Die erste Saisonhälfte in der ersten Bezirksoberligasaison der Vereinsgeschichte war gespielt und trotz eines guten Beginns steht die Herrenmannschaft des TSV 1860 Weißenburg mit 4:14 am Tabellenende. Dabei fing alles gut an, beim ersten Spiel holte man ein Unentschieden beim ESV Flügelrad und somit den ersten BOL-Punkt überhaupt. Zum Auftakt der Rückrunde war nun eben jener ESC Flügelrad zu Gast beim TSV Weißenburg, so dass man sich durchaus Chancen ausrechnete, die lange Durststrecke beenden zu können. Da die Landkreishalle im Dezember zumeist den Fußballern gehört, fand das Heimspiel in Ellingen statt. Ob es am Spielort oder am Weihnachtsmarkt lag ist unbekannt, jedoch fanden diesmal nur knapp 100 Zuschauer den Weg zum Heimspiel. Wobei das ja auch keine schlechte Besucherzahl ist, nur ist man als Weißenburger Handballer mittlerweile ja sehr verwöhnt, was die Zuschauerzahlen betrifft.
Der Weißenburger Werfer stand das zweite Duell des Wochenendes bevor. Hatte man am Freitag noch eine griechische Auswahl– Gyros, Calamari und Ouzo wurden an der Weihnachtsfeier in einem harten Kampf bezwungen – ging es am Sonntag gegen den ESV aus Nürnbergs Westen. Diese hatten bislang 7 Punkte gesammelt und standen nur wenige Plätze vor den Sechzigern, die mit einem Sieg heranrutschen hätten können. Lucas Schmidt und Kapitän Dani Wokon fehlen ja bekanntlich längerfristig, für den Spielführer übernahm Benedikt Sommerer das Kapitänsamt und zeigte, grade erst als Spieler des Jahres geehrt und deshalb traditionell blondiert, sich des Amtes würdig.
Die Partie begann sehr ausgeglichen, bis zu Spielminute 15 wechselte die Führung hin und her, einen Vorteil konnte sich keine der Mannschaften erspielen. Allerdings zeigte sich bereits am Anfang, was einer der Knackpunkte des Spiels werden sollte, die Chancenverwertung der Gastgeber. Gleich zwei Siebenmeter innerhalb von einer Minute wurden in der Frühphase durch Winkler und Rudat vergeben und auch in der Folge fielen die Weißenburger Treffer immer etwas mühsamer, als die der Gäste. Dennoch gelang es, mit zwei Toren in Führung zu gehen, 8:6, 10:8 und 11:9 lauteten die Zwischenstände, trotz eines weiteren vergebenen Strafwurfes, diesmal von Markus Hellmich (20. Minute). Das Weißenburger Spiel hatte sich gefunden und die Jungs von Trainerin Siggi Rudat präsentierte sich gut. Die beiden Jugendspieler Moritz Meyer und Michael Brunnenmeier – natürlich mit der Nr. 10 auf dem Rücken – gaben in dieser Phase ihr Debüt bei den Herren und versteckten sich nicht. Die letzten beiden Minuten in Hälfte Eins wurden allerdings in Unterzahl gespielt, und das taten die Sechziger nicht besonders clever. Ein 13:15-Rückstand zur Pause war die Folge, wobei die Partie zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen war.
Der erste Drei-Tore-Rückstand ließ nach Wiederbeginn jedoch nicht lange auf sich warten, 14:17 hieß es nach drei Minuten in Runde Zwei. Mit Engagement schafften die TSVler zehn Minuten später den Ausgleich zum 20:20, doch das Spiel verlief ganz klar zu Gunsten der Eisenbahner aus Flügelrad. Deren Abwehr stand ungemein kompakter im 6:0 als die offensivere Deckungsvariante der Gastgeber und auch der Keeper des ESV zeigte einige starke Paraden, unter anderem griff er sich zwei freie Würfe und einen weiteren Siebenmeter direkt hintereinander. Ob es diese Aktionen waren, die stabile Abwehr oder die nachlassende Kraft der Sechziger, die aufgrund der Ausfälle wenig Wechseloptionen besaßen, muss offenbleiben. Die Räder nahmen nun jedoch das Heft in die Hand und bestimmten die Schlussviertelstunde. Mehrere technische Fehler auf Seiten des TSVs eine schlechte Abwehrarbeit beziehungsweise Unterzahlsituationen führten am Ende zu einer 27:32 Niederlage, die die Sechziger am Tabellenende verweilen lässt und das Ziel Klassenerhalt etwas schwerer erscheinen lässt. Das nächste Spiel ist bereits für den 6. Januar terminiert, es geht gegen den TV Gunzenhausen, den Landkreisrivalen, Lieblingskontrahenten und einzigen Gegner, gegen den bislang in der BOL gewonnen werden konnte. Doch die Gunners haben sich zuletzt stabilisiert und sind mit zwei Erfolgen in Serie am TSV vorbeigezogen. Schaun wir mal, was wird.
Die Handballherren bedanken sich beim treuen Publikum, dass die letzten Monate für unglaubliche Erlebnisse gesorgt hat und wünscht allen Freunden, Gegnern und Schiedsrichtern eine gute Weihnachtszeit und einen erfolgreichen Jahreswechsel. Wir sehen uns in der Halle!

Spielverlauf: 0:1, 3:2, 5:5, 8:6, 11:9, 13:15 Halbzeit – 14:17, 20:20, 22:25, 23:28, 27:32 Ende
Zeitstrafen: TSV 1860 Weißenburg 10 Minuten – ESV Flügelrad 6 Minuten
Siebenmeter: TSV 1860 Weißenburg 7/3 – ESV Flügelrad 4/3
Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Meierhuber, Alexander Symader (beide Tor), Sebastian Rudat 2, Markus Hellmich 3, Michael Brunnenmeier, Benedikt Sommerer 5, Tim Lukas 1, Moritz Meyer, Johannes Brechtelsbauer 7/2, Jakob Winkler 4, Lukas Krach 3 und Hannes Kürpik 2.