Durch ein Wechselbad der Gefühle ist Sonntagnachmittag der TSV 1860 gegangen: Im Kellerduell der Fußball-Bezirksliga 2 beim SV Marienstein führten die Weißenburger zunächst mit 2:0, mussten dann allerdings den Ausgleich hinnehmen. In der Nachspielzeit hatten sie schließlich einen Last-Minute-Sieg vor Augen, scheiterten aber mit einem Foulelfmeter. So mussten sich Trainer Martin Bittl und seine Truppe mit einem 2:2 begnügen. Das war aufgrund des vergebenen „Matchballs“ zwar bitter, vom Spielverlauf und vom Einsatz her hatte sich der SVM jedoch das Remis verdient. Marienstein bleibt Letzter, Weißenburg rückte auf den drittletzten Platz vor, weil das Spiel des Henger SV ausfiel. Allerdings versäumten die TSV-Sechziger wie schon in der Vorwoche gegen Heng den Sieg gegen einen direkten Konkurrenten und damit den Sprung über den Strich. In Marienstein hatten zunächst die Gastgeber zwei Möglichkeiten: Sebastian Heimisch zielte frei stehend vorbei (11.), gegen Andreas Knör riss TSV-60-Schlussmann Johannes Uhl die Fäuste hoch und parierte. Auf der Gegenseite wurde Weißenburg erst nach gut einer halben Stunde gefährlich, als ein Freistoß von Andre Hofer in den Strafraum segelte. Die folgenden, mehrfachen Versuche der TSV-1860-Offensive wurden jedoch abgeblockt. Zwei Minuten später durften die Gäste dann jubeln: Nach einer Flanke von Marco Schwenke nahm Sebastian Walter den Ball aus der Luft und verwandelte zum 0:1 (34.).


Nach dem Seitenwechsel schienen die Weißenburger endgültig auf der Siegerstraße zu sein. Wieder war Walter zur Stelle, der einen Freistoß von Michael Böhm zum 0:2 ins Tor verlängerte. Die Freude währte aber nur kurz, denn praktisch im Gegenzug gelang Claver Kouakou der 1:2-Anschlusstreffer, als er eine Hereingabe von links in die Maschen schob. Marienstein hatte nun seine beste Zeit, allerdings landete ein Heber von Ramazan Mazlum auf der Latte und Kouakou wurde bei einem Solo von Johannes Herrmann gestoppt.
In der 82. Minute wurden die Bemühungen der Oberbayern belohnt: Der agile Kouakou (ehemals Spielertrainer der DJK Limes) flankte nach innen und Simon Knauer köpfte zum 2:2 ein. In einer recht turbulenten Schlussphase drehte dann wieder der TSV 1860 auf und wollte den Sieg. Die große Chance dazu gab es in der 92. Minute: Stefan Müller wurde im Sechzehner durch ein Foul von SVM-Torwart Gabriel Rehm gestoppt. Der Keeper sah dafür die Gelbe Karte und Schiedsrichter Dominik Fober entschied auf Elfmeter. Kapitän Marc Hedwig übernahm die Verantwortung, wollte es aber etwas zu genau machen und setzte den Ball an den Innenpfos¬ten. Von dort sprang das Leder zurück und das Spiel war gelaufen, denn der Referee pfiff sofort ab.
Am kommenden Samstag gibt es für den TSV 1860 das nächste Kellerduell, diesmal zu Hause gegen den SV Seligenporten II (14.00 Uhr, Rezataue).
SV Marienstein: Rehm, Hiller, Heimisch, Kraus (78. Vitzthum), Stoll, Schmelz, Knör, Kouakou, Krieglmeier (65. Bedford-Strohm), Mazlum, Rick Walther (71. Knauer).
TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Weglöhner, Siol, Schwenke, Herrmann, Lotter, Leibhard (60. Riedel), Hedwig, Böhm (70. Auernhammer), Hofer (82. Müller), Sebastian Walter.
Schiedsrichter: Fober (SG Herrieden)
Zuschauer: 150
Tore: 0:1, 0:2 Sebastian Walter (34. und 52. Minute), 1:2 Claver Kouakou (53.), 2:2 Simon Knauer (82.)
besonderes Vorkommnis: Marc Hedwig (Weißenburg) schießt einen Elfmeter nach Foul an Stefan Müller an den Pfosten.