Wenn bei einer Veranstaltung Ohrenstöpsel bereitliegen, dann kann man davon ausgehen, dass es irgendwann ziemlich laut wird. Und so war es dann auch bei der diesjährigen Sportlerehrung der Stadt Weißenburg, denn Andreas Auernhammer gab eine kurze, aber lautstarke Kostprobe seines Könnens als Sportholzfäller. Der 36-jährige Dettenheimer schnitt mit einer Motorsäge nicht nur blitzschnell, sondern auch blitzsauber zwei Scheiben von einem Holzstamm ab und ließ die Sägespäne dabei auf der Bühne des Wildbadsaals fliegen. Bei Wettkämpfen wie der Deutschen Meisterschaft, an der Auernhammer vergangenes Jahr in Oberhof teilgenommen hat, ist natürlich noch viel mehr gefordert. Das meiste davon kann man aber nicht in einem Innenraum vorführen. So gab ein Filmbeitrag weitere Einblicke über das außergewöhnliche neue Hobby von Andreas „Aue“ Auernhammer, den man vor allem als Fußballer des SSV Oberhochstatt kennt und der sich jetzt gegen Ende seiner Laufbahn am Rasen ein neues Betätigungsfeld gesucht hat. Enorme Fitness und großes Geschick an Axt und Säge sind dafür nötig. Auernhammer erhielt für seine Leistungen als Sportholzfäller ebenso eine Urkunde und ein Geschenk wie gut 70 weitere Sportlerinnen und Sportler (siehe gesonderter Bericht auf Seite 7 unseres heutigen Lokalteils). Auszeichnung für Ludwig Meyer:

Im Mittelpunkt des Abends stand aber auch ein bekannter und beliebter Funktionär: Ludwig Meyer vom TSV 1860 Weißenburg erhielt eine Auszeichnung für seine besonderen Verdienste um den Sport in der Stadt und im Landkreis. Seit über 40 Jahren ist Meyer Schatzmeister beim Bayerischen Landessportverband (BLSV) Weißenburg-Gunzenhausen. Er ist langjähriger Tischtennis-Spartenleiter des TSV 1860 und war viele Jahre TT-Kreisvorsitzender. Beim BLSV und im Tischtennis hat der Weißenburger bereits zahlreiche sehr hohe Ehrungen für sein ehrenamtliches Engagement erhalten. Die Stadt setzte nun noch einen drauf. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel würdigte Ludwig Meyer dabei als „Zuverlässigkeit und Kompetenz in Person“. Die Funktionärs- und Sportlerehrungen nahm der OB mit Unterstützung seiner Mitarbeiter Thomas Felber und Andrea Sarres von der Stadtverwaltung vor. Ihnen dankte er auch für die Organisation des Abends im Wildbadsaal, der musikalisch von der „FOStration“ begleitet wurde. Die Schulband der Fach- und Berufsoberschule unter der Leitung von Wolfgang Höhn und mit den beiden Sängerinnen Alexandra Mandl und Mathusja Kunasegaran an der Spitze begeisterte mit „No Roots“ von Alice Merton, „Crawling“ von Linkin Park und einigen weiteren Songs – es wäre ein echter Fehler gewesen, hierbei schon die Ohrenstöpsel zu verwenden. Augenzwinkernd bat der Oberbürgermeister auch darum, den Gehörschutz nicht bei seiner Rede zu verwenden. Darin begrüßte er die anwesenden Stadtratsmitglieder mit der zweiten Bürgermeisterin Maria Schneller an der Spitze, Landratstellvertreter Robert Westphal, die Vorstände vieler Vereine sowie die BLSV-Kreisvorsitzende Brigitte Brand. Einen Dank zollte Schröppel der Sparkasse (vertreten durch Walter Eckerlein) und der Raiffeisenbank (Jürgen Kraft musste kurzfristig absagen). Die Geldinstitute seien „wertvolle Förderer des Sports“, die durch ihr Sponsoring viele Veranstaltungen ermöglichen und somit einen „wichtigen Beitrag für die Region“ leisten. „Der Breitensport spielt eine ganz wichtige Rolle“, unterstrich OB Schröppel und dankte dem Stadtrat für dessen Entscheidung, auch die künftige neue Sporthalle den Vereinen kostenfrei zur Verfügung stelle. Das gehöre ebenso zur Sportförderung der Stadt wie die Übernahme der Übungsleiterpauschalen. Zum Abschluss erinnerte der Oberbürgermeister an den „legendären Sportfunktionär“ Siegfried Leitel, der vor wenigen Wochen verstorben ist. Der langjährige BLSV-Kreisvorsitzende hat immer wieder markante Sätze und Sprüche in seine Reden eingestreut. Einen davon zitierte Schröppel im Gedenken an „Siggi“ Leitel und zugleich als Motivation an die Sportler: „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.


„Die Sportlerehrung der Stadt Weißenburg soll die Erfolge würdigen und die Wertschätzung der Stadt ausdrücken“. Das sagte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel an die Adresse der gut 70 Sportlerinnen und Sportler, die jetzt im Wildbadsaal für ihre Leistungen und Erfolge des Jahres 2019 ausgezeichnet wurden. Der OB gratulierte allen Aktiven, genauso aber denjenigen, die im Hintergrund dafür sorgen, dass der Sportbetrieb möglich ist – vom Platzwart bis zum Vorstand und den Eltern oder Angehörigen, die den Fahrdienst übernehmen. Was die Sportarten selbst anbelangt, so Schröppel, gehe es „wild durcheinander“ und man sehe wie breit der Sport in der Stadt und ihren Vereinen aufgestellt sei. In der Tat reichte die Palette von klassischen Sportarten wie Fußball, Ringen, Laufen oder Tennis bis hin zu ausgefallenen Disziplinen, wie Hundesport, Bodenkampfsport oder Sportholzfällen (siehe auch Seite 1). Auch die Bandbreite war mit Erfolgen auf regionaler und bayerischer Ebene bis zu nationaler und sogar internationaler Ebene sehr groß. Just diese internationalen Erfolge feierten Andreas Klose und Xaver Hell mit Gold und Bronze bei der Nordic-Walking-Europameisterschaft in ihren Klassen. International top waren auch die beiden Weißenburger Triathleten Andreas Helfenberger und Martin Schuster, die beim Challenge in Roth gegen Konkurrenz aus aller Herren Länder mit starken Zeiten in die Top100 kamen. Helfenberger sattelte noch einen ersten Platz beim Transalpin-Run drauf, Schuster glänzte mit Bronze bei der Deutschen Triathlon-Meisterschaft. Gegen internationale Konkurrenz hat sich auch Extremläufer Lukas Sörgel bei diversen Rennen behauptet und mit dem Sieg beim Walser Ultratrail seinen wohl größten Erfolg gefeiert. Deutsche Meister wurden mit Erik Vinkovics ein ganz junger Ringer und mit Stefan Eggmayer ein routinierter Tennisspieler. Segler Leopold Bornschlegel war zudem bei der berühmten Kieler Woche im Einsatz. Was die Mannschaftsehrungen und Erfolge anbelangt, so gehören die Nachwuchsfußballer des TSV 1860 Weißenburg seit Jahren zu den Dauergästen der Sportlerehrung. Diesmal konnten die U19 (A-Jugend) für den Aufstieg in die Landesliga und die U17 (B-Jugend) für den Aufstieg in die Bayernliga ausgezeichnet werden. Da die Kader recht groß sind, hatte die Stadt stellvertretend für beide Teams einen Teil der Spieler eingeladen. Ebenfalls als Mannschaft erfolgreich waren die Tischtennis-Spieler der Weißenburger Werkstätten, die sich vergangenes Jahr unter anderem die Südbayerische Meisterschaft holten. Zudem hieß es auch Abschied nehmen: Anna Knauer, die viele Jahre für den RC Germania Weißenburg gefahren ist, hat ihre Radsportkarriere beendet. Nach zahlreichen nationalen und internationalen Erfolgen bis hin zur Olympia-Teilnahme feierte die Schernfelderin zum Abschluss die Bayerische Kriteriums-Meisterschaft. Auch Radkollege Matthias Lastowsky lässt seine aktive Laufbahn ausklingen und widmet sich verstärkt der Trainertätigkeit. Nach zahlreichen Titeln – zuletzt Deutscher Bergmeister der Ü50 – und über 120 Siegen in Lizenzrennen kann er dies mit einem zufriedenen Blick zurück tun. Alle Sportlerinnen und Sportler erhielten Urkunden und einen Kulturbeutel mit dem neuen Stadtlogo. Damit seien sie auch als „Botschafter Weißenburgs“ unterwegs, so der OB. Ja, und für die Damen gab es auch noch Rosen – passend zum Valentinstag, an dem der traditionelle Sportempfang mit abschließendem kaltem Buffet stattfand.

Mannschaftserfolge

Fußball: Max Hussendörfer, Max Fiedler, Tom Vierke, David Killian, Philipp Meier, Salvatore Greco-Cutturello (stellvertretend für die U19 TSV 1860 Weißenburg, Aufstieg in die Landesliga); Maximilian Laub, Ferat Nitaj, Tobias Schnitzlein, Julian Göbel, Johannes Koch, Noah Leitel, Andreas Maier, Philipp und Maximilian Schwarz, Neo Stengel (stellvertreten für die U17 TSV 1860, Aufstieg in die Bayernliga).
Badminton: Finn Ruge, Taylan Yildiz, Paula Eichler, Arthur Kestler, Jonas Erfurt, Lilian Zlotorzynski (alle SAG Werner-von-Siemens-Gymnasium/TSV 1860 Weißenburg).
Tischtennis: Anatol Himmelspach, Bernd Schreitmüller, Christian Bauereis, Daniel Zollnhofer, Reinhold Ring, Christian Karl, Rainer Schneider (alle Weißennburger Werkstätten).

Einzelerfolge

Ringen: David Hilpert, Simon Hilpert, Niklas Schmied, Felix Frank, Erik Vinkovics, Lukas Stengel, Simon Will (alle TSV 1860 Weißenburg).
Tennis: Stefan Eggmayer (Weißenburger Tennisclub).
Hundesport: Klaus Jäger, Anna Pappenheimer, Manuel Wallmüller (alle Hundefreunde Weißenburg).
Segeln: Leopold Bornschlegel (1. Weißenburger Segelsportclub).
Badminton: Aaron Albrecht (TSV 1860 Weißenburg).
Bodenkampfsport: Udo Danner (FC/DJK Weißenburg).
Reiten: Anna-Katharina Lux (Reiterfreunde Oberhochstatt).
Tanzen: Nadine und Andreas Urban (Weißenburg, TSA Schwarz-Gold ESV Ingolstadt).
Volleyball: Niklas Uhl, Janne Uhl (beide TSV 1860 Weißenburg).
Sportholzfällen: Andreas Auernhammer (Dettenheim).
Sportakrobatik: Miriam Schmauser, Chiara Morena (beide TSV Monheim); Sophia Hüttl, Hanna Wurm, Melina Hiepe, Alisa Prykhodko, Annika Schultheiß, Sarah Pollak, Anna Rotter, Lara Meier (alle TSV 1860 Weißenburg).
Boxen: Kris Bushi, Remigiusz Syska, Miroslav Nikic, Mike Lehnis, Marvin Kammel (alls BC Weißenburg).
Laufen: Lukas Sörgel (Team Salomon/Geh-Punkt Weißenburg); Ben Wechsler (Geh-Punkt Weißenburg).
Triathlon: Martin Schuster, Andreas Helfenberger (beide Team Twenty Six Roth/Geh-Punkt Weißenburg).
Nordic Walking: Xaver Hell, Andrea Klose (beide Reha-Sportzentrum Xaver Hell Weißenburg).
Radsport: Stefanie Neulinger, Alisa Eder, Anna Knauer (alle RC Germania Weißenburg); Matthias Lastowsky (Weißenburg, RC Wendelstein).