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Der Rückblick auf zahlreiche sportliche Erfolge, aber auch die Kritik an der neuen Mehrzweckhalle standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des TSV 1860 Weißenburg. Dessen Vorsitzender Thomas Strobl monierte, dass im Innern der neuen Halle keinerlei Mobilfunk möglich ist und auch der Weißenburger Stadtrat die Kosten scheute, dies zu ermöglichen. Im TSV-1860-Sportheim in der Rezataue kritisierte Thomas Strobl die Stadtratsentscheidung zum Mobilfunk in der Halle. Diesen zu ermöglichen, würde laut einem Angebot rund 80 000 Euro kosten. Aufgrund der Netzabschirmung eigne sich die Halle sicherlich gut als Prüfungsraum für die benachbarten Schulen, im Sportbetrieb weise die Halle jedoch einige Planungsfehler auf. So etwas passiere, wenn die späteren Nutzer von der Planung ausgeschlossen werden und „Schönheit vor Funktionalität geht“, sagte Strobl. Er begrüßte den Vorstoß der SPD-Fraktion, der „leider“ von den übrigen Stadtratsmitgliedern abgeschmettert worden sei (wir berichteten). Es müsse sich wohl erst jemand ernsthaft verletzen, bis die übrigen Stadtratsmitglieder die Notwendigkeit dieser Maßnahme erkennen, mutmaßte Strobl.
Ein echter „Hindernislauf“
Der Zutritt zur Halle sei zudem als Hindernislauf gestaltet. Die Halle könne nur mit einem Transponder geöffnet werden, schaffe es ein Sportler nicht rechtzeitig zur Trainingszeit an der Türe, müsse er draußen bleiben, da er auch niemanden in der Halle per Mobiltelefon erreichen könne. Und: „Im Notfall ist es nicht möglich, den Rettungsdienst direkt zu kontaktieren. Das vorhandene Notruftelefon kann nur mit einem Schlüssel bedient werden“, kritisierte er. Ein Übungsleiter müsse bei einem Notfall oder einer Verletzung die Halle verlassen, um Hilfe zu holen, sollte sich aber gleichzeitig um den Verletzten kümmern oder bei Kindern seine Aufsichtspflicht erfüllen. „Wer als Notarzt, bei Feuerwehr oder THW in Bereitschaft ist, kann in dieser Zeit in der Halle keinen Sport treiben – es ist ja auch niemand erreichbar“, zeigte Strobl die Probleme auf. Auch der digitale Zugang während eines Wettkampfs sei stark eingeschränkt. „Das vorhandene BayernWlan ist nicht leistungsfähig genug, um die in vielen Sportarten geforderten Leistungen zu erbringen. Livestreams sind undenkbar“, sagte der TSV-60-Vorsitzende und erhielt von den anwesenden Mitgliedern viel Beifall. In der Mitgliederversammlung ging Strobl auch auf besondere Ehrungen und die sportlichen Erfolge ein. Bei der Sportlerehrung der Stadt Weißenburg hatte Ludwig Meyer für rund ein halbes Jahrhundert ehrenamtliche Tätigkeit im Sport die Silberne Ehrennadel der Stadt Weißenburg erhalten. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel bezeichnete ihn als „Weißenburger Tischtennis-Legende“. Er ist aber nicht nur seit Jahrzehnten Abteilungsleiter der Sparte Tischtennis, sondern war auch im Vorstand des Hauptvereins und des BLSV-Sportkreises Weißenburg-Gunzenhausen tätig.
Sportlich herausragend waren etwa die Frauen der Volleyball-Mannschaft, die es als Ligazweite bis in die Aufstiegsrunde zur Bayernliga Nord geschafft hatten. Letztlich reichte es dort jedoch nur zum zweiten Platz, sodass der Aufstieg knapp verpasst wurde. Die Herren sicherten sich die Meisterschaft in der Bezirksliga und spielen damit in der kommenden Saison ebenfalls in der Landesliga. Die Basketballerinnen hatten den Aufstieg in die Bayernliga Nord geschafft, doch standen sie in der Saison auf verlorenem Posten und mussten den Gang zurück in die Bezirksoberliga antreten. Bei den Handballern konnte sich die erste Herrenmannschaft genauso wie die Damen im Vorjahr nur ein Jahr in der Bezirksoberliga halten. So spielen beide Mannschaften in der kommenden Saison wieder in der Bezirksliga. Die Ringer kämpfen seit Jahren entweder in der Bayernliga oder in der Landesliga.

In der letzten Saison war mal wieder Landesliga angesagt. Am Ende sprang der zweite Platz heraus, sodass eine weitere Runde in der Landesliga ansteht. Landesliga darf auch ein weiteres Jahr die erste Mannschaft der Fußballer spielen. Die Saison wurde mit einem neunten Platz abgeschlossen. Strobl bedauerte den Abgang des Erfolgstrainers der letzten Jahre, Markus Vierke, zum Saisonende. Dem Nachfolgergespann Mario Swierkot und Sebastian Schulik wünschte er viel Erfolg.
Bei den Sportakrobaten gab es wie in jedem Jahr zahlreiche Erfolge. Exemplarisch erwähnte Strobl das Mädchen-Duo Ayscha Popescu und Lena Grillmeier, welches in der Nachwuchsleistungsklasse Bayerischer Meister und Deutscher Vizemeister wurde. Auch von den jährlichen Großveranstaltungen konnte Strobl Positives vermelden. Beim Altstadtlauf lobte er die Organisationsleistung von Roland Mayer. Die Veranstaltung ging reibungslos über die Bühne. Auch war ein neuer Teilnehmerrekord zu verzeichnen. Unzählige Helfer kamen diesmal dank der Unterstützung von Andreas Hannosy aus der Badmintonabteilung. Der Rats-Runners-Lauf wird auch heuer wieder unter Federführung des TSV 1860 Weißenburg stattfinden. Das Organisationsteam besteht aus Sarah Schiebsdat und Adrian Morgenroth. Leider wird sich Strobl zufolge auch in diesem Jahr wohl kein FSJler finden, der Kindern in der Grundschule und im Kindergarten den Sport näherbringen oder in den Trainingsstunden der Abteilungen mithelfen kann.
Zum Thema Finanzen nahm der TSV-1860-Vorsitzende vorweg, dass die vor zwei Jahren beschlossene Beitragserhöhung nicht zu der befürchteten Austrittswelle geführt hat. Einen spürbaren Mitgliederschwund gab es nur im Jahr 2020 nach dem Ausbruch der Corona-Krise. Seit 2021 schwankt die Mitgliederzahl konstant zwischen 1400 und 1450. Insofern sind die Mehreinnahmen nach der Beitragserhöhung voll im Verein angekommen, freute sich Strobl. Neu beim TSV 1860 sind drei Sparten: Darts, „Ich bin ich“ (Kampfsport/Selbstverteidigung) und Yoga. Das vakante Amt des stellvertretenden Vorsitzenden Finanzen konnte erneut nicht besetzt werden. Bis 2025 müsse dringend ein Nachfolger gefunden werden. Abschließend dankte Strobl allen Spartenleitern, den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern und den Vorstands-Mitgliedern für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit.
Solide Finanzen
Der Finanzbericht des TSV 1860 Weißenburg zeigte eine sehr solide Basis. Der Verein verfügt Strobl zufolge über ausreichende finanzielle Mittel, um die anfallenden Kosten zu bestreiten. Die Darlehensverbindlichkeiten konnten weiter reduziert werden. Es bestehen noch zwei Darlehen aus dem Bau des dritten Sportplatzes und dem Sportheimbau. Bei den Einnahmen und Ausgaben wurde insgesamt eine schwarze Null erreicht. 2023 wurde in eine neue Flutlichtanlage investiert, um die stark angestiegenen Stromkosten zu senken. Von den Einnahmen des Vereins flossen etwa zwei Drittel in den Sportbetrieb, ein Viertel wurde zum Erhalt des vereinseigenen Sportgeländes benötigt. An größeren Ausgaben sei in diesem Jahr nur die Anschaffung eines Mähroboters geplant. Insgesamt präsentierte Strobl einen ausgeglichenen Haushalt mit einem kleinen Überschuss. Die Revisoren Klaus Neumann und Holger Weisel bestätigten eine einwandfreie Kassenführung, sodass der Gesamtvorstand entlastet wurde.