Liebe Mitglieder,
im Mai 2010 wurden die Weichen für die kommenden drei Jahre gestellt. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung wählten ca. 3% der Mitglieder den neuen Vorstand, der sich aber nur unwesentlich von der bisherigen Führung unterscheidet.
Der 1. Vorsitzende Claus Wagner, sein Stellvertreter Sport, Helmut Dinkelmeyer, und sein Stellvertreter Liegenschaften, Adolf Scharrer, wurden erneut gewählt. Für den vakanten Posten des stellvertretenden Vorsitzenden Finanzen stellte sich Thomas Strobl zur Verfügung, für dessen bisherige Funktion als stellvertretender Vorsitzender Jugend konnte Ludwig Meyer gewonnen werden. Die satzungsgemäßen Vorstandspositionen des stellvertretenden Vorsitzenden Öffentlichkeitsarbeit und des Schriftführers konnten leider bisher nicht besetzt werden; der Drang zur ehrenamtlichen Mitarbeit ist nicht so groß.
Dass überhaupt eine außerordentliche Mitgliederversammlung nötig war, kam für den Vorstand völlig überraschend. Er wurde während der Sitzung plötzlich mit der Aussage konfrontiert, dass kein Revisionsbericht vorliegt. Damit konnte der bisherige Vorstand auch nicht entlastet werden, weshalb er sich nicht zur Wiederwahl stellte. Dies wurde dann mit dreieinhalb Wochen Zeitverzögerung nachgeholt, wobei in diesem Zeitraum manche wichtige Aufgabe nicht erledigt werden konnte. Es konnten allerdings keine Revisoren gefunden werden, so dass nun der Vorstand die Aufgabe hat, für diese wichtigen Positionen geeignete Mitarbeiter zu finden. Wir wären sehr dankbar, wenn von den Mitgliedern Vorschläge für die Besetzung dieser für die Vereinsfinanzen so wichtigen Funktionen kämen – und ich bitte hiermit ganz offiziell darum.
Bei der Jahreshauptversammlung wurden einige Themen sehr intensiv und auch kontrovers diskutiert. Das Thema einer gerechten Beitragsgestaltung, das uns allen am Herzen liegt, stand im Vorfeld und auch bei der Sitzung auf der Tagesordnung. Es konnte aber von niemand eine bessere Lösung als die jetzige gefunden werden; schließlich gilt das Thema Gerechtigkeit ja für alle. Auch für die Auffassung, dass grundsätzlich alles, was für den Sechzger geschrieben wird, auch veröffentlicht werden muss, fand sich keine Mehrheit. Man gestand vielmehr den Verantwortlichen für die Herausgabe der Vereinszeitung, die ja den Verein in der Öffentlichkeit darstellt, eine Entscheidungskompetenz zu.
Der Antrag auf Satzungsänderung mit der Folge, dass alle Vorstandsmitglieder den Verein gemäß BGB §26 unter bestimmten Voraussetzungen vertreten können, wurde mit großer Mehrheit angenommen. Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre hatten deutlich gemacht, dass dies aus Gründen der Handlungsfähigkeit nötig ist.
Damit bin ich bei dem Thema, das mich persönlich betrifft. Nach den beiden Operationen im Dezember 2009 musste ich mich Ende April 2010 einer weiteren Operation unterziehen und war mit anschließender Reha fast zwei Monate außer Gefecht. Ich konnte deshalb weder an der ordentlichen noch an der außerordentlichen Mitgliederversammlung teilnehmen und wurde dringend aufgefordert, in Zukunft etwas kürzer zu treten. Warum ich mich trotz vieler Belastungen nochmals zur Wahl stellte, ist rasch erklärt. Ich bin mitverantwortlich für den Sportheimbau, der deutlich teurer kam als geplant und der den Haushalt des Vereins arg belastet. In dieser Situation möchte ich mich nicht drücken, sondern mithelfen, dass die Finanzen des Vereins wieder in ruhigere Fahrwasser kommen.
Meine Erkrankung und manch weitere Verzögerung sorgten dafür, dass manche Themen nicht mit dem Tempo und der Intensität behandelt wurden, die ihnen eigentlich zustehen würden.
Dies gilt auch für das zentrale Thema des Sommers 2010, das 150-jährige Vereinsjubiläum.
Unser Verein TSV 1860 wurde 1860 als Turnverein gegründet, kam nach dem 2. Weltkrieg sehr schnell wieder in die Gänge und wurde 1998 mit dem TSV Weißenburg verschmolzen.
Das bedeutet, dass in diesem Jahr unser 150. Geburtstag stattfindet.
Schon vor Jahren setzten wir uns zusammen, um erste Planungen für dieses Fest aufzustellen.
Es gab viele Aufrufe zur Mitarbeit; die Resonanz aber war nicht sehr groß. Sehr bald wurde uns klar, dass wir als Sportverein den Sport in den Mittelpunkt stellen wollten. Unsere Abteilungen sollten die Leistungsfähigkeit und die Vielfalt des Vereins darstellen; unsere Mitglieder sollten selbst aktiv werden können.
In diesem Sinne ist schon viel geschehen. Die Ringer haben ihr bayernweites Turnier prächtig organisiert, die Sportakrobaten waren hervorragende Veranstalter einer Deutschen Jugendmeisterschaft und wurden für ihre großartige Arbeit sehr gelobt, die Leichtathleten gestalteten den Altstadtlauf völlig um und sorgten für einen hervorragenden Wettbewerb,
die Tischtennisspieler luden zum großen Jubiläumsturnier ein. Weitere Ereignisse werden folgen: das Gaukinderfest der Turner, attraktive Fußballspiele mit hochklassigen Teams,
dazu weitere Turniere und Veranstaltungen. Wir feiern unseren Geburtstag also in Turnhallen und auf Sportplätzen, so wie es sich für einen Sportverein gehört. Dabei behielten wir auch die Vereinsfinanzen im Blickfeld und verzichteten auf die Einladung teurer Gäste.
Dass es ohne einen Festabend nicht geht, war uns auch klar. Schließlich wirkt der Verein in die Öffentlichkeit. Die Erfahrungen der 125-Jahr-Feier und weiterer Ereignisse haben uns gelehrt, dass Festabende nicht mehr so großen Zulauf haben wie früher. Zudem war es uns ein ganz wichtiges Anliegen, in unserem wunderschönen neuen Sportheim zu feiern, auch wenn die räumlichen Verhältnisse hier sehr beengt sind. Das bedeutet dann eben auch, den Rahmen etwas kleiner zu wählen. Um nicht mit anderen Festen zu kollidieren, haben wir uns entschieden, den Festabend am Freitag, 23. Juli in unserem neuen Sportheim durchzuführen.
Wir haben auch darauf verzichtet, eine eigene Festschrift zu gestalten. Unser Aushängeschild ist der Sechzger, und dessen vorliegende Ausgabe wird etwas umfangreicher auf die Geschichte des Vereins und seiner Abteilungen eingehen. Wir wollen in allen Bereichen im Rahmen bleiben.
Zum Ende einer interessanten, erfolgreichen und arbeitsintensiven Saison möchte ich mich herzlich bedanken bei allen Mitarbeitern, die sich im Vorstand und in den Sparten, beim Sportheimbau und bei der Planung des Jubiläums für den TSV 1860 Weißenburg engagiert haben, bei allen Sportlern, die den Verein vertreten haben, bei allen Mitgliedern, die treu zum Verein gehalten haben und dies hoffentlich auch in Zukunft tun werden, bei allen Freunden, Gönnern und Sponsoren, die den Verein bei der Bewältigung schwieriger Aufgaben unterstützt haben. Wir brauchen diese Mitarbeit, Hilfe und Unterstützung auch weiterhin ganz dringend – und ich bitte herzlich darum. Zunächst aber wünsche ich Ihnen allen eine schönen Sommer, erholsamen Urlaub, angenehme Ferien und einen guten Start in eine neue Saison mit neuen Aufgaben und Zielen.

Viele Grüße

Claus Wagner
1. Vorsitzender