Das Nachholspiel des zehnten Spieltags führte Sigrid Rudat und ihre Mannschaft am Dienstagabend nach Schwabach. Üblicherweise finden ja Nachholspiele unter der Woche wenig Zuspruch, so dass man diese mit ausgedünntem Kader bestreitet. Nicht so an diesem Abend, 14 Mann – und damit die maximal erlaubte Zahl an Spielern – fanden sich im Trikot des TSV 1860 Weißenburg in der Goldschlägerstadt ein. Außer den verletzten und kranken Handballern waren alle anwesend. Erfreulich und praktisch für Trainerin Rudat, die somit oft wechseln und ihren Spielern immer wieder Auszeiten geben konnte.
Diese waren auch nötig, traf man doch auf den Tabellenzweiten vom SC Schwabach, der bislang eine sehr überzeugende Runde spielt und mit großen, schnellen und spielstarken Jungs sehr attraktiven Handball bietet.
Unbeeindruckt von der Körperlichkeit, die sich da in der gegnerischen Hälfte tummelte, begannen die Sechziger sehr mutig und hielten von Anfang an dagegen. Zwar erzielte Jakob Winkler den ersten Weißenburger Treffer erst nach fast fünf Minuten, doch auch die Gastgeber hatten bis dahin erst einmal getroffen und benötigten dafür vier Angriffe. Dies lag an einer guten und kompakten Abwehr des TSV und einem überragenden Alexander Symader im TSV-Kasten, der reihenweise Paraden ablieferte und schon zu Beginn perfekt ins Match fand. Auch wenn Schwabach überlegen agierte, so wirklich umsetzen konnten sie ihren Vorteil zunächst nicht. Immer wieder gewann die Weißenburger Defensive ihre Duelle oder aber Alex Symader brachte eine Hand an den Ball, so dass die Anfangsphase offenblieb – 4:4 stand es nach 8 Minuten. Die Weißenburger zeigten sich im Vergleich zum Sonntagsspiel gegen Kernfranken enorm verbessert. Es wurde richtiger Handball gespielt und auch gekämpft. Allerdings schlichen sich immer wieder Ungenauigkeiten oder technische Fehler ins Weißenburger Spiel ein, die Schwabach meistens in einfache Tore umwandelte. Dank Alex Symader blieb man jedoch an den Goldschlägerjungs des SC dran, 11:9 und 14:11 lauteten die weiteren Zwischenstände. Auffällig war auch die gute Chancenverwertung des TSV 1860. Konsequent abgeschlossen und manchmal auch mit etwas Glück fanden viele Wurfversuche ihr Ziel, so dass man beim Halbzeitstand von 16:13 bis auf die unnötigen Ballverluste mit der eigenen Leistung zufrieden sein konnte. Nicht dass man hier ernsthaft etwas mitnehmen konnte, dafür war der Gegner dann doch zu überlegen, aber dranbleiben und diesen ärgern, das wollte man schon.
Im zweiten Durchgang wechselte Tobias Meierhuber zwischen die Pfosten und hatte sich vorgenommen, es dem starken Alex Symader gleichzutun. Tatsächlich gelang dies und der zweite Weißenburger Torhüter an diesem Abend zeigte gute Aktionen griff sich einige Schwabacher Bälle. Auch wenn die Defensive rund um Lukas Krach und Florian Beierlein weiterhin gut dagegenhielt fiel die Leistung vor allem im Angriff nun zunehmend ab. Johannes Brechtelsbauer vom Siebenmeterstrich und aus dem Rückraum konnte den Heimkeeper mehrmals überwinden, es fehlte aber immer wieder an Genauigkeit und vielleicht auch etwas Ruhe im Aufbau, um über die gesamte Spielzeit mithalten zu können. Mehrere Ballverluste innerhalb kurzer Zeit bedeuteten die schwächste Phase im Weißenburger Spiel, die Schwabach gnadenlos nutzte und einen Zwischenspurt von 21:18 zum 31:23 hinlegte. Weißenburg machte sich damit ein eigentlich gutes Spiel gegen eine starke Mannschaft kaputt und verlor am Ende deutlich mit 36:27. Dass es nicht zehn Tore Unterschied waren lag am verwandelten Siebenmeter von Tim Lukas mit abgelaufener Uhr, wobei das dann auch zu hoch gewesen wäre. Über eine weite Strecke zeigte man eine gute Leistung mit überragendem Torhüterspiel, die zumindest dieses Duell für sich verbuchen konnten. Erfreulich auch, dass die A-Jugendlichen weiter eingebaut werden konnten und beide ein Tor erzielen konnten. Michi Brunnenmeier feierte somit sein Premierentor für die Herren, nachdem zuvor der Kasten für ihn vernagelt schien. Apropos Kasten…


Zu konstatieren bleibt, dass man sich häufiger eine solche Leistung inklusive Torhüter wünschte, was sich sicherlich positiv auf die Punkte auswirken würde. Das Topteam aus Schwabach darf hier nicht der Gradmesser sein.
Nach zwei freien Wochenenden geht es am 24. Februar zur HG Zirndorf. Vielleicht lässt sich ja die gezeigte Leistung konservieren, eine Eigenschaft, die man gemeinhin dem Alkohol zuschreibt. In diesem Sinne HELAU und eine gute Faschingszeit!

Spielverlauf: 1:0, 2:2, 6:4, 9:6, 13:10, 16:13 Halbzeit – 17:15, 20:17, 27:20, 30:23, 33:24, 36:27 Ende

Siebenmeter: SC Schwabach 3/3; TSV 1860 Weißenburg 6/5

Zeitstrafen: SC Schwabach 4 Minuten; TSV 1860 Weißenburg 6 Minuten

Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Meierhuber, Alexander Symader, Jakob Weber (alle Tor), Sebastian Rudat 2, Markus Hellmich, Michael Brunnenmeier 1, Benedikt Sommerer 2, Florian Beierlein, Tim Lukas 1/1, Moritz Mayer 1, Lukas Krach 2, Johannes Brechtelsbauer 8/3, Jakob Winkler 7/1 und Hannes Kürpik 3.