Ein Blitzstart hat dem TSV 1860 Weißenburg in der Fußball-Landesliga Nordost einen knappen Auswärtssieg beim FC Herzogenaurach beschert. Bereits in der zweiten Minute vollendete Daniel Hofrichter zum 0:1, das zugleich den Endstand bedeutete. Für den 22-jährigen Weißenburger Mittelfeldspieler war es nach längeren Verletzungsproblemen der erste Startelf-Einsatz in der neuen Saison. Dabei stand Hofrichter gleich zu Beginn goldrichtig am hinteren Pfosten und drückte den Ball nach einer Ecke von Noah Schneider mit der Brust über die Linie. Heimspiel am Samstag: Zu diesem Zeitpunkt war natürlich noch nicht klar, dass es der einzige Treffer des Spiels bleiben sollte. Mit dem Auswärtserfolg hat der TSV 1860 nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge den ersehnten „Dreier“ eingefahren und steht nach dem fünften Spieltag mit neun Punkten auf dem sechsten Tabellenrang. Diese Position im vorderen Drittel wollen die Weißenburger an diesem Samstag, 12. August, im Heimspiel gegen den VfR Katschenreuth untermauern (16 Uhr, Dotlux-Fußballpark). Doch zurück zum Spiel in Herzogenaurach: Auf dem Rudolf-Dassler-Sportfeld entwickelte sich nach dem frühen Tor ein sehr umkämpftes und zugleich zerfahrenes Spiel vor 115 Zuschauern. Die Gäste, die auf einige Akteure verzichten mussten, standen dabei in der Defensive sehr gut und ließen wenig zu. „Ich finde, wir haben das gegen einen richtig guten Gegner in Summe super wegverteidigt“, lobte TSV-1860-Trainer Markus Vierke die Abwehr. Ihm und seiner Mannschaft spielte die schnelle Führung in die Karten. „Das Spiel hätte natürlich auch in eine andere Richtung laufen können, aber so konnten wir uns abwartend verhalten, und am Ende war es aus meiner Sicht absolut in Ordnung, dass wir gewonnen haben“, sagte Vierke. Den gastgebenden „Pumas“ fiel jedenfalls zu wenig ein und sie konnten den TSV 1860 nur selten in Verlegenheit bringen. Letztlich verpassten die Weißenburger bei Kontermöglichkeiten das zweite Tor und damit die Vorentscheidung. Im ersten Abschnitt neutralisierten sich beide Teams nach dem frühen Paukenschlag weitgehend. Robin Renner hatte in der zwölften Minute die Chance zum 0:2, scheiterte aber an FC-Keeper Christoph Bauer, der im Nachfassen parierte. Auf der Gegenseite zielte Kevin Brütting aus acht Metern drüber (30.).

Drei Minuten später forderten die Platzherren nach einem Zweikampf im Strafraum Elfmeter, doch Schiedsrichter Christopher Zier winkte ab. Alles in allem war Herzogenaurach nicht zwingend genug und auch zu ideenlos. Das sollte sich in der zweiten Halbzeit kaum ändern. Mit einem großen Unterschied: Die Weißenburger hatten nun klar die besseren Torgelegenheiten, versäumten es aber ihre Konter konsequent auszuspielen. Während Kevin Rockwell die einzige echte FC-Chance hatte, der Ball dabei aber von TSV-Innenverteidiger Christian Leibhard zur Ecke abgefälscht wurde (69.), waren die Gäste nach vorne immer wieder gefährlich. So zielte Philipp Schwarz nach guter Balleroberung aus 18 Metern rechts vorbei – ein Pass auf den mitgelaufenen Kevin Mutove wäre wohl die bessere Option gewesen (57.). Später dann parierte Bauer einen 25-Meter-Freistoß von Philipp Meier mit den Fäusten (82.) und Philipp Nierlich rettete in höchster Not gegen Weißenburgs Youngster Tim Koszorus zur Ecke (83.). Koszorus wäre zu diesem Zeitpunkt beinahe nicht mehr im Spiel gewesen, denn Schiedsrichter Zier hatte ihm fünf Minuten zuvor versehentlich Gelb-Rot gezeigt. Als der Referee die Verwechslung bemerkte, nahm er Gelb-Rot für Koszorus zurück und zeigte dessen Gegenspieler Nierlich den gelben Karton. In der Nachspielzeit hatte dann nochmals Philipp Schwarz die Möglichkeit zum zweiten Weißenburger Treffer, sein Schuss ging aber knapp am linken Ecke vorbei. Wenig später war Schluss und ein knapper aber, verdienter TSV-1860-Sieg war perfekt. „Bei einem solchen Topgegner zu gewinnen, ist für uns auf jeden Fall etwas Besonderes“, stellte Trainer Markus Vierke fest. um/ds

FC Herzogenaurach: Bauer, Hafenbrädl (73. Galasek), Thomann (73. Eichenseer), Rockwell, Christmann (56. Schumacher), Denk, Amling, Henke (63. Nierlich), Atchane, Edel, Brütting.

TSV 1860 Weißenburg: Herter, Philipp Meier, Leibhard, Johannes Meyer, Schnitzlein, Schwarz, Schneider, Renner (84. Jäger), Hofrichter, Ochsenkiel (51. Koszorus), Mutove (75. Amidou).

Schiedsrichter:Christopher Zier (SpVgg Oberkotzau);Zuschauer:115;Tor:0:1 Daniel Hofrichter (2. Minute).