Das nennt man dann wohl „Big Points“ geholt. Zum Start in die zweite Saisonhälfte in der Fußball-Landesliga Nordost hat der TSV 1860 Weißenburg am Samstagnachmittag mit 2:0 (2:0) beim VfR Katschenreuth gewonnen und damit den Vorsprung auf den ersten Abstiegs-Relegationsplatz – gehalten eben von Katschenreuth – auf satte acht Zähler vergrößert; zudem haben die Weißenburger ein Spiel weniger absolviert. Je nach Spielverlauf hätte er auch mit einem Remis leben können, hatte Markus Vierke ja im Vorfeld gesagt, Hauptsache die Distanz auf den Konkurrenten bleibt gewahrt. Nach 29 gespielten Minuten im Kulmbacher Ortsteil hat Weißenburgs Trainer von dieser Aussage aber schätzungsweise nichts mehr wissen wollen, mit 2:0 lagen die Gäste da schon in Front. Zwar hatten die Hausherren durch Jahn Löhrlein, der sich über rechts durchgesetzt hatte und aus spitzem Winkel am Außenpfosten scheiterte, die erste Gelegenheit des intensiv und mit vielen Zweikämpfen geführten Spiels, doch über das erste Erfolgserlebnis jubelten die Weißenburger. Tim Koszorus lieferte nach 23 Minuten die Vorarbeit für Jonas Ochsenkiel, der zum 1:0 traf. Der TSV-Kapitän hatte damit also nicht nur das letzte Weißenburger Tor in der Vorbereitung beim 2:0-Testspielsieg in Meckenhausen erzielt, er besorgte auch den ersten Pflichtspieltreffer des Jahres 2024.
Zwei Rettungstaten
Beinahe hätte er fünf Minuten später nachgelegt, schob den Ball nach schöner Einzelleistung aber knapp vorbei. Doch nur eine Minute darauf verwertete Robin Renner eine Hereingabe von Noah Scheider geschickt und erhöhte damit auf 2:0 (28.). Der Rettungstat von Rückkehrer Philipp Schwarz im Fünfmeterraum nach einer Ecke hatten es die Weißenburger zu verdanken, dass sie mit dem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabinen gehen konnten (45.). Nicht unverdient übrigens, da sie defensiv gut standen und auf der anderen Seite die Fehler Katschenreuths ausnutzen konnten. Die zweite Hälfte begann ähnlich, wie die erste geendet hatte: Diesmal war es aber Noah Schneider, der vor dem eigenen Tor in höchster Not klären konnte, einen Angermann-Kopfball nach einer weiteren Ecke schlug er von der Torlinie (50.). Nach einer guten Stunde war es wieder der eingewechselte Julian Angermann, der für die Oberfranken frei stehend aus elf Metern hätte verkürzen können, doch Jonas Herter parierte sicher. Stark auch die Rettungstaten des Weißenburger Torhüters nach 66 Minuten: Mit der Hand wehrte er den Schuss von Jahn Löhrlein ab, gegen den nachsetzenden Angermann klärte er per Fußabwehr. Szenen, die zeigen, dass der VfR mit neuer Energie aus den Kabinen gekommen ist, weitere sollten aber nicht hinzukommen. Denn auch wenn nach vorne nicht mehr allzu viel ging, defensiv agierte der TSV 1860 sehr aufmerksam. „Die frühe Führung hat uns natürlich gutgetan“, sagte Trainer Markus Vierke, „das Spiel ging heute über den Kampf. Unser Sieg war verdient.“ Das erste Heimspiel des Jahres steht dann am kommenden Samstag, 9. März, daheim gegen den SV Mitterteich an (15 Uhr). Der hat zum Auftakt mit 2:3 gegen die Eintracht Münchberg verloren und hat nun nur einen Zähler mehr auf dem Konto als der TSV 1860.

VfR Katschenreuth: Weith, Luis Löhrlein (62. Knoll), Kolb (46. Angermann), Schramm, Michel, Lukas Beszczynski, Jonas Beszczynski (78. Weigel), Weggel, Jahn Löhrlein (85. Fichtner), Böhmer (46. Ramming), Wagner.

TSV 1860 Weißenburg: Herter, Jäger, Philipp Meier, Leibhard, Schwarz (86. Ljiko), Schneider, Renner (79. Schnitzlein), Hofrichter, Ochsenkiel, Johannes Meyer, Koszorus (90. Schmied).

Tore: 0:1 Ochsenkiel (23.), 0:2 Renner (29.); Schiedsrichter: Felix Hahn; Zuschauer: 190.