Auch heuer wird es keinen Weißenburger Altstadtlauf geben: Die Verantwortlichen des Vereins proLeichtathletik und des TSV 1860 haben sich bereits jetzt, rund drei Monate vor dem für den 16. Mai geplanten Breitensport-Ereignis, zu einer Absage aufgrund der Corona-Pandemie entschieden. Und auch sonst wirbelt das Virus im neuen Jahr den Läufer-Cup weiterhin ordentlich durcheinander. Das 30-jährige Jubiläum der Weißenburger Veranstaltung muss also weiter warten und wird dann "hoffentlich 2022 in gewohnter Form stattfinden können", wie Rudi Wechsler sagt. Er ist der Vorsitzende des Vereins proLeichtathletik, der zum TSV 1860 gehört und mit Unterstützung des Gesamtvereins sowie der Stadt Weißenburg den Altstadtlauf durchführt. In diesem Jahr allerdings nicht. Wie schon im Frühjahr 2020, so hat man sich nun auch für 2021 zu einer Absage entschieden, die sich bereits angedeutet hatte. Schon Ende Januar hatte Wechsler gesagt, dass der Altstadtlauf "zu 90 Prozent nicht machbar ist". Daraus sind jetzt 100 Prozent geworden. Selbst wenn bis Mitte Mai Sportveranstaltungen wieder erlaubt sein sollten, gebe es zu viele Unwägbarkeiten und Unsicherheiten. Größtes Problem: auf dem Innenstadtkurs lassen sich Abstände kaum einhalten.


"Entweder g‘scheid oder gar ned"
Natürlich hat man bei proLeichtathletik auch über Alternativen nachgedacht. Varianten mit Einzelstarts, einem Lauf draußen in der freien Natur oder gar ein virtuelles Rennen hat man jedoch schnell wieder verworfen, denn all das würde nicht dem gewohnten Charakter des Altstadtlaufes entsprechen. "Das wäre nicht der Altstadtlauf. Die Veranstaltung lebt von den Kinderwettbewerben, vom Staffelrennen und von den Zuschauern in der Innenstadt", unterstreicht Wechsler.
Er und seine Mitstreiter finden es vor diesem Hintergrund besser, ganz abzusagen. "Halbe Sachen bringen nichts", findet der proLeichtathletik-Vorsitzende und formuliert es in knappen aber klaren fränkischen Worten: "Entweder machen wir es g‘scheid oder gar ned!" 2022 will der Altstadtlauf zurückkommen und dabei auch einige neue Ideen umsetzen, wie Rudi Wechsler ankündigt.
Der Weißenburger Altstadtlauf war als siebte Station des Raiffeisen Läufer-Cups vorgesehen. Man kann davon ausgehen, dass die Serie gerade in der ersten Jahreshälfte noch weiter durcheinander gewirbelt wird. Die beiden Auftaktrennen haben schon auf die Corona-Lage reagiert: Der für den 14. März geplante Rothseelauf wird in einer virtuellen Variante durchgeführt. Der für den 20. März vorgesehene Treuchtlinger Frühjahrslauf wird um fünf Wochen nach hinten verschoben. Samstag, 24. April, lautet nun der neue Termin für die 26. Auflage des Traditionsrennens.
Frühjahrslauf als Einzelrennen
"Die Veranstaltung soll weiterhin wie geplant als Einzellauf stattfinden", teilt Hauptorganisator Falk Benndorf dazu mit. Der ESV Treuchtlingen setzt heuer Corona-bedingt auf ein neues Konzept. Alle Läuferinnen und Läufer können das Rennen mit Start und Ziel auf der Bezirkssportanlage individuell absolvieren. Statt des gewohnten gemeinsamen Starts bekommen alle Interessierten eine Startzeit im Bereich von 9 bis 17 Uhr. Aufgrund der Hygienemaßnahmen werden keine Duschmöglichkeiten angeboten und auch eine gemeinsame Siegerehrung entfällt.
"Trotz der sich verbessernden Infektionslage erschien uns der Termin im März zu knapp", begründet Benndorf die Entscheidung und hofft nun mit seinem Team sowie mit den vielen Läufern der Region, dass der Frühjahrslauf mit Abstand am 24. April über die Bühne gehen kann. Die Zeitmessung erfolgt elektronisch über einen Chip (RFID).
Zwei Strecken stehen zur Auswahl: die Zehn-Kilometer-Distanz für U18, U20, Frauen und Männer sowie für Nordic Walking; die drei Kilometer sind einerseits für den Hobbylauf der Erwachsenen, andererseits für Schüler und Jugendliche von der U10 bis zur U18 gedacht.
Rothseelauf über zwei Tage
Der 28. Rothseelauf wird hingegen virtuell durchgeführt und zwar an zwei Wochenendtagen und auf selbst gewählter Strecke. "Egal wo ihr seid, könnt ihr von Samstag, 13. März, ab 9 Uhr bis Sonntag, 14. März, um 18 Uhr die Distanzen von fünf Kilometern (Hobbylauf) und zehn Kilometern (Hauptlauf) absolvieren", teilen die Veranstalter auf ihrer Homepage mit.
Ob Hobby-Sportler, ambitionierter Läufer oder auch Profi – alle können mitmachen. "Wichtig ist, dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer die geltenden Hygieneschutzmaßnahmen und Abstandsregeln des jeweiligen (Bundes-)Landes einhält."
Die gewünschte Distanz kann gelaufen oder gewalkt werden – am besten alleine. Im Vordergrund stehen der Spaß und die Freude an der Bewegung. Der Rothseelauf findet bewusst über ein längeres Zeitfenster von 33 Stunden statt.
Deutlich weniger Teilnehmer erwartet
Wer sich bis 7. März anmeldet und die Startgebühr bezahlt hat, erhält einen Link, über den die einzelnen Läuferinnen und Läufer ihre Zeit und Bild aus dem Programm ihrer Laufuhr hochladen können. Hauptorganisatorin Sissy Baumann von runningconcepts geht von 100 bis 150 Teilnehmern aus – in normalen Jahren sind es rund 400. Der Rothseelauf war im vergangenen Jahr übrigens der einzige Wettbewerb, der beim Läufer-Cup ausgetragen werden konnte.
Nach dem virtuellen Auftakt und der Verlegung in Treuchtlingen stehen der HiRo-Run in Hilpoltstein (10. April) und der Wendelsteiner Panoramalauf (18. April) als nächste Termine im Lauf-Kalender. Hier sind noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen.
Weitere Informationen finden sich online unter www.treuchtlinger-fruehjahrslauf.de; Ansprechpartner ist Falk Benndorf (E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Für den Rothseelauf gilt die Adresse www.runningconcepts.de. Die Anmeldung (bis 7. März) kann hier über www.raceresult.de erfolgen, wo sich später auch die Ergebnisse finden werden.