Der TSV 1860 Weißenburg steht in der Fußball-Landesliga Südwest ganz dicht vor dem Klassenerhalt. Durch einen knappen, aber vollauf verdienten 1:0-Sieg gegen den TSV Gersthofen knackte das Team von Trainer Markus Vierke zunächst am Freitagabend die 40-Punkte-Marke. Dann profitierten die einzigen Mittelfranken in der Südwest-Gruppe am Samstag ein Stück weit von den Ergebnissen der Konkurrenten. Einzig der SV Mering (1:1 in Sonthofen), der aktuell auf dem ersten Platz der Abstiegsrelegation steht, kann theoretisch noch mit Weißenburg gleichziehen, müsste aber seine zwei Spiele gewinnen, während der TSV 1860 seine drei noch offenen Partien alle verlieren müsste. Der direkte Vergleich endete zweimal Unentschieden, sodass im Falle von Punktgleichheit das Torverhältnis entscheiden würde, und da steht Weißenburg (plus vier) derzeit klar besser da als Mering (minus sechs). Es müsste also schon mit dem Teufel zugehen, wenn dem TSV 1860 dieses Polster nicht ausreichen sollte. Sehr gelöst wirkten Trainer Vierke, dessen „Co“ Michael Seitz sowie die Spieler nach dem Schlusspfiff – das war selbst in der Dämmerung an der Rezataue gut zu erkennen. Weißenburgs Coach zeigte „Riesen-Respekt“ vor der Leistung seiner Truppe: zum einen, weil sie kurzfristig mehrere Ausfälle verkraften musste (unter anderem Kapitän Jonas Ochsenkiel); zum anderen, weil Gersthofen trotz des 16. Tabellenplatzes ein technisch und taktisch starker Gegner war, wie Vierke unterstrich. Doch die Weißenburger hielten entsprechend dagegen: „In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt“, fand Trainer Vierke. Gleich in den Anfangsminuten hatte Ferat Nitaj die Führung zweimal auf dem Fuß. Einmal lenkte Torwart Jürgen Engelleiter den Schuss des sehr agilen TSV-1860-Mittelfeldspielers an die Latte; beim zweiten Versuch spielte Nitaj zu Max Pfann, statt selber zu schießen, und die Chance verpuffte. Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte waren die Weißenburger die spielbestimmende Mannschaft, vorne waren die Aktionen aber nicht mehr so zwingend. So scheiterten U19-Spieler Kevin Mutove und Philipp Schwarz jeweils am Torwart. In der 44. Minute durften die Platzherren dann jubeln, als Rechtsverteidiger Marco Jäger scharf nach innen flankte und Ferat Nitaj am kurzen Pfosten den Ball zum umjubelten 1:0 in die Maschen setzte. Gersthofen hatte mit dem Halbzeitpfiff seine beste Möglichkeit durch einen Freistoß von Tobias Hildmann, den Torwart Jonas Herter mit den Fäusten klärte. Zu Beginn der zweiten Hälfte gab es Chancen auf beiden Seiten. Pech hatte der TSV 1860, denn nach Ecken von Philipp Schwarz und Noah Schneider köpften die beiden aufgerückten Innenverteidiger Johannes Meyer und Christian Leibhard jeweils an den Pfosten. Auf der Gegenseite schob der eingewechselte Nico Baumeister vorbei und die Gäste konnten das Durcheinander nach einem Freistoß von Tobias Hildmann nicht nutzen. Zudem parierte Herter mit einem starken Reflex gegen Baumeister. Große Aufregung dann in der 65. Minute: Der kurz zuvor eingewechselte Gersthofener Rudolf Kine sah nach einem groben Foul im Mittelfeld an Weißenburgs Zijad Eco die Rote Karte. Die Unterzahl der Gäste brachte dann kurioserweise den TSV 1860 mehr aus dem Tritt. Gersthofen drängte vehement auf den Ausgleich, doch die Weißenburger Defensive hielt stand und hatte einen überragenden Torwart hinter sich: Jonas Herter fischte einen Kopfball von Florian Gai aus dem Torwinkel und faustete auch einen gefährlichen Freistoß von Stefan Heger aus dem rechten Eck. Die Gäste warfen in der Schlussphase alles nach vorne, was natürlich Räume für Konter eröffnete. Hier stellten sich die Weißenburger allerdings nicht allzu clever an und ließen die Chancen auf die Entscheidung mehrfach ungenutzt. Der eingewechselte Elvis Ljiko kam zudem im Strafraum zu Fall, der Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. Alles in allem hätte die spannende Partie mit vielen Tor-szenen auch 5:2 oder 6:3 ausgehen können. Nach insgesamt 98 gespielten Minuten stand aber „nur“ ein 1:0 auf der Anzeigetafel. „Ich bin sowas von erleichtert“, sagte Trainer Markus Vierke nach Spielende und sprach damit allen Weißenburgern aus der Seele. Der TSV 1860 darf sich nun auf das Gastspiel des Titelanwärters FC Ehekirchen am kommenden Samstag um 16 Uhr freuen.



TSV 1860 Weißenburg: Herter, Jäger, Schwarz, Leibhard, Johannes Meyer, Eco, Schneider, Renner (73. Koszorus), Nitaj (87. Nitaj), Mutove (78. Schnitzlein), Pfann (83. Wnendt).

TSV Gersthofen: Engelleiter, Michael Hildmann, Meilinger (82. Turan), Rosner (77. Lux), Yavus (70. Halilovic), Miller (60. Kine), Tobias Hildmann, Tjarks, Heger, Bakar (46. Baumeister), Gai.

Schiedsrichter: Benjamin Wagner (TSV Kirchehrenbach); Zuschauer: 150; Tor: Ferat Nitaj (44. Minute).