TSV 1860 mit überragendem Auftritt bei der Deutsche Meisterschaft: Das Volleyballmärchen der jungen Talente findet bei der Deutschen Meisterschaft in Elsenfeld seinen Höhepunkt. Die U14-Jungs des TSV 1860 holen sich die Bronzemedaille und gehören somit zu den besten drei Mannschaften in Deutschland! "Weißenburg, wo liegt denn das?" - mehr als einmal musste Trainer Roland Schneider am Wochenende den "Großen" im Volleyball-Norden/Osten erklären, wie schön das Altmühltal ist. Nun wissen sie aber auch, dass es nicht immer schön ist, gegen uns Volleyball zu spielen. Nach dem Volleyball-Krimi beim Bayerischen Turnier und der Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft dachten wohl die meisten Zuschauer, dass dies nicht mehr zu toppen sei - sie haben sich geirrt! Aber der Reihe nach...Am Wochenende trafen sich die besten 16 Teams aus Deutschland, um den Deutschen Meister der Zwölf- und Dreizehnjährigen zu ermitteln. Für uns war es als "Rookie" schon im Vorfeld äußerst spannend: Schulbefreiung und Anreise am Freitag mit Probetraining (jede Mannschaft exakt eine Stunde) in der tollen Sparkassen-Arena, dann der Einmarsch der 16 Mannschaften mit Fahnen und Schildern und viel „Tamtam“- was für eine Atmosphäre!

Der Vorrundenmodus wurde in Vierergruppen ausgetragen. Gleich im Auftaktmatch lernten die TSVler die rauhe Wirklichkeit kennen. Hier wird jede Unachtsamkeit bestraft, Schwächen gnadenlos ausgenutzt. Bevor die Sechziger so richtig auf dem Feld waren, hatten sie gegen den Sieger des Regionalbereichs Südwest TuS Kriftel im ersten Satz mit 25:11 eine saftige "Packung" bekommen. Die mittlerweile legendären Anlaufschwierigkeiten unserer Jungs und die daraus resultierende explosionsartige Vermehrung des Trainers grauer Harrpracht muss er sich diesmal aber selbst zuschreiben. Fast alle anderen Vereine haben sich vor der Meisterschaft bei nationalen und sogar internationalen Turnieren gut vorbereitet und hatten deshalb bereits gleich zu Beginn "Betriebstemperatur". Auch wenn der zweite Satz nur knapp verloren ging (26:24) und tolle Ballwechsel stattfanden, die Weißenburger fanden dennoch nie so richtig ins Spiel. Gegen den Erstliganachwuchs des TV Rottenburg (Süd-Meister) wollte man es besser machen. Die Gegner hatten zwar einen „Riesen“ in ihrer Mitte, aber bereits auch ihr erstes Spiel verloren und sahen mit geeigneten taktischen Vorgaben bezwingbar aus. Aber Vorsicht! Schließlich hat Rottenburg in der Qualifikation den Ausnahmeverein und Vizemeister in der Bundesliga Friedrichshafen geschlagen. Satz 1: Immer noch hatten die TSVler  Mühe, sich dem schnellen Spiel auf der Deutschen anzupassen. Wieder ging der erste Satz mit 25:20 verloren. Wieder war es eine Verkettung kleiner Fehler: ungenaue Annahme, unsauberes Zuspiel, Angriff zu harmlos. Der „Große“ kam immer besser ins Spiel – Mist! In der Mitte des zweiten Satzes dann endlich ein anderes Bild. Die Sechziger nahmen Fahrt auf, agierten statt zu reagieren, passten sich dem schnellen Spiel an, setzten Vorgaben um und dem Gegner mächtig zu. Mit 25:14 und 15:9 drehen die Jungs aus Weißenburg das Spiel und hatten ihr Soll bereits erreicht – nicht Letzter werden! Im Spiel gegen die Nordfriesen aus Husum waren die Junioren aus Weißenburg schließlich klar das bessere Team, überzeugten mit sehenswerten Spielzügen und mannschaftlicher Geschlossenheit. Endresultat: 2:0 für den TSV aus Weißenburg! Zweiter Platz in der Vorrunde – Wahnsinn! Um unter die besten Acht zu kommen, musste nun aber das Überkreuzspiel gegen den Gruppendritten aus der extrem starken A1 Gruppe gewonnen werden. Der Schweriner SC ist mit allen Jungen- und Mädchenaltersklassen bei den Deutschen Meisterschaften vertreten und trat als klarer Favorit an. Der erste Satz ging wieder einmal deutlich an den Nord-Meister (25:17). Der zweite Satz war heiß umkämpft. Immer wieder setzten sich die Schweriner durch wuchtige Angriffsschläge ihres Hauptangreifers ein wenig ab, immer wieder kämpften sich die Sechziger heran. Nach einer unglaublich starken Phase des Kontrahenten, hatten die Schweriner schließlich beim Stand von 24:19 fünf Matchbälle! Doch unser Team kämpfte verbissen und holte sich mit unglaublichen Abwehraktionen und fehlerfreien Angriffsspiel den zweiten Satz (25:27). Der Tiebreak musste entscheiden: Sieg bedeutete Platz 1-8, Niederlage 9-12! Die mitgereisten Fans feierten jeden Punkt frenetisch und peitschten ihre Mannschaft unablässig nach vorne. Kein Team konnte sich absetzten – 15:15. Einige Zuschauer wollten vor Anspannung gar nicht mehr hinsehen. Schließlich machten die Weißenburger Junioren den Sack zu (17:15) und der Jubel kannte keine Grenzen. Trainer; Betreuer, Fans und Spieler tanzten auf dem Spielfeld und feierten ihr Dreamteam! Im Viertelfinale zeigten die Weißenburger Talente ihr bestes Spiel. Der West-Meister VC Menden-Much war technisch und taktisch hervorragend ausgebildet, wurde aber von den Sechzigern permanent unter Druck gesetzt. Beim 24:21 fehlte dem Weißenburger Team schließlich nur noch ein Punkt für den Satzgewinn. Gejubelt wurde aber auf der anderen Seite: Kleine Unachtsamkeiten paarten sich mit Eigenfehlern und schon war der Satz weg. Aber gerade nach einem verkorksten Satz offenbart sich die eigentliche Stärke der Sechziger. Wo andere Teams den Kopf hängen lassen, packen die Weißenburger Jungs noch „eine Schippe drauf“. In einem gigantischen Spiel wurde die Mannschaft aus Nordrhein- Westfalen in den nächsten beiden Sätzen besiegt (25:15; 15:9): HALBFINALE! Gegen den übermächtigen Gegner aus Potsdam-Waldstadt war die Luft schließlich raus und das Spiel klar verloren. Da traditionell der dritte Platz auf der Deutschen nicht ausgespielt wird, war ein Ziel erreicht, dass selbst die größten Optimisten nicht für möglich gehalten hätten. Der TSV 1860 Weißenburg belegt bei der Deutschen Meisterschaft der U14 männlich hinter Berlin und Potsdam den dritten Platz und wurde bei der abschließenden Siegerehrung auf dem Podest mit Nationalhymne geehrt.

Ich danke allen Fans und Betreuern für die phänomenale Unterstützung. Ein besonderes Lob gebührt Heike Tuschl, die mit ihrem unglaublichen Organisationsgeschick kräftig dazu beigetragen hat, die Meisterschaft zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.

Es spielten Michael Dalinger, Manuel Hager, Paul Löffler, Stefan Ostermayr, Fabian Promm, Leo Schiebsdat und Joshua Schneider

gez. Roland Schneider

 

http://www.volleyball-verband.de/filerepository/X4KN36xVdsY8tA9SJGL5.pdf