit ein Grund, weshalb die Staffeln der Kontrahenten gleich zu Beginn Boden gut machen konnten. Marleen Eberle übergab dann als siebte an Theresa Stechhammer, die wiederum den Platz halten konnte uHerrmann_Stechhammer1-800nd abschließend an Kathrin Herrmann übergab.

Herrmann,Kathrin1-800Der amtierenden Süddeutschen Jugendvizemeisterin über 400 Meter gelang es dann aufzuschließen und an Platz sechs heranzulaufen. Nach 3:53,89 Minuten kam die Landkreisstaffel dann nur 56 Hundertstel nach dem TV Wattenscheid 01 ins Ziel und konnte sich damit über einen hervorragenden siebten Platz der Jugend bei den Deutschen Meisterschaften freuen. Auf Platz acht komplettierte die Festina Rupertiwinkel das Feld in einer Zeit von 3:57,61 Minuten.

Die 4x400 Meter Staffelergebnisse der weiblichen Jugend im Überblick:

Vorläufe:

1. Dresdner SC 1898 3:46,64

2. LG Neckar-Enz 3:47,95

3. StG Weißenburg/Gunzenhausen 3:49,95

4. LAC Berlin 3:50,47

5. StG Chemnitz/Thum 3:51,66

6. StG Rhede-Sonsbeck 3:51,91

7. TV Wattenscheid 01 3:52,82

8. LG Festina Rupertiwinkel 3:55,97

9. LG Nordheide 3:56,70

10. StG Ewiesbaden-TG Camberg 3:57,15

11. LG Ohra Hörselgras 3:58,33

12. TSV Bayer 04 Leverkusen 3:58,58

13. LAV Bayer Uerdingen/Dormagen 3:58,67

14. LAC Berlin II 3:59,46

15. LAZ Salamander Kornwestheim 4:00,51

16. CVJM Siegen SG 4:01,87

17. LG Dithmarscher Westküste 4:02,21

18. LG Sieg 4:02,22

19. Alsfelder Sport-Club 4:03,06

20. StG MTG Mannheim-LAZ Mos/El 4:03,20

21. LG Offenburg 4:05,11

22. Kevelaer SV 1890/1920 4:05,69

23. Hamburger SV 4:07,62

24. LC Asics Rehlingen 4:08,56

25. StG Walldorf/TV Eppelheim 4:13,06

 

Endlauf:

1. LG Neckar-Enz 3:46,45

2. Dresdner SC 1898 3:46,82

3. StG Rhede-Sonsbeck 3:50,03

4. LAC Berlin 3:50,34

5. StG Chemnitz/Thum 3:51,84

6. TV Wattenscheid 01 3:53,36

7. StG Weißenburg/Gunzenhausen 3:53,89

8. LG Festina Rupertiwinkel 3:57,61

Die Vorlaufzeit der StG Weißenburg/Gunzenhausen war damit die drittschnellste Zeit der weiblichen Jugend, die an diesem Wochenende und in der bisherigen Wettkampfsaison gelaufen wurde und hätte im Endlauf zu Bronze gereicht. Aktuell und wohl auch für 2009 gesamt belegt die Staffel damit den dritten Platz der Deutschen Jugendbestenliste.

Für Kathrin Herrmann hat diese Platzierung noch einen weiteren positiven Beigeschmack. Seit vielen Jahrzehnten, wenn nicht sogar seit Vereinsgründung des TSV 1860 Weißenburg konnte kein Athlet der Abteilung Leichtathletik bei Meisterschaften oder in der Deutschen Bestenliste eine bessere Platzierung erreichen.