3xRegJohannes Fiedler, Luca Denk und Teoman Akmestanli: alle drei haben in jüngeren Jahren schon beim TSV 1860 Weißenburg Fußball gespielt und dort zum Teil auch angefangen. Früh hat sich das besondere Talent der drei Jungs gezeigt. Über verschiedene Wege und Vereine (FC Ingolstadt, 1. FC Nürnberg, Bursaspor, 1. FC Magdeburg) ist das Trio nun in der Regionalliga Bayern gelandet und stand am vergangenen Freitagabend gemeinsam im Grünwalder Stadion in München auf dem Platz. Allerdings nicht für die gleiche Mannschaft: Luca Denk (18) spielt beim FC Bayern München eigentlich noch in der U19, kommt aber bereits bei den Amateuren zum Einsatz. So auch gegen den VfB Eichstätt, bei dem seit der neuen Saison die gebürtigen Weißenburger Johannes Fiedler und Teoman Akmestanli (beide 19) spielen. Vor 950 Zuschauern in dem legendären Stadion dabei zu sein, war für alle drei ein tolles Erlebnis. Über ein tolles Ergebnis konnte sich allerdings nur Luca Denk freuen, der mit den Bayern 6:3 gewann.

Akmestanli in der Startelf

Von dem Weißenburger Trio stand Akmestanli in der Startelf, spielte beim VfB erneut durch und erzielte sogar ein Tor. Fiedler (26. Minute) und Denk (69.) wurden von ihren Trainern Markus Mattes (VfB) und Martin Demichelis (FCB) im Laufe der Partie eingewechselt. Für alle Beteiligten und Zuschauer war es ein furioses, ja spektakuläres Spiel mit neun Treffern (sechs davon in Hälfte eins), sehenswertem Fußball und guter Stimmung, der auch ein kurzer Strom- und Flutlichtausfall in der Schlussphase nichts anhaben konnten – im Gegenteil: die Besucher verwandelten die altehrwürdige Arena mit Handys und Feuerzeugen in ein Lichtermeer.
Für die Bayern-Amateure war es der vierte Sieg im vierten Match der noch jungen Saison, verbunden mit der Tabellenführung. Für Eichstätt bedeutete das Resultat nach einem sehr guten Start mit sieben Punkten aus drei Spielen die erste Niederlage. Unter den Augen des neuen Cheftrainers Julian Nagelsmann sorgte München II schon im ersten Abschnitt für klare Verhältnisse und führte zur Pause mit 5:1.

VfB gab nicht auf, verlor aber 3:6

Gabriel Vidovic (8.), Nemanja Motika (12.) und Emilian Metu (25.) waren für einen schnellen 3:0-Vorsprung der Gastgeber zuständig. Nach Eichstätts Anschlusstreffer durch Dominik N‘gatie (35.) bauten Justin Janitzek (43.) und erneut Motika (45.) den Vorsprung noch vor der Pause auf 5:1 aus. Trotz des klaren Rückstandes gaben die Eichstätter in der zweiten Halbzeit nicht auf. Teoman Akmestanli (60.) und Philipp Federl (78.) brachten den VfB auf 5:3 heran, ehe Oliver Batista Meier mit dem 6:3 (83.) das halbe Dutzend für die Bayern voll und damit alles klar machte. Fazit von Ex-Profi und Trainer Martin Demichelis: „Ich möchte meiner ganzen Mannschaft gratulieren. Das war eine tolle Leistung. Besonders die ersten 30 Minuten hat es wirklich Spaß gemacht, zuzusehen.“ Über die beiden Gegentore nach der Pause ärgerte sich der Argentinier zwar, dennoch überwog das Positive: „Aber am Ende sind wir zufrieden.“ VfB-Trainer Markus Mattes, der erneut verletzungsbedingt auf den aus Dittenheim gekommenen Thomas Selz verzichten musste, sah das natürlich anders: „Im Prinzip muss ich das Spielergebnis auf meine Kappe nehmen. Ich habe in einigen Bereichen manche Sachen zu mutig machen wollen und der Plan ist so nicht aufgegangen“, stellte er selbstkritisch fest. Der FC Bayern habe eine große Qualität im Abschluss, so dass fast jeder Schuss ein Treffer gewesen sei. „Ich habe versucht, mit den Wechseln nachzusteuern, aber bis das dann umgesetzt wurde, stand es schon 1:5. In der Gesamtbetrachtung hätte das Spiel auch anders ausgehen können. Die Jungs haben versucht, das Spiel ordentlich zu Ende zu spielen. Das rechne ich meiner Mannschaft hoch an.“