Für unseren TSV 1860 hat es nicht mit der Titelverteidigung geklappt. Der Landesligist und Vorjahres-Hallenmeister des Kreises Neumarkt/Jura war diesmal bei der Kreisendrunde der Herren in Wendelstein vorzeitig aus dem Rennen, verpasste das Halbfinale und musste sich am Ende mit Rang fünf begnügen. Der Sieg ging an den TSV Wolfstein, der sich ebenso wie Vizemeister TSV Heideck für die Bezirksendrunde am kommenden Samstag, 18. Januar, erneut in Wendelstein (Sporthalle Gymnasium) qualifiziert hat.
Ausgerechnet Wolfstein also. Der Kreisklassist war nachgerückt, weil der ASV Neumarkt auf die Teilnahme verzichtet hatte. Bei dem Bayernligisten fehlte ein Großteil der Mannschaft wegen eines Skiwochenendes. So durfte der TSV Wolfstein ran, der als viertbester Gruppenzweiter der Vorrunde am Zug war. Die sogenannten „Siedler“ aus dem Neumarkter Ortsteil wurden mit einem Sieg und zwei Remis Zweiter der Gruppe B hinter dem BSC Woffenbach und gewannen dann sowohl im Halbfinale als auch im Finale beim „Lotto Bayern Cup“ gegen die Bezirksligisten SF Hofstetten und TSV Heideck jeweils im Sechsmeterschießen.
Mit einem 3:0 im Auftaktspiel gegen Türk Spor Freystadt (A-Klasse) hatten die Weißenburger einen „guten Turnierstart“ gehabt, wie TSV-1860-Trainer Mario Swierkot feststellte. Alexander Morgenroth, Robin Renner und Julian Bürlein waren die Torschützen. Das zweite Spiel der Gruppe A ging dann mit 0:2 gegen sehr effektive Sportfreunde Hofstetten verloren. „Sie hatten zwei Chancen und haben zwei Tore gemacht“, resümierte Swierkot.
So kam es zum „Endspiel“ um Platz zwei in der Gruppe A und das hatte eine besondere Note: Der langjährige Weißenburger Erfolgstrainer Markus Vierke coacht seit Sommer 2024 den TSV Heideck, für den in Wendelstein unter anderem auch die Ex-Weißenburger Tom Vierke und Florian Kupsch aufliefen. Heideck (bis dato nur ein Punkt) musste gewinnen, Weißenburg (3) hätte ein Unentschieden gereicht. Letztlich behauptete sich Heideck durch einen Treffer von Elias Semmler verdient mit 1:0 und zog neben Gruppensieger Hofstetten (7) ins Halbfinale ein. Der TSV 1860 wurde Gruppendritter und war aus dem Titelrennen.
„Heideck war klar die bessere Mannschaft“, räumte Weißenburgs Trainer Mario Swierkot ein. Torhüter Dominic Rogner habe gut gehalten und mehrfach einen höheren Rückstand verhindert. „Wir haben erst in den letzten zwei Minuten richtig mitgespielt“, befand der TSV-1860-Coach und zeigte sich wie die Mannschaft als fairer Verlierer: „Glückwunsch an Markus Vierke und sein Team“, sagte Swierkot.
Die Enttäuschung war im ersten Moment natürlich groß, man musste im Weißenburger Lager allerdings einsehen, dass es mit der gezeigten Leistung diesmal einfach nicht für mehr reichte. Das vorzeitige Aus sei letztlich auch „kein Weltuntergang“, betonte Mario Swierkot und am Ende blieb als kleiner Trost der Sieg im Spiel um Platz fünf. Genauer gesagt war es nur ein Zehnmeterschießen um Rang fünf, auf das man sich mit dem anderen Gruppendritten, dem TV 1848 Schwabach, geeinigt hatte. Den einzigen Treffer erzielte dabei Elvis Ljiko und machte damit das 1:0 für Weißenburg fix. Torhüter Rogner war auch hier mit drei parierten Zehnmetern enorm stark.
Zuvor hatte der SV Cronheim das Duell der Gruppenvierten gegen Türk Spor Freystadt nach 14 Minuten mit 3:2 gewonnen. Der Kreisligist und zweite Jura-Süd-Vertreter holte damit bei seiner ersten Endrundenteilnahme im Großkreis Neumarkt/Jura Rang sieben.
Den Titel machten andere unter sich aus: Das erste Halbfinale blieb zunächst torlos und musste vom Sechsmeterpunkt entschieden werden. Der TSV Wolfstein hatte dabei mit 3:2 gegen die bis dato recht souveränen SF Hofstetten die Nase vorn. Das zweite Halbfinale gewann Heideck durch Treffer von Tom Vierke und Torwart Markus Hofmeier mit 2:0 gegen den Kreisligisten und Sieger der Gruppe B, den BSC Woffenbach.
Nachdem sich Woffenbach im Spiel um Platz drei mit 4:3 (1:1) nach Sechsmeterschießen gegen Hofstetten durchgesetzt und Bronze geholt hatte, blieb das Endspiel und TSV-Duell zwischen Heideck und Wolfstein 14 Minuten lang torlos. „Aufgrund der Chancen hätten wir das Finale eigentlich gewinnen müssen“, fand Heidecks Trainer Markus Vierke. Das Sechsmeterschießen sei dann auch „ein Glücksspiel“ gewesen. Hier siegten die Wolfsteiner mit 5:4, holten zum dritten Mal nach 2018 und 2020 den Titel und konnten bei der Siegerehrung unter anderem die Glückwünsche von Kreisspielleiter Markus Hutflesz entgegennehmen.
Trotz der Enttäuschung über das verlorene Finale stufte es Vierke als schönen Erfolg für den TSV Heideck ein, überhaupt so weit gekommen zu sein und nun sogar in der mittelfränkischen Bezirksendrunde zu stehen. „Wir sind sehr zufrieden und glücklich mit dem Turnier sowie mit der Hallensaison insgesamt“, lautete das Fazit von Markus Vierke. Im Vorjahr hatte er noch mit dem TSV 1860 Weißenburg über die Hallenmeisterschaft jubeln dürfen. Wie für seinen Ex-Verein so hat es nun auch für den Trainer nicht mit der Titelverteidigung geklappt, auch wenn Vierke ganz nah dran war.
TSV 1860 Weißenburg: Dominic Rogner, Noah Schneider, Yannik Krach, Robin Renner (1 Tor), Jonas Ochsenkiel, Elvis Ljiko (1), Fabian Häßler, Alexander Morgenrot (1), Julian Bürlein; Trainer: Mario Swierkot; Betreuer: Markus Artes.