Die 8 besten Mannschaften aus Nordbayern suchten am Wochenende in Amberg ihren Champion: Ab der U14 wird also geklotzt nicht mehr gekleckert, denn um die Qualifikation zu erreichen, muss man ab dieser Altersgruppe schon mindestens zweiter im Bezirk werden. Leider trifft man deshalb auch schon in der Vorrunde auf einen anderen Bezirksersten. Der TSV 1860 Weißenburg musste am ersten Tag gegen den Oberfränkischen Vizemeister aus Coburg, den Oberpfälzischen Vizemeister aus Regenstauf und den Unterfränkischen Meister aus Hammelburg sein Können unter Beweis stellen. Die Herrenmannschaften der gegnerischen Teams spielen alle mindestens in der Regionalliga, Coburg sogar in der Bundesliga. Weißenburg vertrat seinen Bezirk als Mittelfränkischer Meister mehr als souverän: Die ersten beiden Spiele gegen die beiden Vizemeister zeigten schnell, dass der TSV Weißenburg in Nordbayern zu den Besten gehört. Weder Coburg (25:5; 25:14) noch Regenstauf (25:12; 25:14) hatten die Mittel, die Sechziger unter Druck zu setzten. Es kam zum Gruppenendspiel gegen den starken Unterfränkischen Meister Hammelburg, der die beiden anderen Gegner ebenfalls souverän hinter sich gelassen hatte. Ein Verein, den der Trainer Roland Schneider noch aus seiner Jugendzeit kennt. "Gegen Hammelburg waren wir kurz auf dem Feld, dann schlug es rechts und links ein und schon war es vorbei. Nie hatten wir mehr als 10 Punkte". Ausgerechnet der heutige Trainer aus Hammelburg war damals einer der Kontrahenten. Umso mehr erfreute es den Weißenburger Trainer und Coach, dass sein Team voll aufdrehte. Gerade im ersten Satz spielten seine Jungs nahezu fehlerfrei, konterten mit ungemein druckvollen Angriffsschlägen und Finten, spielten variabel und taktisch geschickt. Das Endresümee: Hammelburg wurde geradezu „überfahren" und musste sich 2:0 geschlagen geben (25:8; 25:14): Jubel auf der Weißenburger Seite, leider Tränen auf der Seite der Unterfranken. Als Gruppenerster war man direkt für das Halbfinale qualifiziert. Im Überkreuzspiel wurde der Gegner der Sechziger ermittelt und das war - wieder einmal - der TV Fürth. Interessanterweise konnte sich keine Mannschaft aus der Oberpfalz bzw. Oberfranken für die die Runde der letzten Vier qualifizieren. Bei dem Mittelfrankenduell lief dann aus Weißenburger Sicht aber leider wenig zusammen. Wurde der Gegner bei der Mittelfränkischen noch leicht besiegt, so war es in diesem Spiel ein Kräftemessen auf gleichem Niveau. Die TSVler spielten ängstlich, ungenau und phlegmatisch, die Fürther drehten auf. Konnte man den ersten Satz noch irgendwie mit 25:23 „heimgurken", wurde der zweite Satz dann aber klar mit 19:25 verloren. Auch der Tiebreak verlief holprig, die Weißenburger fanden einfach nicht richtig ins Spiel. Die Annahme war zu ungenau, das Zuspiel unbefriedigend, der Angriff meist zu harmlos. Über Kampfgeist und bedingungslosem Einsatz erspielten sich die Kids aus Weißenburg zum Ende dennoch einen komfortablen Vorsprung. Nur ein Punkt trennte die 10-12 Jährigen vom Finale. Aus einem 14:9-Vorsprung wurde aber ein 14:13...zittern, bangen! Die Fans befürchteten schon einen Krimi, aber Christian Kalies vom TSV behielt die Nerven und hämmerte den Ball auf die 3m-Linie des Gegners. Was für ein Schlag! Finale!! Auch hier trafen die Sechziger auf einen Altbekannten: Der TV Mömlingen, welcher sich gegen Hammelburg durchsetzte, hatte den Weißenburgern im letzten Jahr den schon sicher geglaubten Titel auf Nordbayerischer Ebne im letzten Moment wegstibitzt. Heute wollten die TSVler Revanche! In einem spannenden, hochklassigen Finale mit sensationellen Volleyball-Szenen behielten unsere Jungs die Oberhand und freuten sich bei der Siegerehrung auf ihre Meisterschaftstrikots und den Titel „Nordbayerischer Meister 2013". Nun geht es in zwei Wochen auf die Bayerische, wo sie unter anderen gegen den Nachwuchs des frisch gebackenen deutschen Pokalsiegers Unterhaching spielen dürfen. Da unsere Jungs größtenteils 1-2 Jahre jünger als die Kontrahenten sind, kann man gegen die starken Südbayern als Außenseiter locker und ohne Druck aufspielen.  Saustarke Leistung, Jungs!