Die Überraschung ist ausgeblieben, vielmehr hat der TSV 1860 Weißenburg in der Fußball-Landesliga Nordost gegen den Tabellenführer FSV Stadeln eine 0:2-Heimniederlage hinnehmen müssen. Die Gastgeber wehrten sich im Dauerregen und vor der Minuskulisse dieser Saison (nur rund 100 Zuschauer) im Rahmen ihrer Möglichkeiten, mussten am Ende aber die Überlegenheit und Stärke des Gegners anerkennen. Weißenburgs Trainer Markus Vierke sprach sogar von einem „Klassenunterschied“. Beim FSV sind viele Akteure mit höherklassiger Erfahrung im Team, im Sommer wurde im Fürther Ortsteil kräftig aufgerüstet. „Das ist eine ganz andere Qualität“, stellte Vierke fest. Und das war auch auf dem Platz zu sehen: Stadeln dominierte über 90 Minuten hinweg klar, ließ Ball und Gegner gekonnt laufen. In der ersten Hälfte setzte Tim Ruhrseitz einen Schuss aus zwölf Metern drüber (12. Minute) und einen weiteren gefährlichen Abschluss von Fatih Boynuegrioglu parierte Jonas Herter im Tor des TSV 1860 (18.). In der 27. Minute war er dann aber machtlos, als Lukas Pulkrabek eine Hereingabe von Boynuegrioglu aus kurzer Distanz zum 0:1 vollendete. Der Torschütze hätte danach noch erhöhen können.


Waren die Weißenburger vor der Pause ohne jeglichen Torschuss, so kamen sie etwas mutiger aus der Kabine. Nach Flanke von Max Pfann nahm Jonas Ochsenkiel den Ball direkt, verfehlte aber das Ziel (47.). Sechs Minuten später flankte Daniel Hofrichter auf Tim Koszorus, der über den Kasten köpfte. Die zwei Möglichkeiten sollten nur ein Strohfeuer sein, das die Gäste in der 62. Minute mit dem 0:2 rasch erstickten: Tim Ruhrseitz – im Sommer vom Bayernligisten SC Feucht gekommen – versetzte drei Gegenspieler und schloss zur Vorentscheidung ab. Eine höhere Niederlage verhinderte anschließend Jonas Herter, als er einen Freistoß von Marco Weber ebenso stark parierte wie einen Fernschuss von Jonas Köstler. Bei den Weißenburgern vermisste man ein wenig das Aufbäumen gegen die Niederlage und es fehlte aufgrund der Stadelner Dominanz wohl auch der Glaube an eine Wende. Am kommenden Samstag dürfte es zum Abschluss der Vorrunde ebenfalls wieder schwer werden für den TSV 1860, denn er muss zum Tabellendritten FC Eintracht Münchberg, der allerdings am jüngsten Spieltag mit 0:5 beim aufstrebenden SC Großschwarzenlohe unter die Räder gekommen ist. um/ds

TSV 1860 Weißenburg: Herter, Jäger, Leibhard, Johannes Meyer, Philipp Meier, Hofrichter, Ljiko (67. Eco), Renner (85. Schmied), Koszorus (67. Schnitzlein), Pfann, Ochsenkiel (72. Schneider).
FSV Stadeln: Wagner, Schnierstein, Köstler, Boynuegrioglu (79. Siegert), Pulkrabek (73. Papp), Köhler, Thomas Müller (86. Xygas), Weber (86. Leon Müller), Zieglmeier, Ruhrseitz (86. Perst), Hering.
Schiedsrichter: Markus Haase (ASV Burglengenfeld); Zuschauer: 100; Tore: 0:1 Pulkrabek (27.), 0:2 Ruhrseitz (67.).