header

Herren18 11 24

Zunächst müssen wir uns wohl entschuldigen. In der Ankündigung auf das Spitzenspiel gegen den HBC Nürnberg 3 am Sonntagabend in der Landkreishalle Weißenburg sprachen wir davon, dass ein Handballkrimi bevorstünde, dass es spannend werden würde und ein harter Fight zu erwarten wäre. Mit einer grandiosen Leistung ließen die Sechziger jedoch von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, wer das Duell um den ersten Tabellenplatz an diesem Abend für sich entscheiden würde

. Dabei war das Potential bei den Gästen deutlich erkennbar und nicht ohne Grund war die Dritte des HBC Nürnberg bislang ohne Niederlage. Da bei den Jungs von Trainerin Sigrid Rudat an diesem Abend jedoch alles klappte, blieb der bisherige Klassenprimus chancenlos.
Mit großem Respekt starteten die Weißenburger in die Partie, zumal mehrere Spieler verletzungsbedingt ausgefallen waren. Dank der erneuten Unterstützung der A-Jugend konnte dennoch eine gut besetzte Bank präsentiert werden. Auch die Tribüne war gut besucht, was umso mehr überrascht, als dass mehr als 200 Personen der Handballsparte beim Vereinstag des Erlanger HC weilten. Man sah also wieder einmal: Handball in Weißenburg ist mittlerweile in!

Herren18 11 24 1

Den vorgenannten Respekt legten die Sechziger jedoch rasch ab, er wich einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein. Denn bereits nach einer Minute führte man nach Toren von Michael Butz und Sebastian Rudat mit 2:0. Das 3:0 folgte nur eine Minute später und auch der Anschluss zum 3:2 durch die Gäste – 5 Minuten brauchten diese für ihr erstes Tor – verunsicherte niemanden auf der Platte. Während sich die Abwehr und der sich dahinter befindliche Alex Symader in herausragender Form präsentierten, hakte es im Angriff nach dem starken Beginn kurzzeitig, drei gute Chancen wurden in Folge vergeben. Dank der starken Defensive brachte dies jedoch keine Konsequenzen mit sich. Eine sehr frühe Zeit Strafe gegen Daniel Wokon (11. Minute) stellte ebenfalls kein Problem dar. Weiter ging der TSV-Express nach vorne und fand im Angriff zur absoluten Konsequenz zurück. Mit zwei 4:0 Läufen kurz hintereinander wurde das Ergebnis von 8:5 auf 16:7 geschraubt. Bene Sommerer und Jakob Winkler spielten hervorragenden Defensivhandball, während vorne Youngster Moritz Meyer das beste Spiel seiner noch jungen Karriere im Erwachsenenhandball zeigte. Fünf Tore bis zur Pause – zwei weitere sollten noch folgen – waren ganz stark.
Daniel Wokon, seit Minute 22 mit der zweiten Zeitstrafe vorbelastet, musste nun des Öfteren Abwehr-Angriff wechseln und auch Jakob Winkler wurde hauptsächlich in der Abwehr eingesetzt. Sicherlich einer der Gründe, warum sich der beste Angriff der Liga an diesem Tag die Zähne ausbiss. Bis zur Halbzeitpause lief es weiter hervorragend und der Vorsprung wurde auf 22:11 ausgebaut. Der HBC bekam einfach keinen Zugang zum Spiel und war zur Pause sichtlich frustriert, dabei waren noch 30 Minuten zu spielen. Ob und wie der Gästecouch sein Team für den zweiten Durchgang motivieren konnte ist unbekannt, am Kräfteverhältnis auf dem Feld änderte sich jedenfalls nichts. Die zweite Hälfte ist dementsprechend auch schnell berichtet. Auf ein Tor des HBC folgten immer mindestens zwei Sechziger-Treffer, der Vorsprung konnte also weiter ausgebaut werden. Ein Torwartwechsel bei den Gästen war zwar sichtbar erfolgreich, doch es half nichts, der TSV spielte weiterhin aus einem Guss und markierte Tor um Tor. Der heute überragende Basti Rudat traf nach Belieben oder lieferte Vorlagen. Am Ende kam er auf 11 Tore und 8 Vorlagen, war also an knapp der Hälfte aller TSV-Tore beteiligt. Ein anderer Akteur war ebenfalls sehr auffällig, dabei hatte man ihn die letzten Spiele gar nicht gesehen. Kreisspieler Lukas Krach, als Stand-Bye Spieler erstmals seit dem vierten Spieltag wieder mit dabei, fing alles was in seine Nähe kam und erzielte am Ende 6 Tore. Dass hinten nichts anbrannte war neben der starken Deckung Torwart Alex Symader zu verdanken, der mit 24 Paraden annähernd 50% der Würfe auf sein Tor parieren konnte. Die spannendste Frage war somit nur noch, wer würde Tor Nummer 40 erzielen und so nicht nur einen Strich auf der Torschützen- sondern auch der Bierliste bekommen? Es war Michi Brunnenmeier, der im Wechsel mit Basti Rudat auf der Mitte agierte. Drei denkwürdige Ereignisse ergänzten dann den besonderen 40. Treffer am Ende: Daniel Wokon schaffte es, ohne rote Karte den Abpfiff zu erleben, Bene Sommerer trägt fortan nach einem Zusammenstoß mit dem HBC-Keeper das Adidas-Logo von dessen Schuh auf der Stirn und Jakob Winkler machte für späte Torerfolge keinen Finger krumm – dieser war nämlich kurzzeitig ausgerenkt und danach dick bandagiert. Zum Torewerfen reichte es aber allemal noch und er erzielte 3 Buden in den letzten drei Minuten. Mit 43:25 gelang den Weißenburgern ein sehr deutlicher Sieg, den so sicherlich niemand erwartet hätte. Es durfte also gefeiert werden! Doch muss man auch konstatieren, dass die Sechziger am Sonntagabend eine der besten Leistung der letzten Monate abriefen und hervorragenden Handball spielten. Der HBC war gleichzeitig völlig indisponiert und wird so sicherlich so schnell nicht mehr auftreten. Es heißt also, weiterhin Vorsichtig zu sein, Gas zu geben und alle Spiele hochkonzentriert anzugehen, um den Spitzenplatz der Bezirksliga zu verteidigen. Die nächste Aufgabe wartet am Samstagabend beim Tabellenschlusslicht TV Dietenhofen, der nach einem Blick auf das heutige Ergebnis möglicherweise bereits anfängt, das Tor zu vernageln.

Herren18 11 24 2

Spielverlauf: 3:0, 7:3, 12:6, 16:7, 19:9, 22:11 Halbzeit – 25:13, 30:15, 33:18, 36:20, 39:23, 43:25 Ende

Zeitstrafen: TSV 1860 Weißenburg 12 Minuten, HBC Nürnberg III 4 Minuten

Strafwürfe: TSV 1860 Weißenburg 3/1, HBC Nürnberg III 4/3

Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Alexander Symader (Tor), Michael Butz 2, Sebastian Rudat 11, Michael Brunnenmeier 3, Benedikt Sommerer 2, Florian Beierlein, Moritz Meyer 7, Lukas Krach 6, Tim Lukas 1, Daniel Wokon 7, Adrian Morgenroth und Jakob Winkler 4/1.