»So a schöner Tag» – das bekannte Fliegerlied von Donikkl, zu dem die Fördergruppe der Weißenburger Sportakrobaten zum Auftakt eine kleine Tanz- und Akrobatik-Show zeigte, war zugleich das Motto für den ganzen Tag: Der diesjährige dritte »Römercup» des TSV 1860 wurde zu einer rundum gelungenen Veranstaltung, die bei Teilnehmern und Publikum großen Anklang fand. 13 Vereine aus Friedberg, Kersbach, Eggolsheim, Weiden, Weißenburg (alle Bayern), Faurndau, Fachsenfeld, Altenstadt, Uhingen, Hofherrnweiler-Unterrombach, Giengen, Grafenau (alle Baden-Württemberg) sowie aus Niederösterreich schickten rund 140 Sportlerinnen und Sportler auf die Matte in der Landkreishalle. Das unterstreicht die wachsende Beliebtheit des noch jungen Wettbewerbs. Auch das sportliche Niveau konnte sich sehen lassen. Es waren sogar einige WM-Starter dabei.
OB: »Hervorragende Arbeit»

Dass die Sportakrobaten gern nach Weißenburg kommen, liegt auch an der guten Organisation, für welche das Team um Spartenleiter Werner Schollweck sowie die Trainerinnen Heike Hovanjec und Bettina Hübner bekannt ist. Ihr Können hat die Abteilung schon als Ausrichter von Bayerischen und Deutschen Meisterschaften unter Beweis gestellt. Für dieses Engagement bedankten sich bei der Begrüßung auch Oberbürgermeister und Schirmherr Jürgen Schröppel sowie der Vorsitzende des TSV 1860, Claus Wagner.

Schröppel freute sich über den internationalen Anspruch des Turniers und lobte die »hervorragende Arbeit in dieser Abteilung». Außerdem lenkte er den Blick auf den Namen Römercup, der angesichts der vielen Weißenburger Attraktionen (Römermuseum, Kastell, Thermen) nicht von ungefähr komme. Er lud alle Gäste ein, sich Weißenburg bei Gelegenheit genauer anzusehen. Claus Wagner sprach von einem »weiteren Höhepunkt» im Jubiläumsjahr des TSV 1860, der heuer 150 Jahre alt wird und tags zuvor seinen Festabend gehalten hatte (siehe Bericht auf Seite 1). »Die Sportakrobaten sind ein Aushängeschild des Weißenburger Sports», sagte Wagner und dankte Werner Schollweck und all seinen Mitstreitern.

Nach dem eingangs erwähnten Auftritt der Fördergruppe ging es fließend in den rund fünfstündigen Wettkampf über. Dabei konnten sich auch die Starterinnen und Starter des TSV 1860 über ein gutes Abschneiden freuen. Die Nachwuchssportlerinnen Vanessa Winkler und Lena Schweinesbein zeigten ihre Kombiübung außer Konkurrenz. Als Allererste durften sie auf die Matte und machten ihre Sache recht ordentlich. Tobias Gsänger, der einzige Junge im Weißenburger Team, lieferte zusammen mit Franziska Meierhuber eine tolle Übung, die beim Publikum sehr gut ankam. Beide konnten sich den ersten Platz in ihrer Startkategorie sichern. Selina Willmann und Selina Oppel feierten eine gelungene Wettkampf-Premiere. Dass in beiden viel Potenzial steckt, belegt die Tatsache, dass sie etliche Konkurrenten hinter sich lassen konnten und gleich auf Rang drei landeten. Cathleen Schreiber, Miriam Schmauser und Caroline Hirt zeigten ebenfalls einen sehr ordentlichen Auftritt und punkteten beim Kampfgericht. Letztendlich reichte es zu Platz drei.

Linda Hovanjec, Asya Kocakahya und Chiara Morena zeigten eine routinierte, saubere Choreografie und konnten Zuschauer und Kampfgericht von sich überzeugen. Verdienter Lohn waren Rang zwei und die Silbermedaille. Tina Schmidt, Lena Möller und Eva-Maria Völk turnten in dieser Konstellation das erste Mal bei einem Wettkampf. Die drei trainieren erst seit ein paar Monaten zusammen, eroberten in ihrer Starterklasse aber gleich Platz zwei. Die kleine Evi überzeugte durch eine tolle Ausstrahlung. Nur wegen eines kleinen Patzers verpasste das Trio den Sieg.
Höchster Schwierigkeitsgrad

Nina Lechner und Laura Stoiber, die in der Schülerklasse harte Konkurrenz hatten, konnten ihre Wettkampferfahrung ausspielen und sich mit einer sehr eindrucksvollen Balanceübung den dritten Platz sichern. Christin Walcher und Luisa Möller starteten zudem in der Juniorenklasse. Sie lieferten von allen die Übung mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad ab – darunter erstmals auch einen Schraubensalto. Insgesamt blieben sie etwas unter ihren Möglichkeiten und hatten mit einigen Problemen in ihrer Kombiübung zu kämpfen. Sie bewiesen aber Kampfgeist und zogen ihre Choreografie durch, was vom Kampfgericht noch knapp mit einem ersten Platz belohnt wurde.
Das Trainerteam des TSV 1860 zeigte sich im Großen und Ganzen mit den Ergebnissen seiner Schützlinge recht zufrieden, hatten doch alle einen Podestplatz erreicht. Natürlich wird man im Training weiterhin fleißig arbeiten. Große Pausen sind in den nächsten Wochen nicht in Sicht. Auch in den Ferien wird trainiert, wobei etliche Formationen ins Trainingslager nach Ellwangen gehen. Für Christin Walcher und Luisa Möller läuft hier schon die Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft im Herbst. Trainerin Heike Hovanjec traut ihren Schützlingen dort einiges zu. Auch der bayerische Landestrainer wird die beiden im September beim Kaderlehrgang in Friedberg genau beobachten. Für alle anderen geht es nach einer kurzen Sommerpause mit mehreren Turnieren ebenfalls fast nahtlos weiter.
Doch noch einmal zurück zum Römercup: Vor der Siegerehrung zeigte die Leistungsgruppe des TSV 1860 ihre neue Akrobatik-Show unter dem Motto »Bollywood». Zu fetziger indischer Musik und in bunten Kostümen erntete das heimische Ensemble großen Beifall. Spartenleiter Werner Schollweck bedankte sich schließlich für das große Engagement der helfenden Eltern, die wie schon so oft bei Großveranstaltungen für einen reibungslosen Ablauf und die Bewirtung aller Gäste sorgten.