k-Sachsen-Ersa983k-Schollweck974Sprünge, Grätschen und Spagate. In Weißenburg gab es am Samstag Sportakrobatik der Spitzenklasse zu bestaunen. Die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Junioren mit neun Teams aus acht Landesverbänden ging in der Landkreishalle über die Bühne. Die Tribünen waren gut gefüllt und kein Zuschauer dürfte enttäuscht nach Hause gegangen sein. Die Sportakrobatik präsentierte sich als spektakuläre Show auf der Matte. Der TSV 1860 Weißenburg als ausrichtender Verein machte dabei ebenfalls eine gute Figur.

 

Die Weißenburger Sportakrobaten waren diesmal nicht auf, sondern nur am Rand der Matte als Organisatoren vertreten. Die bayerische Mannschaft bildeten Leonie Wagner und Alex Gins von der Coburger Turnerschaft.

Einen Erfolg durfte die Sparte des TSV 1860 aber trotzdem feiern. Der Deutsche Sportakrobatik Bund zeigte sich von der Organisation des Teams um Werner Schollweck derart angetan, dass er eine Fortsetzung im nächsten Jahr ankündigte. Die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Jugend soll im Juni kommenden Jahres wieder in Weißenburg stattfinden.

k-Aufgebot975Darüber dürften sich auch einige Weißenburger freuen, die bei der ersten Deutschen Sportakrobatikmeisterschaft in ihrer Heimatstadt seit 20 Jahren die Gelegenheit nutzten, sich mit der unbekannten Sportart vertraut zu machen. Denn spektakulär sind die Kunststücke auf der Matte allemal. Allerdings sind sie zum Teil auch schmerzhaft anzuschauen: "Ich bin immer wieder fasziniert von der Gelenkigkeit", sagte der Weißenburger OB Jürgen Schröppel, um dann einzugestehen: "Mir tut schon vom Zuschauen die Bandscheibe weh." Dieses Gefühl teilte er mit so manchem interessierten Sportfreund, der an diesem Tag den Weg in die Landkreishalle gefunden hatte. Ungläubiges Kopfschütteln und schmerzhaft verzogene Mienen gab es im Publikum angesichts der grazilen, aber extremen Verrenkungen immer wieder zu beobachten.

Der Weißenburger Landtagsabgeordnete und Schirmherr der Veranstaltung Gerhard Wägemannn war da routinierter: Schließlich hat er selbst einige Wochen als Sportakrobat auf dem Buckel. Man habe ihn nach seiner Ringerkarriere zu einem Untermann für Tragefiguren machen wollen, sagte Wägemann in seinem Grußwort. k-Wuerttemberg979Ein Vorhaben allerdings, das im Versuchsstadium verblieben sei.

Sportlich konnten am Ende das Team aus Sachsen jubeln. Es setzte sich in einem hochkarätigen und verletzungsfreien Wettkampf knapp gegen die Mannschaft aus Baden Württemberg durch, die im vergangenen Jahr den Pokal mit nach Hause genommen hatte. Hessen und Mecklenburg-Vorpommern folgten, für Bayern reichte es nur zu einem sechs-ten Platz. Unter den Teilnehmern waren etliche WM- und EM-Teilnehmer. Der ebenfalls in Weißenburg weilende Bundestrainer Vitcho Kolev war mit der Leistung seiner Kaderathleten insgesamt sehr zufrieden.

JAN STEPHAN