Der designierte Tabellenletzte vom TSV 1860 gegen den ebenso schon als Vizemeister gesicherten SC Schwabach, so lautete die (vorerst!) letzte Partie in Mittelfrankens höchster Spielklasse, der Bezirksoberliga. Spannung war also nicht mehr zu erwarten, dafür musste im Anschluss an die in Ellingen stattfindende Begegnung dann doch noch der Tatort angeschaltet werden. Mit einer großen Überraschung rechnete auch niemand so wirklich, und dass Schwabach keine Abschiedsgeschenke verteilen würde war auch klar. Nach einem raschen 0:2 Rückstand fingen sich die Jungs von Übungsleiterin Sigrid Rudat schnell wieder und zeigten phasenweise wirklich guten und womöglich sogar BOL-tauglichen Handball. Eine wache Abwehr mit einem in der Anfangsphase sehr gutem Alex Symader im Kasten sorgte dafür, dass Schwabach nicht wirklich wegziehen konnte, auch wenn sie jederzeit in Führung lagen. Dies jedoch nur mit ein oder zwei Toren, denn auch im Sechziger-Angriff funktionierte einiges. Man schloss nicht ganz so oft wie sonst überhastet ab und fand auch immer wieder Lücken in der Schwabacher Abwehr. Waren diese nicht vorhanden, so nagelte Hannes Kürpik den Ball einfach über Abwehr und Torhüter unter die Latte, ein Rezept, das an diesem Abend des Öfteren funktionierte. Besonders gut gefiel auch der A-Jugendspieler Moritz Meyer, der aufmerksam verteidigte, Vorlagen gab und auch selbst Punkten konnte. Nach 21 Minuten stand es lediglich 11:12 und die vizemeisterlichen Gäste wurden etwas nervös. Um nichts anbrennen zu lassen, schalteten diese in der Folge einen Gang hinauf, spielten konzentrierter durch und brachten mehrmals den siebten Feldspieler, um mit einstudierten Abläufen Überzahlsituationen zu schaffen und freie Würfe zu generieren. Auch wenn eigentlich jedes Mal das Gleiche gespielt wurde, verhindern ließen sich diese Stafetten nicht und so zogen die Gäste über 11:14 auf 13:19, weniger als eine Minute vor dem Pausenpfiff, davon. Dass das Halbzeitergebnis mit 15:19 dennoch etwas freundlicher ausfiel lag an einem Tor von Hannes Kürpik und einem Ballgewinn in der Abwehr, in dessen Folge ein letzter Wurf auf Schwabachs leere Tor abgegeben wurde. Der wurde von einem Feldspieler im Sechsmeterkreis abgewehrt, was einen Siebenmeter bedeutete. Capitano Sommerer verwandelte diesen sicher und mit minus vier Toren ging es in die Kabine.
Mit dem Vorsatz, weiterhin Spaß zu haben, sich nicht zu verletzten und sich anständig aus der Liga zu verabschieden startete man in den zweiten Durchgang. In diesem zeigte Schwabach nun, warum sie nur ganz knapp am Aufstieg in die Landesliga gescheitert waren. Konzentriert und gnadenlos spielten sie die Partie zu Ende. Oftmals mit siebtem Feldspieler agierend waren die Angriffe der Goldschläger kaum zu stoppen. Ein paar abgefangene Bälle ließen die Sechziger zu Torerfolgen im Gegenzug kommen, im Spiel Eins-gegen-Eins hatte man sowohl offensiv als auch defensiv wenig Aussicht auf Erfolg. Da sich Lukas Krach bereits zu Beginn des Spiels verletzt hatte und auch Bene Sommerer nicht mehr komplett einsetzbar war bot sich so manch ungewohnte Konstellation im Weißenburger Spiel, was ebenfalls für die nachlassende Gegenwehr des TSVs gesorgt haben mag. Erfreulich auf Seiten der Sechziger war allerdimgs, dass diesmal nur wenige vermeidbare Fehler gemacht wurden. Die Wurfauswahl war fast immer gut und richtig, die technischen Fehler waren ebenfalls gering.
Das Spiel, das vor Beginn schon keine Auswirkungen für beide hatte, lief nun dem Ende entgegen. Auch wenn zum Saisonabschluss wiedermal kein Erfolg erzielt werden konnte, so verabschiedete man sich trotz der recht hohen Niederlage von 27:39 anständig aus der Liga und von den treuen Zuschauern, die genauso viel Spaß an der BOL-Saison hatten, wie die Spieler. In der Bezirksliga wird es in der nächsten Runde hoffentlich wieder mehr Siege zu feiern geben. Zu was es dann reichen könnte wird sich zeigen.

Spielverlauf: 0:2, 2:3, 5:6, 8:9, 11:13, 15:19 Halbzeit – 16:22, 19:24, 19:31, 23:32, 24:35, 27:39 Ende

Strafzeiten: TSV 1860 Weißenburg 2 Minuten – SC Schwabach 2 Minuten

Strafwürfe: TSV 1860 Weißenburg 8/7 – SC Schwabach 4/4

Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Simon Sulk, Alexander Symader (beide Tor), Michael Butz, Sebastian Rudat 7/5, Johannes Baur, Markus Hellmich, Michael Brunnenmeier 1/1, Benedikt Sommerer 4/1, Moritz Meyer 2, Tim Lukas 1, Andreas Moj 1, Johannes Brechtelsbauer 5, Lukas Krach 1 und Hannes Kürpik 5.