
„Heute ist ein ganz besonderes Ereignis“, sagte dann auch OB Jürgen Schröppel. Schließlich komme es nicht jeden Tag vor, dass man eine Vize-Olympiasiegerin begrüßen könne. Die Silbermedaille komme im Jubiläumsjahr des TSV geradezu wie bestellt. Die olympische Medaille beweise: „Sportliche Höchstleistungen sind auch außerhalb der Ballungsräume möglich.“ Wenn begnadete Talente auf erfolgreiche Trainer treffen, dann bringe der TSV „großartige Sportler“ wie Antonia Katheder hervor. Vereinsvorsitzender Claus Wagner dankte der Stadt für die Ausrichtung des Empfangs und unterstrich den Stellenwert der Silbermedaille: „Wir hatten schon viele erfolgreiche Sportler in unseren Reihen, aber noch nie eine olympische Medaille.“ „Gratulation für diesen großartigen Erfolg. “
"Geschichte geschrieben"
Eigentlich sei man im Verein schon über die bloße Teilnahme an den Olympischen Jugendspielen höchsterfreut gewesen. Weil Antonia jetzt auch noch als einzige deutsche Taekwondoka ihr Land vertreten habe, habe sie jetzt schon „olympische Geschichte geschrieben“. Dies sei vor allem aus historischer Perspektive bemerkenswert: Schließlich sei Frauen bei den olympischen Spielen der Antike die Teilnahme gänzlich verwehrt worden. „Dass so ein stolzes Ergebnis dabei herauskam, hat uns sehr gefreut“, sagte Wagner, der der Taekwondoka im Namen des Vereins einen Gutschein überreichte, mit dem sich Antonia selbst einen Wunsch erfüllen solle. Wagners Dank galt auch ihren Eltern und ihrem Trainer für die Unterstützung sowie der Raiba, die die Sparte Taekwondo sponsert.
London schon im Blick
„Singapur ist Geschichte, der Blick richtet sich jetzt auf London 2012“, schloss Wagner seine Rede. Denn dort finden dann die Olympischen Spiele statt, für die sich Antonia Katheder schon jetzt große Ziele gesteckt hat. „Ich will einmal die Goldmedaille gewinnen“, hat die Störzelbacherin schließlich schon ganz am Anfang ihrer Karriere gesagt – und da war sie gerade einmal achteinhalb Jahre alt. An diesem Wunsch hält sie auch heute noch fest und glaubt nach ihrem Erfolg in Singapur: „In London könnte Gold drin sein.“ Dass sie es in Singapur noch nicht ganz oben aufs Treppchen geschafft hat, nimmt Antonia locker: „Ich habe mir am Anfang gar keine festen Ziele gesteckt, weil ich ja nachgerückt bin.“ Im Finalkampf musste sie sich dann der älteren und erfahreneren Koreanerin geschlagen geben, was für Antonia in Ordnung geht: „Die Koreanerinnen sind einfach am stärksten.“
Damit sie ihr Ziel 2012 auch erreichen kann, will sie weiterhin hart mit ihrem Trainer Stepjan Batinic trainieren. Schließlich ist der maßgeblich am Erfolg beteiligt: „Der freute sich am meisten und steht immer voll hinter mir.“