Samstagnachmittag in Roßtal und die beiden Bezirksoberliga-Absteiger des Gastgebers und des TSV Weißenburg trafen als ungeschlagene Teams aufeinander. Das versprach durchaus spannend zu werden und – Achtung Spoiler! – wurde es auch. Die Sechziger hatten zum letzten Mal kurz nach Erfindung des Handballsports in Roßtal etwas Zählbares geholt, doch wie immer fuhr man hoffnungsvoll zum Duell mit der Regionalligareserve.
Nicht dabei hatte man allerdings Trainerin Sigi Rudat, die von ihrem Mann und Reservetorwartoldie Fritz sowie von Markus Brunnenmeier vertreten wurde. Auch Andi Moj und Tim Lukas fehlten im Aufgebot, dafür war Lukas Krach diesmal dabei, der, aufgrund eines studienbedingten Umzugs nur noch sehr sporadisch dabei sein kann.
Er hatte dann auch direkt großen Anteil am ersten Tor der Sechziger, das nach einem harten Foul gegen ihn, verbunden mit einer Zeitstrafe für den Gegner, durch Johannes Brechtelsbauer per Siebenmeter erzielt wurde. Die ersten Minuten waren mehr oder weniger ausgeglichen mit Vorteilen der Gastgeber, die nach 14 Minuten sogar mit 7:4 führten. Neben dem Drei-Tore-Rückstand hatten die Gäste auch das Problem einer frühen 2 x 2 Minutenstrafe für Abwehrriese Daniel Wokon zu lösen, der mit dieser Bürde belastet nicht mehr entscheidend in der Defensive verwendet werden konnte. Den Rückstand sowie alle anderen Probleme löste man im Verbund jedoch sehr gut. Durch die Leistungen des starken Sechziger-Torwarts Alex Symader und des treffsicheren Bene Sommerer kamen die Römerstädter zurück ins Spiel und gingen ihrerseits in Führung. Der knappe Vorsprung hielt bis zum Pausenpfiff, bei dem ein 12:13 aus Heimsicht angezeigt wurde.
Der zweite Durchgang bot dann zwar keinen hochkarätigen Handballsport, dafür aber Spannung über weite Strecken. Beide Seiten zeigten mehrere technische Fehler und fabrizierten Fehlwürfe, was wiederum an den starken Keepern auf beiden Seiten lag. Weißenburgs Torhüter Symader kam am Ende auf ganz starke 18 Paraden, sein Gegenüber stand ihm allerdings auch nicht wirklich nach. Als es dem Ende der Partie entgegen ging agierten die Sechziger eigentlich recht beruhigend mit einem 19:22 Vorsprung, knapp 12 Minuten waren da noch zu spielen. Doch die Gastgeber ließen sich noch nicht besiegen und glichen zum 22:22 aus (54. Minute). Bene Sommerer erhöhte nochmal und Roßtal glich erneut aus. Einen vergebenen Siebenmeter von Weißenburg später führte der gastgebende TSV plötzlich und es wurde wirklich eng. Jakob Winkler mit seinem einzigen Tor an diesem Tag glich wiederum aus und es stand 24:24 bei noch zwei zu spielenden Minuten. Dass es bei diesem engen Spielstand bis in die Schlusssekunden eng bleiben musste, war klar. So kam es, dass die Weißenburger Werfer in Ballbesitz waren und noch 40 Sekunden Zeit hatten, das Siegtor zu erzielen. Einen ordentlichen Angriff bekam man dann allerdings auch nicht mehr aufgezogen und hatte mit dem Schlusspfiff nur noch die Möglichkeit, durch direkten Freiwurf zu treffen. Dieser Versuch scheiterte jedoch auch und am Ende war´s dann immerhin ein Punkt, den man vom Ausflug nach Roßtal mitnehmen durfte. Mehr wäre sicherlich drin gewesen, weniger allerdings auch. So freut man sich, nicht verloren und die Spitzenposition der Bezirksliga weiterhin verteidigt zu haben.
Weiter geht’s für die Handballer vom TSV 1860 am Sonntag um 18:00 Uhr in Ellingen, Gegner ist die HSG Lauf/Heroldsberg II, aktuell mit 2:2 Punkten auf Platz 6 angesiedelt.
Spielverlauf: 1:0, 3:1, 5:4, 7:7, 8:10, 11:11, 12:13 Halbzeit – 14:16, 16:19, 19:22, 22:22, 24:23, 24:24 Ende
Strafzeiten: TSV Roßtal II 8 Minuten; TSV 1860 Weißenburg 10 Minuten
Siebenmeter: TSV Roßtal II 4/2; TSV 1860 Weißenburg 5/3
Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Fritz Rudat, Alexander Symader (beide Tor), Michael Butz 1, Sebastian Rudat 3, Markus Hellmich, Michael Brunnenmeier 1, Benedikt Sommerer 8, Florian Beierlein 1, Moritz Meyer 2, Daniel Wokon 2, Johannes Brechtelsbauer 5/2, Jakob Winkler 1/1 und Lukas Krach 1.