Für sein »herausragendes bürgerschaftliches Engagement» hat Claus Wagner die goldene Ehrennadel der Stadt Weißenburg erhalten. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel überreichte sie dem Vorsitzenden des TSV 1860 Weißenburg beim Festabend zum 150-jährigen Bestehen des Vereins. »Sie haben den Rat von Ernst Jünger, dass man spätestens dann aus einem Verein austreten soll, wenn man dessen Vorsitzender wird, nicht beherzigt», so Schröppel bei seiner Laudatio für den Vorsitzenden des mit derzeit 1835 Mitgliedern größten Weißenburger Vereins. Seit 1992 ist Wagner Vorsitzender des TV 1860 Weißenburg und führt seit 1998 den Fusionsverein TSV 1860 Weißenburg durch Höhen wie Tiefen. »Sie haben den Bettel auch nicht hingeworfen, wenn es schwierig wurde», lobte Schröppel mit Blick auf die Probleme und Kritik innerhalb des Vereins sowie Wagners Gesundheit. Mit Blick auf die »turbulenten Zeiten» und Diskussionen, die der Verein im vergangenen und in diesem Jahr erlebte, habe er sich bewusst herausgehalten, betonte das Stadtoberhaupt, konnte sich aber eine Bemerkung zum Festabend nicht verkneifen. »Es ist einfach, diejenigen zu kritisieren, die Verantwortung übernehmen. Schwerer ist es, es besser zu machen.» Sein Rat: »Nicht besser wissen, sondern besser machen.»
Schröppel gratulierte beim Festabend (siehe auch nebenstehenden Bericht) zum 150. Gründungsjubiläum und verwies darauf, dass neben dem Breitensport auch Spitzenleistungen wie etwa die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Kunstkraftsport geboten wurden und sich viele Ehrenamtliche über Jahrzehnte im Verein engagiert hätten, wozu auch Wagner gehöre. Der OB verwies darauf, dass der Weißenburger Stadtrat die Verleihung der Ehrennadel an Wagner einstimmig beschlossen hat. »Dass ein Treuchtlinger diese Auszeichnung erhält, ist ungewöhnlich», sagte Schröppel mit einem Augenzwinkern auf Wagners Wohnort.
»Ich fühle mich aber noch immer als Weißenburger», konterte Wagner, der in der Römerstadt aufgewachsen ist und heute als Grundschulrektor in Treuchtlingen lebt und arbeitet. »Ansonsten wäre es kaum denkbar, jeden oder jeden zweiten Tag zur Vereinsarbeit nach Weißenburg zu fahren.»
Der 62-Jährige, der über sein Vereinsamt hinaus auch noch Präsident des Bayerischen und Süddeutschen Tischtennis-Verbandes und Mitglied im Vorstand des Deutschen Tischtennis-Bundes ist, erhielt aber noch eine weitere Auszeichnung, die überaus selten vergeben wird. Die BLSV-Kreisvorsitzende Brigitte Brand steckte Wagner die Ehrennadel des Bayerischen Landes-Sportverbandes in Gold mit Brillanten ans Revers und stellte dessen Verdienste um den Sport heraus. Der TSV-60-Vorsitzende engagiert sich seit über 40 Jahren ehrenamtlich im Verein, was ihm einen Sonderapplaus der Ehrengäste und anwesenden Vereinsmitglieder einbrachte.